Architekt akzeptiert Leukerbad-Urteil

Otto G. Loretan geht vors Bundesgericht

Der Architekt war des mehrfachen Betrugs schuldig gesprochen worden. Das Kantonsgericht bestätigte die vom Kreisgericht verfügte Zuchthausstrafe. Der Architekt und Otto G. Loretan sollen sich bei der Überbauung des Gemeindezentrums persönlich bereichert haben. In der Untersuchung legte der Architekt ein Teilgeständnis ab.

Damit ziehen einzig Otto G. Loretan und ein früherer Direktor der Busbetriebe L.L.B ihre Urteile bis nach Lausanne. Für Loretan hatte das Kantonsgericht die Zuchthausstrafe um ein halbes Jahr auf fünf Jahre verschärft. Der frühere L.L.B.-Direktor war in zweiter Instanz zu zwei Monaten Gefängnis bedingt verurteilt worden.

Akzeptiert hat das zweitinstanzliche Urteil der frühere Gemeindeschreiber. Das Kantonsgericht hatte dessen bedingte Gefängnisstrafe von vier auf acht Monate verdoppelt. Die Anklage hatte ihm vorgeworfen, der überbordenden Verschuldung der Gemeinde tatenlos zugesehen zu haben.

Das Leukerbad-Debakel geht auf die 1990er Jahre zurück, als im Badekurort Goldgräberstimmung herrschte. Die Gruppe Leukerbad, an der auch die Gemeinde beteiligt war, hinterliess einen Schuldenberg von 346,5 Mio. Franken. Leukerbad stand von 1999 bis Februar 2004 als erste Schweizer Gemeinde unter Zwangsverwaltung.

(sl/sda)