Arno Ehret hat als Handballnati-Coach für vier Jahre unterschrieben

Si. Ehrets Aufgaben beschränken sich nicht auf die Führung der Nationalmannschaft, sondern betreffen auch die Umsetzung des geplanten Leistungssport-Konzepts. Er arbeitet deshalb ab dem 1. Juli im Gegensatz zu seinem Vorgänger Urs Mühlethaler vollamtlich. Zum Fernziel wurde (wieder einmal) die Teilnahme an Olympischen Spielen deklariert. 2004 soll die Schweiz in Athen vertreten sein, die Qualifikation dafür müsste sie vermutlich an der WM 2003 sicherstellen. «Unsere Aufgabe muss es sein, international wieder präsent zu sein und uns aus dem Mittelmass zu lösen», blickte Ehret voraus.

Eine erste Annäherung an die erweiterte Weltspitze können die Schweizer Anfang Juni im WM-Playoff gegen den EM-Letzten Ukraine vollziehen. Ehret wird dannzumal noch keinen Einfluss nehmen können, weil Mühlethalers Mandat erst nach den beiden Partien endet. Wo das Heimspiel am 3. Juni stattfindet -- wegen der TV- Direktübertragung erfolgt der Anpfiff bereits um 14.15 Uhr --, ist noch unklar. Mit St. Gallen, Sursee und Aarau stehen drei Orte in der engeren Wahl. Das Rückspiel in Saporoschje dürfte auf den 10. Juni terminiert werden. In der Vorbereitungsphase treten die Schweizer Ende Mai zweimal in Norwegen an (27./28.) und spielen in Freudenstadt gegen Deutschland (29.).

SHV will Liga-Reform
Neben dem Nationalteam wurden an der Medienorientierung auch die gegenwärtigen Mankos im Schweizer Handball thematisiert. Leistungssport-Chef Martin Jeker betonte, der Verband werde in Zusammenarbeit mit der Nationalliga versuchen, die Strukturen nachhaltig zu verbessern. Vordergründig will der SHV die Nationalspieler professionalisieren; sie sollen der Landesauswahl in naher Zukunft jährlich mindestens 70 Tage zur Verfügung stehen. Weiter wird bis zur Saison 2001/02 eine Reduktion (respektive Umwandlung) der Nationalliga A anvisiert. Die zu bildende Elite- Liga soll sechs bis acht finanzstarke Teams umfassen.

Ziel dieser Elite-Klubs müsse sein, internationale Konkurrenzfähigkeit zu erlangen, so Jeker. Weitere sechs bis acht Teams würden nach der Vorstellung des SHV der bisherigen NLA zugeteilt. Der sportliche Auf-/Abstieg würde beibehalten. Für Ehret, dessen Auswahl von den Umstrukturierungen letztlich profitieren sollte, sind die angestrebten Reformen des nationalen Meisterschaftsbetriebs ein Schritt in die richtige Richtung: «Gemessen an der Grösse der Schweiz sind solche Überlegungen legitim. Eine Spitzenliga mit acht Teams ist unseren Verhältnissen durchaus angemessen.» Wie sich die Nationalliga zu den Plänen äussern wird, bleibt abzuwarten.

(ba/sda)