Assad will nicht vor UNO-Kommission aussagen

publiziert: Sonntag, 8. Jan 2006 / 15:33 Uhr

Kairo - Der syrische Präsident Baschar el Assad will nicht vor der UNO-Ermittlungskommission aussagen, die den Mord am libanesischen Ex-Regierungschef Rafik Hariri untersucht. Das machte er in einem veröffentlichten Interview deutlich.

Will nicht vor der UNO-Ermittlungskommission aussagen: Syriens Präsident Baschar el Assad. (Archivbild)
Will nicht vor der UNO-Ermittlungskommission aussagen: Syriens Präsident Baschar el Assad. (Archivbild)
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Assad sagte gegenüber der ägyptischen Wochenzeitung «El-Usbua», die UNO-Ermittler hätten bereits bei ihrem Besuch in Damaskus im Spätsommer vergangenen Jahres diesen Wunsch geäussert. Ein Treffen fand damals nicht statt, was Assad nun mit den Worten kommentierte: «Der Präsident geniesst internationale Immunität.»

Die regierungsnahe Kairoer Tageszeitung «El-Ahram» berichtete unter Berufung auf syrische Regierungskreise, Damaskus habe der UNO-Kommission mitgeteilt, dass Assad nicht aussagen werde.

Mitschuld Syriens

Hariri und 22 weitere Menschen waren im Februar 2005 in Beirut einem Sprengstoffattentat zum Opfer gefallen. Die Ermittler sind überzeugt, dass der Mord nicht ohne Beteiligung der Syrer, die damals als Schutzmacht in Libanon stationiert waren, verübt werden konnte.

Zu dem Vorwurf des früheren Vizepräsidenten Abdul Halim Chaddam, Assad habe Hariri bedroht, erklärte der syrische Präsident in dem Interview: Er habe Hariri damals in deutlichen Worten gesagt, dass er sich einer Verlängerung der Amtszeit des libanesischen Präsidenten Émile Lahoud nicht in den Weg stellen sollte.

Er habe ihn aber nicht bedroht, sondern nur gesagt, Hariri solle über diese Frage «einen Tag oder mehrere Tage lang nachdenken», sagte Assad.

Assads Drohungen

Chaddam hat in Paris Vertreter des UNO-Ermittlerteams getroffen, das den Anschlag auf Hariri untersucht. Das Treffen habe am Freitagabend in seiner Pariser Wohnung stattgefunden, sagte Chaddam am Samstag in Paris.

In einem RTL-Interview sagte der frühere syrische Vizepräsident erneut, Assad habe Hariri mehrfach bedroht. Assad habe gesagt, dass er entscheide, wer libanesischer Präsident sein soll und hinzugefügt: «Wer sich gegen meine Entscheidungen stellt, den beseitige ich.»

(lg/sda)

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Die Untersuchung der UNO dauerte ein ganzes Jahr.
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