William Onyeabor studierte Kinematographie in Russland, kam aber Mitte der 70er nach Nigeria zurück, um sein eigenes Wilfilms Musik-Label zu starten und um ein Produktionsstudio für Film und Musik aufzubauen.

 In den Jahren von 1977-1985 nahm er insgesamt acht Alben auf, er schrieb und produzierte alles alleine und spielte jedes Instrument auf den Aufnahmen selbst. Sehr rhythmisch und mit einem starken Synthiesound, waren seine Songs politisch, mit Texten über Krieg, Imperialismus und Korruption. Seine Hits waren «Atomic Bomb» von 1978 aus dem gleichnamigen Album, oder «Better change your mind»: Es benennt nicht nur die macht-verrückten Nationen der Welt, es unterscheidet sich auch  völlig von der nigerianischen Musik aus dieser Zeit.

William wurde als Hohepriester in Enugu gekrönt, wo er heute lebt und als erfolgreicher Geschäftsmann an Regierungsverträgen arbeitet und eine eigene Mühle für Mehl betreibt. Heutezutage ist William Onyeabor nur innerhalb einer kleinen Gruppe von Künstlern und Plattensamlern bekannt, aber die verehren ihn als einen der Synthie-Pioniere Afrikas.

Wer sich gerne auch abseits ausgetretener Musikpfade bewegt und offen für unglaublich merkwürdige Musik ist, die aus dem Rahmen fällt, sollte hier zugreifen.

(fest/news.ch mit Agenturen)