Angebliche Nazi-Opfer erschleichen sich Gelder

publiziert: Mittwoch, 10. Nov 2010 / 10:41 Uhr
Insgesamt seien 42 Millionen Dollar an vermeintliche Opfer geflossen.
Insgesamt seien 42 Millionen Dollar an vermeintliche Opfer geflossen.

New York - In den USA ist ein gross angelegter Betrug mit Holocaust-Entschädigungsgeldern aufgedeckt worden. Insgesamt seien 42 Millionen Dollar an vermeintliche Opfer des Nationalsozialismus geflossen, teilte die New Yorker Bundesstaatsanwaltschaft am Dienstag mit.

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Rund 5500 Menschen hätten sich bei der renommierten jüdischen Claims Conference (JCC) als Holocaust-Überlebende ausgegeben, um die Gelder zu erschleichen. Im Zusammenhang mit dem Betrug wurden 17 Verdächtige, mehrheitlich russischer Herkunft, angeklagt. Sechs sind Mitarbeiter der JCC.

Diese Organisation - eigentlich Conference on Jewish Material Claims Against Germany - mit Hauptsitz in New York kümmert sich seit 1951 um die Hilfe für Nazi-Opfer sowie um die Entschädigung ihrer Erben. Sie war auch damit betraut, einen Grossteil der 1,25 Milliarden Dollar aus dem schweizerischen Bankenvergleich von 1998 zu verteilen - vor allem an ehemalige jüdische Zwangsarbeiter.

Russische Einwanderer rekrutiert

Der Betrug lief nach Darstellung der «New York Times» meist nach dem gleichen Schema ab: Über russischsprachige Zeitungen im Raum New York wurden Auswanderer aus Russland von den Mitarbeitern des Fonds «rekrutiert».

Mit gefälschten Ausweisen, manipulierten Behörden-Unterlagen und guten Kenntnissen des Holocausts schneiderten sie die Anträge auf die Vorgaben des Fonds zurecht. Im Gegenzug behielten sie einen Teil der Zahlungen für sich und ihre Komplizen.

Zahlungen gingen an rund 5500 vermeintlich Vertriebene, Ghettobewohner und Lagerhäftlinge. Viele der Empfänger seien jedoch nach 1945 geboren und vielfach nicht einmal Juden gewesen, teilte die Anklage mit.

Langandauerndes Betrugskomplott

US-Staatsanwalt Preet Bharara sprach am Dienstag in New York von einem seit langem andauernden Betrugskomplott. Nach Angaben der Ermittler geht es um zwei Geldtöpfe, die in den letzten 16 Jahren von den mutmasslichen Betrügern geplündert wurden.

(ade/sda)

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