Arafat schwebt in Lebensgefahr

Dafür gab es von palästinensischer Seite jedoch keine offizielle Bestätigung. In den Morgenstunden wurden in Arafats Hauptquartier zur Unterstützüng des Ärzteteams Spezialisten aus Jordanien und Ägypten erwartet. Auch seine Ehefrau Suha wollte aus Paris anreisen, um an seiner Seite zu sein.

Nach einer dramatischen Verschlechterung des Gesundheitszustandes war auch die gesamte Palästinenser-Führung in Arafats Amtssitz gerufen worden. Über die Erkrankung des 75-jährigen Arafat gab es unterschiedliche und zum Teil widersprüchliche Angaben. Das israelische Radio berichtete, Arafat habe das Bewusstsein verloren. Dies wurde von palästinensischer Seite jedoch dementiert.

Kein Nachfolger benannt

Aus Medizinerkreisen verlautete, dass eine Verlegung Arafats in ein Spital erwogen werde. Einer seiner Vertrauten sagte aber, Arafat würde sich lieber in seinem Hauptquartier in Ramallah behandeln lassen.

Dahinter steht die Befürchtung, Israel würde ihn nicht wieder zurücklassen. Aus israelischen Regierungskreisen verlautete, Arafat könne sich an einem Ort seiner Wahl im In- oder Ausland medizinisch behandeln lassen. Es könne jedoch nicht garantiert werden, dass er wieder zurückkehren dürfe.

Vor Arafats Hauptquartier, in dem er faktisch seit zwei Jahren unter Hausarrest steht, haben sich hunderte Palästinenser versammelt. Es gibt Befürchtungen, dass sein Tod zu einem offenen Machtkampf um seine Nachfolge führen würde. Er selbst hat keinen Nachfolger benannt.

(ps/sda)