Lagarde schiesst scharf

Athener Regierung soll sich erwachsen verhalten

publiziert: Donnerstag, 2. Jul 2015 / 07:26 Uhr
Christine Lagarde findet deutliche Worte.
Christine Lagarde findet deutliche Worte.

Washington - Die Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Christine Lagarde, geht nach der Zuspitzung der griechischen Finanzkrise hart mit der Regierung in Athen ins Gericht. Sie wirft der linksgerichteten Führung indirekt Unvernunft vor.

4 Meldungen im Zusammenhang
«Angesichts des Masses an Unsicherheit, Verwirrung und ständiger Bewegung wäre aus meiner Sicht weiterhin ein bisschen mehr Erwachsensein erforderlich», sagte Lagarde am Mittwoch dem US-Fernsehsender CNN.

Dass Griechenland gegenüber dem IWF in Zahlungsverzug geraten sei, sei «eindeutig keine gute Entwicklung». Schliesslich hindere dies den Fonds derzeit daran, Griechenland weitere Hilfen zukommen zu lassen.

Voraussetzung für weitere Hilfen seien weitere tiefgreifende Reformen, wie der IWF und die EU sie von Athen gefordert hatten, hob Lagarde hervor. «Das sind strukturelle Reformen, steuerliche Anpassungen, um sicherzustellen, dass das Land auf einem nachhaltigen Weg ist», fügte die IWF-Chefin hinzu.

«Länder müssen harte Massnahmen ergreifen»

Die Mitgliedstaaten des IWF wollen laut Lagarde, dass die Krise und die derzeitige Unsicherheit beendet würden. Sie seien aber «auch sehr bedacht darauf, dass diese Angelegenheit auf eine faire Weise geregelt wird, und sie sehen keinen Grund, warum es einen Sonderfall oder eine Sonderbehandlung geben sollte».

«Ob man nach Irland oder Portugal in der Eurozone schaut oder in andere Länder auf anderen Kontinenten, diese Situationen kommen vor, Länder müssen harte Massnahmen ergreifen», mahnte Lagarde.

Zugleich zeigte die IWF-Direktorin Mitgefühl mit den Nöten der breiten griechischen Bevölkerung. Die von den Gläubigern geforderte stärkere Eintreibung von Steuern müsse vor allem bei den reichsten Griechen ansetzen.

«Auf der anderen Seite muss natürlich ein soziales Sicherheitsnetz schrittweise aufgespannt werden», fügte Lagarde hinzu. Trotz des Zahlungsrückstands der griechischen Regierung engagiere sich der IWF weiter für das Land - «das ist die Mission des Fonds».

Langwieriger Entscheid über Aufschub

Griechenland war in der Nacht als erstes Industrieland beim IWF in Zahlungsverzug geraten. Athen liess die Frist für eine fällige Rückzahlungsrate von rund 1,5 Milliarden Euro verstreichen, hatte vorher aber einen Antrag auf nochmalige Verschiebung der Zahlungsfrist gestellt. Wie es aus Kreisen des Fonds hiess, wird darüber «in den kommenden Wochen» entschieden.

Auch das Hilfsprogramm der EU liess Athen am Mittwoch auslaufen. Weil es nicht auf die Forderungen der Gemeinschaft einging, verfielen somit Milliardenhilfen.

(bg/sda)

Kommentieren Sie jetzt diese news.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Athen - Zwei Tage vor dem Referendum in Griechenland hat Regierungschef ... mehr lesen
Alexis Tsipras erneuert die Forderung an die internationalen Geldgeber.
Giannis Varoufakis macht sich Gedanken über seine Zukunft.
Athen - Der griechische ... mehr lesen
Washington - Die EU-Kommission ... mehr lesen
EU-Kommission reagiert zurückhaltend auf Tsipras Bedingungen.
Tipras stellt gewisse Bedingungen.
Washington - Trotz ausgelaufenem Kreditprogramm der Gläubiger hoffen die Beteiligten weiter auf eine Einigung. Der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras hat sich offenbar zur ... mehr lesen
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Im Hauptort Karyes fand eine kurze feierliche Messe statt.
Auf der Griechenlandreise  Athen - Russlands Präsident Wladimir Putin ist am zweiten Tag seiner Griechenlandreise zur Mönchsrepublik Berg Athos gepilgert. Der Berg Athos ist eine Hochburg des orthodoxen Christentums. mehr lesen 
Politische Gespräche  Athen - Der russische Präsident Wladimir Putin ist am Freitag zu politischen Gesprächen in Athen eingetroffen. Ihn begleiten mehrere Minister sowie Konzernvertreter. mehr lesen  
Der Staat hält zehn Prozent an OTE. (Symbolbild)
Privatisierungspläne  Athen - Das hochverschuldete Griechenland will sich von ... mehr lesen  
Titel Forum Teaser
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    belustigend peinlich Das kommt schon fast in die Nähe der Verwechslung von Oekonomie mit ... Mi, 28.12.16 01:21
  • Unwichtiger aus Zürich 11
    Grammatik? Wie kann Stoltenberg denn Heute schon wissen, welche Entscheidungen am ... Sa, 22.10.16 10:59
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Der phallophile Blick eines cerebrophoben Schäfleins! Frau Stämpfli schrieb am Ende ... Mo, 26.09.16 17:32
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    phallophobe Geschichtsrückblicke "Und die grösste Denkerin des 21. Jahrhunderts? Verdient ihr Geld mit ... Sa, 13.08.16 17:48
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Alle Demonstranten gefilmt. Der Erdogan lässt doch keine Domo gegen sich zu! Die ... Di, 21.06.16 16:42
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Konzernrecht? Konzernpfusch! Was ist denn das? Konzerne werden vorwiegend von Vollidioten geführt. ... Fr, 10.06.16 17:49
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Das wird die Deutschen aber traurig machen. Wenn man keinen Flughafen und keinen Bahnhof ... Mi, 08.06.16 17:49
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Der... Daesh (IS) kommt immer mehr unter Druck. Davon sind inzwischen auch ... Do, 02.06.16 19:22
Jonathan Mann moderiert auf CNN International immer samstags, um 20.00 Uhr, die US- Politsendung Political Mann.
CNN-News Was würde «Präsident Trump» tatsächlich bedeuten? Noch ist absolut nichts sicher, doch es ...
 
Stellenmarkt.ch
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.news.ch/ajax/top5.aspx?ID=0&col=COL_3_1
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Fr Sa
Zürich 0°C 13°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wolkig, aber kaum Regen
Basel 5°C 13°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt gewitterhaft
St. Gallen 1°C 9°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wolkig, aber kaum Regen
Bern 0°C 12°C starker Schneeregenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt, Regen
Luzern 1°C 12°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wechselnd bewölkt, Regen
Genf 5°C 14°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wolkig, aber kaum Regen
Lugano 6°C 8°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig anhaltender Regen anhaltender Regen
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten