Anerkennung des Srebrenica-Massakers

publiziert: Freitag, 11. Jun 2004 / 21:39 Uhr

Banja Luka - Mit der Anerkennung des Massakers von Srebrenica als Verbrechen hat die Regierung der Bosnisch-Serbischen Republik den Weg für eine Aufarbeitung des grössten Kriegsverbrechen in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg bereitet.

In der ostbosnischen Stadt wurden mehr als 7000 moslemische Männer und Jungen getötet.
In der ostbosnischen Stadt wurden mehr als 7000 moslemische Männer und Jungen getötet.
Die Regierung in Banja Luka akzeptierte den Bericht einer Untersuchungskommission zu Srebrenica, die auf Druck der internationalen Gemeinschaft im Januar eingesetzt worden war. Darin heisst es, dass zwischen dem 10. und 19. Juli 1995 mehrere tausend bosnische Moslems in einer Art getötet wurden, die eine schwere Verletzung der internationalen Menschenrechte darstellt.

In der damals unter UNO-Schutz stehenden ostbosnischen Stadt wurden mehr als 7000 moslemische Männer und Jungen von serbischen Truppen getötet. Die Täter hätten versucht, die Verbrechen zu zu verschleiern, indem sie Leichen von einem Massengrab zum anderen schafften, heisst es in dem Bericht.

Spzialeinheit der Serbischen Republik

Er gibt auch Auskunft über die an dem Massaker beteiligten Einheiten von Armee und Polizei, darunter eine Spezialeinheit des Innenministeriums der Serbischen Republik. Kommissionspräsident Milan Bogdanic sagte in Banja Luka, das Gremium habe 31 neue Massengräber mit Opfern des Massakers gefunden.

Über die Zahl der darin vergrabenen Leichen könne er keine Angaben machen. Inoffizielle Schätzungen sprechen von rund 2500 Toten. Bis heute wurden aus mehreren Massengräbern in der Region um Srebrenica mehr als 6000 Leichen exhumiert.

Schweigen über weitere Details

Bogdanic lehnte es ab, über weitere Details des Berichts zu sprechen, der unter anderem auch dem internationalen Bosnien-Beauftragten Paddy Ashdown übergeben wurde. Das sei Aufgabe der Regierung. Diese äusserte ihre Hoffnung, dass der Bericht zur vollkommenen Aufklärung der Ereignisse von Srebrenica beitragen werde.

Die Regierung von Banja Luka hatte 2002 einen eigenen Bericht zu Srebrenica vorgelegt, in dem die Zahl der Opfer beschönigt wurde. Das Papier war von Angehörigen der Opfer und der internationalen Gemeinschaft kritisiert worden.

Grösstes Massaker seit dem Zweiten Weltkrieg

Das Massaker von Srebrenica gilt als das grösste Kriegsverbrechen in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg. Als Hauptverantwortliche gelten der damalige bosnische Serbenführer Radovan Karadzic und sein General Ratko Mladic, die immer noch gesucht werden.

(pt/sda)

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