Atomwaffen für jedermann?

publiziert: Montag, 1. Nov 2004 / 22:30 Uhr / aktualisiert: Montag, 1. Nov 2004 / 22:45 Uhr

New York - Reger Schwarzhandel für Atommaterial: Laut IAEA-Chef Mohammed el Baradei, hat der Schwarzmarkt mit Nuklearmaterial Besorgnis erregende Ausmasse angenommen. Er forderte vor der UNO in New York schärfere Kontrollen.

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"Die heutigen Mechanismen sind nicht mehr ausreichend", warnte der Direktor der Internationalen Atomenergie-Behörde (IAEA) am Montag anlässlich seiner jährlichen Rede vor der UNO-Generalversammlung.

Parallel zur Entstehung eines "umfangreichen Schwarzmarktes für die Lieferung von nuklearen Materialien" seien in den letzten Jahren die "technischen Barrieren zur Beherrschung der Urananreicherung und zur Entwicklung von Waffen" geschrumpft, erklärte el Baradei weiter.

Atomtechnik

Anlass zur Sorge sei auch, dass nahezu alle Hinweise auf die illegale Weiterverbreitung vom Atomtechnik aus Krisenregionen kämen.

Auf das Ausmass des Schwarzmarktes sei die IAEA vor allem im Zusammenhang mit ihren Kontrollen in Iran und Libyen aufmerksam geworden, sagte el Baradei. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse zeigten, dass die internationalen Exportkontrollen dringend verstärkt werden müssten.

Irak

Ein weiterer Brennpunkt ist für el Baradei Irak: Er forderte eine Rückkehr der IAEA-Inspektoren, sobald es die Sicherheitslage erlaube.

Dies gelte vor allem für die Untersuchung von Anlagen, die in verschiedenster Weise genutzt werden könnten und zum Missbrauch einladen würden. Die IAEA war seit dem von den USA geführten Irak-Krieg im Frühjahr 2003 kaum in dem Golfstaat präsent gewesen.

In der vergangenen Woche war bekannt geworden, dass in Irak rund 350 Tonnen Sprengstoff aus einer Atomanlage verschwunden sind. Die IAEA hatte die US-Regierung zuvor mehrfach darauf hingewiesen, die militärische Anlage Al-Kakaa zu schützen.

Das dort entwendete Material kann laut Diplomatenangaben auch zum Bau von Atomwaffen verwendet werden. Die USA hatten ihren Krieg gegen Irak unter anderem damit begründet, dass das Land über Atomwaffen verfüge. Diese Behauptung hatte sich als falsch erwiesen.

Iran

Auch an Iran wandte sich el Baradei. Er forderte das Land auf, die Uran-Anreicherung zu stoppen. Angereichertes Uran kommt bei der Energiegewinnung zum Einsatz, allerdings können damit auch Atomwaffen gebaut werden.

Irans Parlament hatte am Sonntag ein Gesetz verabschiedet, das die Regierung zur Fortsetzung des umstrittenen Programms verpflichtet. El Baradei attestierte der Islamischen Republik zugleich, dass die IAEA dort erste Fortschritte erzielt habe.

Allerdings forderte er die Regierung auch auf, freiwillig ein "Maximum an Transparenz" bei seinem Programm zur Erzeugung von Atomenergie herzustellen. Die USA werfen Iran vor, ein Atomwaffenprogramm zu betreiben. Iran hat stets erklärt, man sei nur an einer friedlichen Nutzung der Atomenergie interessiert.

(bsk/news.ch mit Agenturen)

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