Komplexer Fall

Anklage gegen Dieter Behring

publiziert: Freitag, 9. Okt 2015 / 17:22 Uhr / aktualisiert: Samstag, 10. Okt 2015 / 02:55 Uhr
Dieter Behring wird gewerbsmässiger Betrug sowie qualifizierte Geldwäscherei vorgeworfen. (Symbolbild)
Dieter Behring wird gewerbsmässiger Betrug sowie qualifizierte Geldwäscherei vorgeworfen. (Symbolbild)

Bern - Die Bundesanwaltschaft hat am Freitag nach langem Verfahren beim Bundesstrafgericht in Bellinzona Anklage gegen Dieter Behring erhoben. Dem Financier wird gewerbsmässiger Betrug sowie qualifizierte Geldwäscherei vorgeworfen.

3 Meldungen im Zusammenhang
Bereits seit Oktober 2004 stehen Behring sowie zehn weitere Personen im Visier der Strafverfolgungsbehörden, wie die Bundesanwaltschaft mitteilte. Das Verfahren dreht sich um das Anlagesystem des Financiers. Die Ermittlungen hat die Bundesanwaltschaft (BA) schon 2012 abgeschlossen.

Die lange Verfahrensdauer erklärte die BA mit der Grösse und Komplexität des Falles sowie mit der 2011 eingeführten neuen Strafprozessordnung. Zudem kamen verschiedene Beschwerden und Entsiegelungsverfahren hinzu, welche den Fall weiter verzögerten.

Im Zentrum steht den Angaben zufolge der Sachverhalt Anlagebetrug und daran anschliessende Geldwäscherei. Daneben hätten verschiedene Nebensachverhalte untersucht werden müssen.

Schneeballsystem

Im Verfahren geht es um einen verästelten und umfangreichen Komplex aus verschiedenen Sachverhalten. Behring wird verdächtigt, zwischen 1998 und 2004 Anleger mit hohen Renditeversprechen gelockt und um mehrere hundert Millionen Franken betrogen zu haben.

Die Investorengelder, die Behring entgegennahm, sollen in eine Art Schneeballsystem geflossen sein. Insgesamt gibt es laut Anklage rund 2000 Geschädigte.

Nach dem Zusammenbruch des Anlagesystems nahm die BA Ermittlungen auf, Behring sass für einige Monate in Untersuchungshaft.

Verfahren beschleunigt

Die Bundesanwaltschaft beschleunigte angesichts der drohenden Verjährung das Verfahren. Die Anklage konzentrierte sich auf die zwei Hauptanklagepunkte und stellte das Verfahren gegen die wichtigsten Vertreiber der Behring-Finanzvehikel ein.

So wurden elf teilweise oder vollständige Einstellungen gegen mehrere der ursprünglich elf Beschuldigten verfügt. Vier der Einstellungen sind rechtskräftig.

Eine Beschwerde Behrings wegen Verfahrensverschleppung wurde vom Bundesstrafgericht am 3. Februar abgewiesen. Wirtschaftsdelikte, wie sie Behring vorgeworfen werden, verjähren nach 15 Jahren. Die Strafanträge stellt die Bundesanwaltschaft an der Hauptverhandlung vor Bundesstrafgericht in Bellinzona.

(cam/sda)

Kommentieren Sie jetzt diese news.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Bern - Die Bundesanwaltschaft ändert nach bald zehnjähriger Ermittlung ihre Strategie in der Strafuntersuchung zum Fall Behring. Sie will sich nun klar auf den gescheiterten Basler Financier Dieter Behring konzentrieren. mehr lesen 
Ende Juni hatte die Bundesanwaltschaft mitgeteilt, dass die Untersuchung abgeschlossen sei.
Bern - Die Strafuntersuchung gegen ... mehr lesen
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Apple hatte Musikstreaming-Konkurrenten im App Store benachteiligt.
Apple hatte Musikstreaming-Konkurrenten im App Store ...
Musikstreaming-Apps im App Store  Brüssel hat Apple mit einer Geldstrafe in Höhe von 1,8 Milliarden Euro belegt. Laut einer Untersuchung der EU-Kommission hat das US-Unternehmen seine dominante Stellung durch bestimmte Regeln im App Store missbraucht und Konkurrenten im Musik-Streaming-Geschäft behindert. Ein zentraler Punkt ist das allgemeine Verbot von Apple für Entwickler, in ihren Apps auf günstigere Kauf- oder Abonnementmöglichkeiten hinzuweisen. mehr lesen 
Der Weg für Peppr war mit Hindernissen gepflastert.
Publinews In der sich ständig weiterentwickelnden Welt der Technik gewinnen Anwendungen oft schnell an Aufmerksamkeit, nur um ... mehr lesen  
Menschliche Beteiligung ist unerlässlich für KI-generierte Kunstwerke ohne US-Copyright  In zunehmend mehr Bereichen wird die KI-Technologie eingesetzt, jedoch hat ein US-Gericht bestätigt, ... mehr lesen  
Das KI-erzeugte Bild «A Recent Entrance to Paradise» (2018) ist «Public Domain».
Titel Forum Teaser
 
Stellenmarkt.ch
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.news.ch/ajax/top5.aspx?ID=0&col=COL_3_1
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Mi Do
Zürich 4°C 17°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt, Regen
Basel 6°C 18°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wolkig, aber kaum Regen
St. Gallen 2°C 14°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt, Regen
Bern 4°C 17°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt, Regen
Luzern 4°C 17°C sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt, Regen
Genf 6°C 17°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wolkig, aber kaum Regen
Lugano 7°C 18°C sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt freundlich
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten