62. Vierschanzentournee

Ammann zählt zum erweiterten Favoritenkreis

publiziert: Freitag, 27. Dez 2013 / 08:13 Uhr
Simon Ammann hat Ambitionen auf Podestplätze.
Simon Ammann hat Ambitionen auf Podestplätze.

Die Schweizer Hoffnungen an der 62. Vierschanzentournee ruhen einmal mehr auf Simon Ammann. Der vierfache Olympiasieger zählt nach zwei Podestplätzen in diesem Winter und als Nummer 7 der Weltcup-Wertung zum erweiterten Favoritenkreis.

Für den vierfachen Olympiasieger bedeutet der Klassiker über die Neujahrstage das halbe Leben, zumindest mathematisch betrachtet. Als 16-jähriger Nobody hatte er am 29. Dezember 1997 in Oberstdorf erstmals an einem Springen der Vierschanzentournee teilgenommen und mit einem 15. Rang gleich die Selektionskriterien für die Olympischen Spiele in Nagano erfüllt. 16 Jahre später startet der 32-jährige Toggenburger am Wochenende als einer der weltweit populärsten Skispringer zur Wettkampfserie mit den Stationen Oberstdorf, Garmisch-Partenkirchen, Innsbruck und Bischofshofen. In der Zwischenzeit hat Ammann alle grossen Titel gewonnen, die es zu gewinnen gibt - ausser den Gesamtsieg der Vierschanzentournee.

Zweimal war Ammann mit den zweiten Rängen 2009 und 2011 zumindest resultatmässig nahe am Triumph, in den vier Jahren zwischen 2007 und 2011 klassierte er sich fünfmal in den Top 5. Die letzten zwei Austragungen hingegen verliefen nicht nach Wunsch. Einmal brach er von einer Grippe geschwächt die Tournee vorzeitig ab, letztes Jahr fiel seine Formkurve nach einem 6. Rang zum Auftakt steil ab. Nun scheinen die Voraussetzungen für ein Spitzenresultat wieder günstig. Nach einem gelungenen Saisoneinstieg startet er mit den realistischen Ambitionen auf Podestklassierungen in die Tournee. Als Teamkollege begleitet ihn beim Auftakt einzig Gregor Deschwanden, der konstant in die Weltcup-Punkteränge springt.

«Ich bin mit Simons Entwicklung in dieser Saison zufrieden», sagt der Schweizer Trainer Martin Künzle. «Er springt vorne mit, einzig die Konstanz fehlt». Wichtig sei nun, dass Ammann bereits in den Trainings und in der Qualifikation Präsenz markiere. «Wir wollen auf einem hohen Level einsteigen. Dann kommt es, wie es kommt», fügt Künzle hinzu. Dies tönt zwar nicht nach einer Kampfansage. Doch Ammann bewies schon oft, dass er auf der Erfolgswelle surfen kann, wenn er den Einstieg erwischt.

Österreichs Dominanz

Die ersten Sieganwärter heissen Thomas Morgenstern (Ö), Gregor Schlierenzauer (Ö), Kamil Stoch (Pol) und Anders Bardal (No). Diese Prognose stammt von Österreichs Cheftrainer Alexander Pointner. Künzle nannte, ohne von Pointners Tipp zu wissen, ebenfalls die Namen Stoch, Schlierenzauer und Morgenstern. Auf einen vierten Mann wollte er sich nicht festlegen. Er zählte unter anderen Ammann, Bardal oder die stärksten Springer des deutschen Teams auf.

Die Tournee ist seit 2008 fest in österreichischer Hand. Die «Austria-Adler» peilen den sechsten Gesamtsieg in Folge an. Der 23-jährige Tiroler Schlierenzauer startet als zweifacher Titelverteidiger. Der Rekord-Weltcupgewinner (52 Tagessiege) könnte am Dreikönigstag, einen Tag vor seinem 24. Geburtstag, einmal mehr Skisprung-Geschichte schreiben. Denn er wäre erst der zweite Athlet nach dem Norweger Björn Wirkola (1967 bis 1969), dem der Tournee-Hattrick gelingen würde. Die Österreicher holten 15 der letzten 20 Tagessiege. Diese Phalanx durchbrachen bloss Ammann mit den Siegen in Oberstdorf 2008 und Garmisch 2011 sowie die Norweger Tom Hilde und zweimal Anders Jacobsen.

Schlierenzauer kämpfte zuletzt ein wenig mit Problemen in der Anfahrtsposition, hat aber mit zwei Saisonsiegen davor gezeigt, dass er des Siegens keinesfalls müde ist. «Es kann oft sehr schnell gehen. Manchmal ist Skispringen extrem kompliziert, dann wieder einfach. Mir hat ein bisschen die Selbstverständlichkeit gefehlt, mehrere Sprünge auf hohem Niveau runterzuhauen, um um den Sieg mitzuspringen», gestand der Tiroler.

Dieses Level hatte Thomas Morgenstern im Dezember erreicht, ehe er durch seinen schweren Sturz in Titisee-Neustadt zurückgebunden wurde. Ob der Kärntner topfit nach Oberstdorf reist, wird sich weisen. Weltmeister Stoch hat mit je zwei Siegen und zwei zweiten Plätzen in den vier Springen vor Oberstdorf nicht nur eine Konstanz auf sehr hohem Niveau gezeigt, sondern in Engelberg auch das Gelbe Trikot von Schlierenzauer erobert.

Deutscher Erfolgshunger

Co-Gastgeber Deutschland mit dem ehemaligen Schweizer Trainer Werner Schuster hofft vor allem auf Severin Freund und Andreas Wellinger. In Deutschland ist der Erfolgshunger besonders gross, sind die DSV-Athleten doch schon seit elf Jahren (zuletzt Sven Hannawald am 2002/Oberstdorf) ohne Tagessieg. Der letzte Tourneesieg ist schon fast zwölf Jahre her (Hannawald 01/02).

Mit Janne Ahonen (36) kehrt eine Tournee-Legende zurück: Der fünffache Rekordsieger wagte diese Saison wegen der Olympischen Spiele ein zweites Comeback.

(bg/Si)

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