Anti-Muslim-Inserat: BFS schaltet sich ein

publiziert: Samstag, 18. Sep 2004 / 17:29 Uhr / aktualisiert: Samstag, 18. Sep 2004 / 18:11 Uhr

Bern - Das Bundesamt für Statistik (BFS) hat sich in die Diskussion um das umstrittene Inserat Muslime bald in der Mehrheit? eingeschaltet. Die Zahlen im Inserat entbehrten zum Teil jeder wissenschaftlichen Grundlage, schreibt das BFS.

Die Logik der Zahlen im Inserat: 144 Prozent Moslems im Jahr 2050. Totaler Quatsch, schreibt das BFS.
Die Logik der Zahlen im Inserat: 144 Prozent Moslems im Jahr 2050. Totaler Quatsch, schreibt das BFS.
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Insbesondere die hochgerechneten Zahlen für den prozentualen Anteil der Muslime an der Schweizer Gesamtbevölkerung in den Jahren 2010 bis 2040 stammen nicht vom BFS, heisst es in einer BFS-Mitteilung.

Diese Hochrechnungen hätten keinerlei demographische Basis. Nach der Logik dieser Berechnungsmethode müsste der Anteil der muslimischen Bevölkerung im Jahr 2050 144 Prozent betragen, schreibt das BFS.

Die Zahlen für 1990 (2,2%) und 2000 (4,5%) seien jedoch korrekt. Die Entwicklung in diesen Jahren sei aber auf Sonderfaktoren zurückzuführen, insbesondere auf den Zerfall Ex-Jugaslawiens und die Zuwanderung muslimischer Migranten aus Bosnien-Herzegowina und aus dem Kosovo.

Das BSF legt Wert auf die Präzisierung, dass zwischen der Entwicklung der Anzahl Muslime in der Schweiz und der Zunahme der Einbürgerungen kein Zusammenhang bestehe. Es handle sich um zwei unterschiedliche gesellschaftliche Realitäten ohne direkten Bezug und ohne Kausalzusammenhang.

Mit dem Inserat Muslime bald in der Mehrheit? will das Komitee gegen Masseneinbürgerungen die Einbürgerungsvorlagen der eidgenössischen Abstimmung vom 26. September bekämpfen. Das Komitee hat sein Domizil beim Zürcher SVP-Nationalrat Ulrich Schlüer in Flaach.

Am Freitag hatte ein Waadtländer Untersuchungsrichter dem Komitee verboten, in seinem Inserat das dem Bund gehörende Schweizerische Institut für Rechtsvergleichung zu erwähnen.

(fest/sda)

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