Seit vergangenem Herbst im Visier

Anschlagspläne - IS-Sympathisant verhaftet

publiziert: Freitag, 10. Apr 2015 / 22:18 Uhr / aktualisiert: Freitag, 10. Apr 2015 / 22:50 Uhr
Der junge Mann wurde festgenommen. (Symbolbild)
Der junge Mann wurde festgenommen. (Symbolbild)

Washington - Die US-Bundespolizei FBI hat einen mutmasslichen Sympathisanten der Dschihadistenorganisation Islamischer Staat (IS) festgenommen. Der Mann soll einen Anschlag auf einen Militärstützpunkt geplant haben. Die Ermittlungen stützten sich auf zweifelhafte Methoden.

4 Meldungen im Zusammenhang
Wie das US-Justizministerium am Freitag mitteilte, wollte der 20-Jährige angeblich mit einer Autobombe einen Selbstmordanschlag auf die Basis Fort Riley im Bundesstaat Kansas verüben. Dem Mann wird der versuchte Gebrauch einer «Massenvernichtungswaffe» vorgeworfen. Bei einer Verurteilung droht ihm lebenslange Haft.

Der Verdächtige wurde den Angaben zufolge in der Nähe der Stadt Manhattan in Kansas festgenommen, als er «die letzten Vorbereitungen» für den Anschlag getroffen habe. Verdeckte Ermittler des FBI hatten den Mann demnach seit vergangenem Herbst im Visier.

Der Sprengsatz sei zu keiner Zeit funktionstüchtig gewesen, hiess es. Der mutmassliche IS-Anhänger soll auch ein Propagandavideo aufgenommen haben, in dem er den Rückzug von US-Soldaten aus muslimischen Ländern forderte.

Zur Tat angestiftet?

Die US-Behörden haben in den vergangenen Monaten eine Reihe mutmasslicher IS-Sympathisanten angeklagt, die entweder Anschlagspläne geschmiedet oder ein Reise in die Kampfgebiete in Syrien und im Irak vorbereitet haben sollen. Kritiker werfen dem FBI vor, die Verdächtigen in einigen Fällen zu der Tat angestiftet oder sie in ihrem Vorgehen bestärkt zu haben.

Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch beschrieb in einer im vergangenen Jahr veröffentlichten Studie, dass sich die verdeckten Terrorermittlungen oft gegen Menschen mit psychischen Problemen oder niedriger Intelligenz richteten.

Aus der vorläufigen Anklageschrift gegen den 20-Jährigen aus Kansas geht hervor, dass ein verdeckter Ermittler dem Verdächtigen eine Liste von Materialien zum Bombenbau ausgehändigt und die Utensilien sogar mit beschafft habe. Ein anderer verdeckt arbeitender FBI-Agent spielte bei der Aufnahme des Propagandavideos die Rolle des Kameramanns.

Zuerst Anschlag wie in Fort Hood geplant

Die Bundespolizei wurde den Angaben zufolge im März 2014 auf den Verdächtigen aufmerksam, als dieser auf Facebook seine Absicht bekundete, in den «Dschihad» zu ziehen. Der junge Mann hatte sich kurz vorher freiwillig zur Armee gemeldet.

Bei einer Vernehmung durch die Bundespolizei soll er damals ausgesagt haben, er wolle ähnlich wie beim Massaker auf dem texanischen Militärstützpunkt Fort Hood im November 2009 das Feuer auf andere US-Soldaten eröffnen.

Der Verdächtige sei daraufhin nicht zum Militärdienst zugelassen worden, heisst es in der vorläufigen Anklageschrift. Seit Oktober 2014 habe dann ein verdeckter Ermittler mit ihm in Kontakt gestanden.

«Scheich» vermittelt

In Gesprächen soll der junge Mann den Wunsch geäussert haben, «Ungläubige» zu töten und sich der IS-Miliz anzuschliessen. Der FBI-Agent stellte ihn dann später einem «Cousin» - ebenfalls ein verdeckter Ermittler - vor, der ein «ranghoher Scheich» sei und Terroranschläge in den USA plane.

Die Festnahme erfolgte laut US-Justizministerium schliesslich am frühen Freitagmorgen, nachdem die beiden verdeckten Ermittler mit dem Verdächtigen in die Nähe der Basis Fort Riley gefahren waren.

Der mutmassliche IS-Sympathisant sei davon ausgegangen, dass ihr Kleinbus mit einer Autobombe präpariert sei. Als er den vermeintlichen Sprengsatz scharf stellen wollte, klickten die Handschellen.

(bg/sda)

Kommentieren Sie jetzt diese news.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Den Haag - Erstmals hat sich ein im ... mehr lesen
Niederländischer Soldat schliesst sich der IS an.
Die IS nutzen für ihre Aktivitäten vermehrt das Internet.
Washington - Die US-Bundespolizei ist besorgt über das wachsende Angebot verschlüsselter Internetkommunikation. Diese wird auch von der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) für ihre ... mehr lesen
Task Force schlug mögliche Massnahmen vor.
Bern - Die Schweiz tut bereits einiges, um Dschihad-Sympathisanten zu erkennen und an der Reise in Kriegsgebiete zu hindern. Sie sollte aber mehr tun. Zu diesem Schluss kommt eine Task ... mehr lesen 1
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Apple hatte Musikstreaming-Konkurrenten im App Store benachteiligt.
Apple hatte Musikstreaming-Konkurrenten im App Store ...
Musikstreaming-Apps im App Store  Brüssel hat Apple mit einer Geldstrafe in Höhe von 1,8 Milliarden Euro belegt. Laut einer Untersuchung der EU-Kommission hat das US-Unternehmen seine dominante Stellung durch bestimmte Regeln im App Store missbraucht und Konkurrenten im Musik-Streaming-Geschäft behindert. Ein zentraler Punkt ist das allgemeine Verbot von Apple für Entwickler, in ihren Apps auf günstigere Kauf- oder Abonnementmöglichkeiten hinzuweisen. mehr lesen 
Der Weg für Peppr war mit Hindernissen gepflastert.
Publinews In der sich ständig weiterentwickelnden Welt der Technik gewinnen Anwendungen oft ... mehr lesen  
Menschliche Beteiligung ist unerlässlich für KI-generierte Kunstwerke ohne US-Copyright  In zunehmend mehr Bereichen wird die KI-Technologie eingesetzt, jedoch hat ein US-Gericht bestätigt, ... mehr lesen  
Das KI-erzeugte Bild «A Recent Entrance to Paradise» (2018) ist «Public Domain».
WISSEN: OFT GELESEN
Titel Forum Teaser
 
Stellenmarkt.ch
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.news.ch/ajax/top5.aspx?ID=0&col=COL_3_1
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Fr Sa
Zürich 0°C 13°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wolkig, aber kaum Regen
Basel 5°C 13°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt gewitterhaft
St. Gallen 1°C 9°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wolkig, aber kaum Regen
Bern 0°C 12°C starker Schneeregenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt, Regen
Luzern 1°C 12°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wechselnd bewölkt, Regen
Genf 5°C 14°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wolkig, aber kaum Regen
Lugano 6°C 8°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig anhaltender Regen anhaltender Regen
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten