Leuthard glaubt an Vorteile

Atomausstieg: Leuthard macht Rückzieher

publiziert: Samstag, 26. Mrz 2011 / 10:45 Uhr / aktualisiert: Samstag, 26. Mrz 2011 / 20:20 Uhr
Doris Leuthard: «Es gibt viele gute Ideen, wie man die Atomenergie ersetzen könnte.»
Doris Leuthard: «Es gibt viele gute Ideen, wie man die Atomenergie ersetzen könnte.»

Bern - Energieministerin Doris Leuthard sieht bei einem allfälligen Atomausstieg viele Probleme, welche die Schweiz zu lösen hätte: Ohne den Bau grosser Gaskraftwerke ginge es nicht. Und mit Energieeffizienz liesse sich nur gerade ein AKW ersetzen.

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«Es gibt viele gute Ideen, wie man die Atomenergie ersetzen könnte», sagte die Aargauer CVP-Bundesrätin in einem Interview, das am Samstag in den Zeitungen «Tages-Anzeiger» und «Der Bund» erschien. «Doch schaut man genau hin, werden auch dort Probleme sichtbar.»

Das grösste Potenzial sieht Leuthard in der Energieeffizienz. Es gebe intelligente Systeme, die Technologie sei fortgeschritten. Am besten sei ein Mix aus Anreizen und Vorschriften. «Man könnte etwa sagen: Innerhalb von zehn Jahren müssen alle Elektroheizungen verschwinden.» Doch ersetzen liesse sich mit Effizienz nur ein AKW.

Einspracherecht der Umweltverbände einschränken

Bei der Wasserkraft sei das Potenzial weitgehend ausgeschöpft, sagte Leuthard weiter. Wo ein Ausbau noch möglich sei, sollte das Einspracherecht der Umweltverbände eingeschränkt werden. Oder es müsste bei der Beurteilung der Einsprachen die Energieversorgung stärker gewichtet werden.

Ohne den Bau grosser Gaskraftwerke gehe es nicht, sagte die Energieministerin weiter. «Man kann nicht den Verzicht auf Kernenergie fordern und gleichzeitig sagen, dass in der Schweiz kein zusätzliches Treibhausgas ausgestossen werden darf.»

In Bezug auf erneuerbare Energien sagte Leuthard: «Wir haben gesehen, wie schwierig es nur schon war, den heutigen Anteil von zwei Prozent zu erreichen.» Die Photovoltaik sei noch nicht effizient genug. Die Geothermie bleibe eine Erfolg versprechende Piste, doch habe das Erdbeben in Basel die Risiken aufgezeigt.

Bewilligungsverfahren mindestens eineinhalb Jahre ausgesetzt

Zu den sistierten Bewilligungsverfahren für neue AKW sagte Leuthard, es werde mindestens eineinhalb bis zwei Jahre dauern, «bis wir wieder dort sind, wo wir vor Fukushima waren». Zuerst müssten die Ursachen für den Unfall in Japan bekannt sein. Dann müsse die Schweiz schauen, welche Lehren sie allenfalls daraus ziehen müsse.

Im Übrigen wies Leuthard im Interview das ihr oftmals zugeschriebene Etikett «Atomlobbyistin» weit von sich: «Das ist Unsinn. Ich sage nicht: Wow, die Kernenergie ist super!» Sie sei schon immer für eine möglichst CO2-freie Energieproduktion und für hohe Versorgungssicherheit gewesen.

(ht/sda)

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Quo Vadis CH
Wir Schweizer sind verwoehnt und wollen den 'Fuenfer und das Weggli'. Zum einen wollen wir keinen Atomstrom mehr und zum anderen wollen wir eine gute Versorgungslage. Die Rechnung geht nicht auf. Das politische Geplaenke nimmt seinen Lauf. Niemand hat eine klare Vision, wie es weitergehen kann und soll. Und niemand hat so richtig Lust, der Ursache auf den Grund zu gehen: Sparen und sinnvoller Umgang mit Energie, koste was es wolle. Wie koennte die Regierung auch, denn Sparen bedeutet enschneidende Massnahmen. Die autofreien Sonntage in den 70er genoss ich. Die Strasse gehoerte mir als Velofahrer, und ich genoss diese Tage der Besinnung.

Politiker in einer Demokratie werden vom Volk gewaehlt. Politiker sind daher vorsichtig mit Auesserungen, denn sie koennten zu einer Abwahl fuehren. Auesserungen wie '...ich war zwar schon immer gegen Atomstrom, doch ich genoss denoch den Komfort und die Ahnnehmlichkeiten von Atomstrom...." kaemen schlecht an.

In den 80er Jahren forderte die CVP der Stadt Zuerich vermehrter Polizeieinsatz zur Eindaemmung der Drogenszene. Der Junge LDU forderte die Gratisabgabe von Drogen an Suechtige. SVP und CVP wehrten sich damals dagegen. Heute ist die freie Drogenabgabe gang und gaebe, und die Beschaffungskriminalititaet tiefer. Wenn man glaubt, einen Suechtigen mittels Inhaftierung zu einer Abkehr vom Drogenkonsum bewegen zu koennen ohne gleichzeitig die Rahmenbedingungen fuer ein drogenfreies Dasein zu schaffen, der irrt. Damals irrte die CVP.

Frueher oder spaeter muessen wir aus der Atomenergie aussteigen, ob wir es wollen oder nicht. AKW's sind unsicher, das wissen wir mittlerweile.

Ob die Schweizer fuer einschneidende Massnahmen bereit sind, ist eine andere Frage. Die Zeit wird es zeigen.
Traumhaft
Wen man wählt, wenn man gegen AKW's ist? Jede Partei ausser die SVP.
Verknüpft mit der Kapitalismus Frage, kämen dann noch die Grünen, GLP, BDP, CVP in Frage.
Bisher weiss ich nichts davon, dass die Grünen den Kapitalismus abschaffen wollen :)

Ich würde nie eine Partei links der CVP wählen. Nicht wegen der Steuerbelastung, die lächerlich klein ist in der Schweiz für Privatpersonen und für die Wirtschaft sowieso.
Wegen der Gesetzesflut und den versteckten Steuern auf jeden Fall. Da ist die SP ein Garant dafür.

Mit AKW Abstimmung meinen Sie jetzt die neuen AKW? Sie wissen, dass dieses nicht mehr passieren wird, selbst die Stromkonzerne haben dies eingesehen.
AKW Ja /Nein bzw. Ausstieg in xxJahren Abstimmung. Ja, dafür wäre ich sehr. Nur wird jede Initiative die kommt mit diesem Thema von unserem rechtsbürgerlich dominierten Parlament auf Jahre hinaus verschleppt werden, denn die wissen jetzt, das dies machbar ist (siehe Minder-Ini).
Jedes Mittel ist denen Recht, die direkte Demokratie einzuschränken, aber dann laut schreien für die direkte Demokratie. Schizophren, typisch SVP.
Träumen Sie weiter
Tja JB, wen wählt man denn wenn man nicht für AKWs ist aber auch den Kapitalismus nicht abschaffen will? Schönes Dilemma. Wenn jemand noch im Kommunismus der 50er verkrustet ist, ist er wohl rückständiger als jeder Bürgerlicher.

Wer grün und rot wählt muss sich bewusst sein was für ein Rattenschwanz von Steuern, Abgaben und unbezahlbaren Ideen auf ihn zukommen. Es geht nicht nur um AKWs alleine. Schön doof. Wir hätten dann zwar dank grün und links keine AKWs mehr aber verarmen in der EU.

Darum, AKWs-Abstimmung vor's Volk. Ja! Aber SP wählen? Never!
Lustig, lustig
Lustig zu sehen wie Populismus und Opportunismus auch bei den Linken bestens funktioniert.

Ich glaube wenn die Schweiz die 40 % ersetzen kann und langfristig, dann ist niemand ernsthaft für AKWs ausser die Betreiber. Nur wer jetzt links und grün wählt, muss sich auch bewusst sein ob er das zahlen will.
schon klar,
damit bin ich einverstanden.

Bleibt abzuwarten, ob Kretschmann standhaft genug ist, den Verlockungen der neugewonnen Macht zu widerstehen (immerhin wird er dem rechten Flügel der Grünen zugeordnet) und ob er mehr Willen und Durchsetzungsvermögen aufbringen wird als Obama, um seine Wahlversprechen einzulösen - dann erst nämlich wird ein echter Wandel in der Energiefrage zum Tragen kommen ...
Glauben und Träumen
Tja, Wahlresultate müssen ja keine Berge versetzen, aber die verkrusteten verfilzten Rechtsbürgerlichen aufscheuchen um sich mal von der Atomlobby zu distanzieren und ernsthaft mal in Erwägung ziehen andere Stromquellen seriös zu fördern, dass dürfen solche Wahlresultate.

Fast alle SVP Parlamentarier sind in der Atomlobby!!
Frau Leuthard
versucht, sich weiterhin medienwirksam in Szene zu setzen.

Da es diesmal aber um ein wirklich ernsthaftes Thema geht, sollte sie sich vielleicht nach Frauenfeld wenden, denn dort findet sie eine Frau, die als einzige alles ganz genau weiss.

Dass glauben an eine atomfreie Zukunft Begre versetzen kann, haben die Wahlen in Deutschland gezeigt - dumm nur, dass glauben und träumen allein nichts bewirken ...
Sehen Sie, liebe sonne
aus Ehrendingen, es nützt wirlich nichts, einigen Menschen etwas beibringen zu wollen. Nicht Sie sind gemeint, aber die Antwort des Dummschwätzers Querverweis oder so auf Ihren Beitrag. Wenn die anderen nichts tun, dann geht so wie nichts.
Dazu kann ich nur sagen, wenn niemand etwas tut, geht ganz sicher überhaupt nichts. Irgend einer muss einfach anfangen und das tun, was er für richtig hält, auf die anderen schielen ist reine Mutlosig- und Unsicherheit. Sind wir Schweizer denn solche Angsthasen, dass wir sagen, lasst das mal zuerst die anderen Machen? Oder, wenn die anderen nichts tun, dann können wir leider auch nichts bewirken? So würde niemals etwas geschehen und die Schweiz wäre noch ein reiner Agrarstaat irgendwo zwischen den Bergen. Diese Denken geht mir so was gegen den Strich!
Liebe Frau Leuthard
Was denken Sie denn, wo wir leben? Den ganzen Sermon, den Sie hier loslassen, kennen wir doch schon seit Jahren. Es wir nicht besser, wenn wir uns das nun schon wieder anhören müssen!
Natürlich müssen wir an allen Ecken und Enden anfangen, natürlich müssen wir sparen und isolieren, natürlich müssen wir Windenergie- und Sonnenenergieanlagen ausbauen, natürlich müssen wir die Stromnetze intelligent verschalten. Natürlich hat alles auch Nachteile, wo gibt es etwas, das nur Vorteile hat? Wir suchen doch immer nur nach dem besten Kompromiss. Das wissen wir doch alles und das hören wir auch bereits seit mehr als 20 Jahren immer und immer wieder, nur wann endlich fangen wir damit an, wann suchen wir den besten Kompromiss?
Das Palaver, das Sie nun lostreten. lässt nur einen Schluss zu, wir Bürger sind mit unserem Denken bereits viel weiter als der Bundesrat und das ist gelinde gesagt ein Arnutszeugnis für Sie!
Plappern Sie nicht, handeln Sie! Sonst haben wir eines Tages einen rein grünen Bundesrat! Die grünen in Deutschlan hatte man auch bereits schon totgesagt, und siehe da. es brauchte nur einen Anlass, und schon bekamen sie die (diesmal positive) Quittung. Also aufgepasst, wir Bürger - zumindestens die Mehrheit der Bürger - sind keine Dummköpfe!
Die Zeit der Schaumschläger ist nun endgültig abgelaufen!
weil der Strom
aus der Dose kommt.

Bin voll einverstanden!
Aber, was bringen angepasste Sicherheitsnormen, wenn nicht mal die bestehenden eingehalten wurden und werden.

Solange genügend Leute mehr als genug daran verdienen, lohnt es sich offensichtlich nicht, sich um die Sicherheit zu kümmern.

Die Kraftwerksbetreiber allein für die ganzen Schlampereien und Verantwortungslosigkeiten anzuprangern, entspricht nicht ganz den Tatsachen, da die Volkszertreter (nicht nur bei uns) genauso drin hängen.
Sowohl die, die jetzt nach Ausstieg schreien, wie auch die, die unbedingt am Bestehenden festhalten - und sich im Hinblick auf die Wahlen als Umdenker verkaufen wollen ...
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