Gericht muss entscheiden

Assange wehrt sich gegen Auslieferung an Schweden

publiziert: Donnerstag, 3. Mrz 2011 / 12:38 Uhr
Wikileaks-Gründer Julian Assange bestreitet die Vorwürfe.
Wikileaks-Gründer Julian Assange bestreitet die Vorwürfe.

London - Wikileaks-Gründer Julian Assange hat am Donnerstag in London Berufung gegen seine Auslieferung an Schweden eingelegt. Ein Gericht hatte die Auslieferung des 39-Jährigen auf der Grundlage eines EU-weiten Haftbefehls vor einer Woche für rechtens erklärt.

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Das Gericht muss nun in 40 Tagen entscheiden, ob es die Berufung annimmt. Die schwedische Justiz verdächtigt Assange unter anderem der Vergewaltigung, hat aber bisher keine Anklage gegen ihn erhoben.

Er soll im August 2010 mit zwei Frauen ungeschützten Geschlechtsverkehr gehabt haben, obwohl beide auf das Benutzen eines Kondoms bestanden. Einer Frau soll er sich genähert haben, als sie schlief. In Schweden kann dies als Vergewaltigung gewertet werden.

Assange, der in Grossbritannien unter Hausarrest steht, bestreitet die Vorwürfe und vermutet politische Motive hinter seiner Strafverfolgung. Er befürchtet, dass Schweden ihn letztlich an die USA ausliefern könnte. Die US-Justiz prüft derzeit rechtliche Schritte gegen Assange wegen der Veröffentlichung geheimer Regierungsdokumente über Wikileaks.

Harte Strafe droht

In den USA weitete das Militär unterdessen die Vorwürfe gegen den mutmasslichen Wikileaks-Maulwurf Bradley Manning aus. Laut US-Medienberichten wurde der 23-jährige Gefreite in 22 weiteren Punkten angeklagt.

Am schwersten davon wiege der Vorwurf der «Kollaboration mit dem Feind», berichtete der US-Fernsehsender NBC am Mittwoch unter Berufung auf Militärquellen. Im Falle einer Verurteilung droht dem Gefreiten nun die Todesstrafe.

Die Militärstaatsanwaltschaft habe aber bereits klar gemacht, dass sie die Höchststrafe nicht fordern wolle. Der 23-Jährige sitzt im Militärgefängnis in Quantico (US-Bundesstaat Virginia) und wartet dort auf seinen Prozess.

Zugang zu Hunderttausenden Dokumenten

Das US-Verteidigungsministerium hält Manning für einen Verräter. Der Geheimdienst-Analyst hatte während seiner Dienstzeit im Irak Zugang zu Hunderttausenden vertraulichen Dokumenten.

Offiziell erhoben die Militärs bislang Anklage wegen eines Videos, mit dem Wikileaks weltweit Aufsehen erregt hatte, weil es einen brutalen, tödlichen Helikopterangriff auf Zivilisten im Irak zeigte. Zudem wird Manning den Angaben zufolge angelastet, sich 150'000 geheime Depeschen des US-Aussenministeriums beschafft zu haben. Viele davon wurden mittlerweile auch veröffentlicht.

(bg/sda)

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