Aschwanden gegen den Rest der Welt

publiziert: Freitag, 13. Aug 2004 / 20:58 Uhr

Sergei Aschwanden verarbeitete das "Trauma von Sydney" in erster Linie mit Erfolgsfakten: Seit dem Erstrunden-Out an jenen Spielen gewann er an den beiden WM jeweils Bronze (2001) und Silber (2003) sowie im Vorjahr den zweiten EM-Titel nach 2000.

Aschwanden war bei vielen seiner bedeutendsten Erfolge durch Verletzungen gehandicapt.
Aschwanden war bei vielen seiner bedeutendsten Erfolge durch Verletzungen gehandicapt.
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Aschwanden war in Sydney freilich nicht gegen einen Nobody gescheitert. Sein Bezwinger Alexej Budolin (Est) war ein anderer Weltklasse-Mann, der anschliessend Olympia-Bronze holte und ein Jahr später Europameister sowie WM-Zweiter wurde. "Vom Format Budolins werden in Athen mindestens noch rund ein Dutzend weiterer Kämpfer im rund 32-köpfigen Feld sein", denkt Aschwanden.

14 der 32 Kämpfer in Aschwandens Gewichtslasse stammen aus Europa, darunter sein letztjähriger WM-Finalbezwinger Florian Wanner (De). "Es wird keine einfache Aufgabe geben", weiss Aschwanden. "Mit dem Druck von mir selbst und jenem der Medien kann ich umgehen. Doch zumindest gewöhnungsbedürftig ist es beispielsweise, wenn ich in Magglingen wiederholt darauf angesprochen werde, dass ich diesem oder jenem dann die Olympia-Medaille zeigen solle."

Aschwanden, der im Training einige Würfe zwecks Visualisierung von Gegnern und Kampfsituationen mit verbundenen Augen vollführt, befindet sich seit dem 1. Juni in einer Phase der Gewichtsreduktion. Während dem Grundlagentraining wog er noch 88 kg, in Athen ist er Gold-Anwärter im 81-kg-Limit.

Handicaps durch Verletzungen

Aschwanden war bei der Mehrzahl seiner bedeutendsten Erfolge durch Verletzungen gehandicapt. Im Mai letzten Jahres beispielsweise war er wegen einer Bänderverletzung am Knie operiert worden. Den Heilungsprozess überstand er gut. Doch an Sparringskämpfe im WM-Vorbereitungsprogramm war nicht gross zu denken, zumal auch noch ein Muskelfaserriss dazukam. Im September holte er dennoch WM-Silber und sicherte damit der Schweiz locker einen Olympia-Quotenplatz.

Der Waadtländer mit Urner Vater, kenianischer Mutter und Berner Kindheitserinnerungen ist wie Göldi Profi und wohnt in Magglingen. Ein japanisches SIM-Card-Unternehmen ist seit dem 1. Juni persönlicher Sponser von Aschwanden. 70 Prozent seines Lebensunterhaltes werden von diesem Unternehemen gedeckt, die restlichen 30 Prozent stammen von der Sporthilfe.

Aschwanden ist mit Sophie Lamon (19) liiert. Dass die Schweizer Nummer 1 im Degenfechten der Frauen die Qualifikation für Olympia knapp verpasste, bedauert er. "Es wäre schön gewesen, wenn wir gemeinsam an den Spielen hätten antreten können", sagt Aschwanden. "Er wird es auch ohne mich schaffen", ist Lamon überzeugt, die ihrem Freund daheim die Daumen drücken wird. Aschwanden plant unabhängig von seinem Abschneiden in Athen, bis 2008 weiterzumachen. In Peking soll es dann mit der gemeinsamen Olympia-Teilnahme klappen.

(von Richard Stoffel/Si)

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