Antisemitischer Überfall erfunden

publiziert: Dienstag, 13. Jul 2004 / 20:12 Uhr

Paris - Der rassistische Überfall auf eine 23-jährige Frau in einem Pariser Vorortzug war eine freie Erfindung des angeblichen Opfers. Die Frau gestand laut Polizeiangaben, die Straftat vorgetäuscht zu haben.

Die Schilderungen der Frau hatten in Frankreich grosses Entsetzen ausgelöst.
Die Schilderungen der Frau hatten in Frankreich grosses Entsetzen ausgelöst.
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Ursprünglich hatte die Frau behauptet, sie sei im Zug von einer Bande aus sechs Jugendlichen angegriffen worden. Die Täter hätten sie sie als Jüdin beschimpft und den Kinderwagen mit ihrem 13 Monate alten Baby umgeworfen; rund 20 Zeugen hätten nicht eingegriffen.

Die Schilderungen der Frau hatten in Frankreich grosses Entsetzen ausgelöst. Politiker, Bürgerrechtsgruppen und jüdische Vereinigungen hatten den angeblichen Übergriff heftig verurteilt.

Erfundene Straftaten auch in Deutschland

Erfundene extremistische Straftaten hatten in den vergangenen Jahren auch in Deutschland für Schlagzeilen gesorgt. So täuschte eine 40-jährige Hagenerin Anfang 2003 eine Vergewaltigung durch vier Skinheads vor.

Grosses Aufsehen erregte im Jahr 2000 der Fall des sechsjährigen Joseph aus Sebnitz (Sachsen), der im Juni 1997 bei einem Badeunfall ums Leben kam. Josephs Familie hatte seinen Tod dagegen als eine Tat von Rechtsradikalen dargestellt.

In Halle ritzte sich 1994 eine 17-jährige Rollstuhlfahrerin ein Hakenkreuz auf die Wange und behauptete, von Neonazis überfallen worden zu sein.

(bert/sda)

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