Anti-Terrorgeschäft: Firmen setzen spontaner auf Sicherheitsleistungen

publiziert: Freitag, 25. Apr 2003 / 11:33 Uhr / aktualisiert: Freitag, 25. Apr 2003 / 12:00 Uhr

Bern - Die Angst vor Terroranschlägen fördert seit dem 11. September 2001 das Geschäft der Sicherheitsbranche. Auch in den Schweiz wurde seit Beginn des Irak-Kriegs das Bedürfnis nach Sicherheit verstärkt.

Vielfach fordern Arbeitnehmer bessere Überwachungssysteme am Arbeitsplatz.
Vielfach fordern Arbeitnehmer bessere Überwachungssysteme am Arbeitsplatz.
"Die Sensibilisierung bei Sicherheitsfragen ist deutlich spürbar", erklärt Siegfried Wagner, zuständig für Marketing und Einsatzführung bei der Securitas AG. Grundsätzlich bestehe besonders bei Gebäudeüberwachungen und Zutrittskontrollen ein höherer Schutzbedarf.

Aus Angst vor Terroranschlägen nahmen laut Securitas speziell US-Firmen vermehrt den privaten Sicherheitsschutz in Anspruch. Nach dem 11. September war der Andrang gross.

Nun spürt die Branche auch den Irak-Krieg. "Als klar war, dass sich die Briten am Krieg beteiligen, griffen auch britische Unternehmen vermehrt auf Sicherheitsdienste zurück", beobachtete Wagner.

Flexibilität

Laut Wagner ist der Trend klar: Heute reagierten viele Firmen schneller auf mögliche Gefahren. Gefragt seien kurzfristige Dienstleistungen. Doch ebenso schnell würden die Dienste aber auch wieder abbestellt. "Dies erfordert von den Sicherheitsunternehmen viel mehr Flexibilität, auch in personeller Hinsicht", fügt Wagner hinzu.

Ähnlich tönt es bei der in Genfer Firma Protectas, hinter Securitas die Nummer zwei der schweizerischen Bewachungsfirmen: "Auch bei uns ist klar eine Verlagerung zu spüren", sagt Patrik Wolf, Regionaldirektor Bern/Basel/Biel. Die Kunden setzten schneller und spontaner auf Sicherheitsleistungen.

Mehr Einsätze bei Streiks

Kurzfristige Einsätze verbuchte Protectas vor allem bei Negativmeldungen in der Wirtschaft. "Die Problematik der Entlassungen erforderte mehrere Male unsere Dienste", fügt Wolf weiter aus.

Mehrere Firmen hätten wegen Personal-Streiks und Protestkundgebungen ihrer Angestellten auf die privaten Sicherheitsdienste zurückgreifen müssen.

Doch so einfach ist es nicht: Zwar profitieren die Sicherheitsdienstleister von kurzfristigen Einsätzen, allerdings wirken sich Negativmeldungen auch auf die Aufträge aus: "Die Firmen wollen optimieren und sind auf Sparkurs - auch bei der Sicherheit", erklärt Wolf.

KMU gemeinsam

Die kleinen- und mittleren Unternehmen (KMU) wissen sich aber zu helfen: "Nach Vandalenakten und Überfällen schliessen sich viele KMU zusammen und finanzieren den privaten Sicherheitsdienst gemeinsam", erklärt Wolf von der Protectas.

Aus denselben Gründen verbucht Protectas auch bei Strassen- oder Nachbarschaftsüberwachungen einen vermehrten Einsatz. "Die Polizei ist nicht mehr so präsent wie auch schon. Deshalb engagieren Bürger oft gemeinsam private Sicherheitsanbieter", sagt Wolf.

(Dagmar Zumstein/sda)

 
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