Armenien: Gewalttätige Auseinandersetzungen

publiziert: Samstag, 1. Mrz 2008 / 21:37 Uhr / aktualisiert: Samstag, 1. Mrz 2008 / 23:32 Uhr

Eriwan - Angesichts des eskalierenden Streits um das Ergebnis der Präsidentenwahl in Armenien haben die Behörden den Ausnahmezustand verhängt. Der Präsident kündigte den Einsatz der Armee gegen gewalttätige Demonstranten an. Ein Mensch kam bei Ausschreitungen ums Leben.

Sarkisjan erhielt offiziell über 50 Prozent der Stimmen.
Sarkisjan erhielt offiziell über 50 Prozent der Stimmen.
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Anhänger von Wahl-Verlierer Lewon Ter-Petrosjan warfen an einer Protestkundgebung mit rund 8000 Teilnehmern in der Haupstadt Erewan Steine und Molotow-Cocktails auf Polizisten und prügelten sich mit Einsatzkräften. Vereinzelt waren Schüsse zu hören.

Kurz vor den neuen Protesten hatte die armenische Bereitschaftspolizei auf dem Platz der Freiheit ein Zeltlager aufgelöst, in dem rund 1500 Gegner des Wahlsiegers Sersch Sarkisjan campiert hatten.

Augenzeugen berichteten, die Polizisten hätten einige der Demonstranten geschlagen. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums wurden 31 Menschen verletzt, darunter sechs Polizisten.

Der amtierende Präsident Robert Kotscharjan unterzeichnete ein Dekret, demzufolge der Ausnahmezustand bis zum 20. März in Kraft bleiben soll, wie das Präsidentenamt mitteilte.

Hausarrest für Oppositionsführer

Ter-Petrosjan wurde nach eigenen Angaben unter Hausarrest gestellt. «Die Polizei hat mich heimgebracht, jetzt bin ich in meiner Wohnung eingesperrt», berichtete Ter-Petrosjan aus der Hauptstadt Erewan.

Ex-Präsident Ter-Petrosjan war bei der Wahl von Ministerpräsident Sersch Sarkisjan, dem Wunschkandidaten von Kotscharjan, schon in der ersten Runde am 19. Februar unterlegen. Nach Angaben der Wahlkommission hatte Sarkisjan die Wahl mit 52,9 Prozent der Stimmen für sich entschieden, während Ter-Petrosjan nur auf 21,5 Prozent kam.

OSZE: «Weitgehend korrekte Wahl»

Seither protestieren in Erewan Zehntausende gegen Sarkisjan. Sie werfen ihm vor, Staatsgelder für seinen Wahlkampf veruntreut zu haben.

Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) hatte indes erklärt, die Wahl sei «weitgehend in Übereinstimmung» mit internationalen Standards verlaufen.

(ht/sda)

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