Hoffen auf Managed Care

Ansturm auf Bewilligungen für Arztpraxen

publiziert: Montag, 4. Jun 2012 / 12:32 Uhr / aktualisiert: Montag, 4. Jun 2012 / 13:26 Uhr
Besonders viele Spezialisten lösten eine Abrechnungsnummer für eine Arztpraxis.
Besonders viele Spezialisten lösten eine Abrechnungsnummer für eine Arztpraxis.

Bern - Seit Anfang Jahr können Ärzte und Ärztinnen in der Schweiz wieder ohne Einschränkungen eine Praxis eröffnen. Sie machen davon regen Gebrauch: Der Krankenkassenverband santésuisse hat von Januar bis Ende April 890 Medizinern eine neue Abrechnungsnummer erteilt.

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«Wir gehen davon aus, dass die Mehrheit davon eine Praxis eröffnen wird», sagte santésuisse-Sprecherin Silvia Schütz am Montag auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. Einige Ärzte lösten die Abrechnungsnummer jedoch «auf Vorrat».

Von den 890 Ärzten, die eine neue Zahlstellennummer erhielten, mit der sie ihre Leistungen in der Grundversicherung abrechnen können, sind 191 allgemeine Mediziner. Die grosse Mehrheit, nämlich 699, sind Spezialisten.

«Es sind sehr viele Spezialisten, das ist eindeutig über den Erwartungen», sagte die santésuisse-Sprecherin. Zum Vergleich: Im selben Zeitraum 2011 waren total 389 Abrechnungsnummern erteilt worden.

Hoffen auf Managed Care

Obwohl der Dachverband der Krankenversicherer nie ein Freund des Zulassungsstopps war, bereitet ihm die neuste Entwicklung nun doch Sorgen: Wenn Managed Care - über welches das Stimmvolk am 17. Juni befindet - nicht eingeführt werde, «muss man sich überlegen, den Vertragszwang zu lockern. Sonst steigen die Kosten immer weiter», sagte Schütz.

Eingeführt wurde der Zulassungstopp 2002, um die Kosten im Gesundheitswesen besser in den Griff zu bekommen. Zweimal hatte das Parlament die Massnahme bestätigt. Im Sommer 2010 lockerte es die Beschränkung; sie galt dann noch vor allem für Spezialisten, nicht aber für Hausärzte. Ende 2011 lief der Zulassungsstopp ganz aus.

Das hatte die Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren (GDK) bedauert. Die aktuelle Entwicklung will sie noch ein paar Monate verfolgen, wie am Montag ihr stellvertretender Zentralsekretär Stefan Leutwyler auf Anfrage sagte.

Gegensteuer geben

Angesichts einer möglichen Kostensteigerung werde man «allfällig darüber nachdenken müssen, wie man sinnvoll Gegensteuer geben kann». Die GDK habe immer eine Zunahme der Arztpraxen befürchtet. Dass sie dies zu Recht tat, bestätigen erste Trends aus einem Monitoring, dass sie zusammen mit dem Gesundheitsobservatorium erstellt.

Gemäss den Zahlen der GDK nahm die Zahl der neu mit Krankenkassen abrechnenden Ärzte von Januar bis Ende März um 350 zu. Am meisten in den Kantonen Waadt und Genf, gefolgt von Zürich, Tessin, Basel-Stadt und Neuenburg.

Etwas weniger ausgeprägt ist die Zunahme der Arztpraxen in den Kantonen Baselland, St. Gallen, Wallis, Freiburg und Bern. In den übrigen Kantonen gibt es keine wesentlichen Änderungen.

(bg/sda)

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