Auch SBB-Kunden sollen sich an Infrastruktur beteiligen

publiziert: Samstag, 20. Dez 2008 / 09:50 Uhr / aktualisiert: Samstag, 20. Dez 2008 / 12:46 Uhr

Bern - Auch die SBB-Kunden müssen ihren Beitrag an die Infrastruktur des öffentlichen Verkehrs leisten. SBB-Chef Andreas Meyer wehrt sich im Interview mit der «Berner Zeitung» vom Samstag dagegen, nur Geld von der öffentlichen Hand zu verlangen.

SBB-Chef Andreas Meyer erwartet bis 2030 eine Verdoppelung  der Pendlerzahlen.
SBB-Chef Andreas Meyer erwartet bis 2030 eine Verdoppelung der Pendlerzahlen.
Wenn sich die Bahnbenützer nicht an den zusätzlichen Kosten beteiligten, sei «das System des öffentlichen Verkehrs 2030 praktisch nicht bezahlbar», sagte Meyer.

Im Jahr 2030 erwarte die SBB quasi eine Verdoppelung der Pendlerzahlen in den grossen Agglomerationen. «Es braucht neues Rollmaterial, es braucht neue Infrastruktur - das kostet gewaltig viel Geld.»

Meyers politischer Chef ist vorsichtiger: «Der Beitrag der Passagiere ist nicht meine Lieblingsvariante», sagte Verkehrsminister Moritz Leuenberger gegenüber der «Samstags-Rundschau» von Schweizer Radio DRS. Bei der Gestaltung der Preise sei «grösste Vorsicht geboten». Billette dürften nicht so verteuert werden, dass die Leute wieder auf das Auto umstiegen.

Fest steht, dass Geld ins Schienennetz gesteckt werden muss. Mit dem jüngsten Fahrplanwechsel vom 14. Dezember habe die SBB ihr Angebot um 5,5 Prozent ausgebaut, sagte SBB-Chef Meyer. Ohne eine neue Infrastruktur sei eine solche Steigerung nicht mehr möglich. «Denn inzwischen platzt die SBB beinahe aus allen Nähten.»

Grosser volkswirtschaftlicher Nutzen

Man solle aber nicht immer nur von Kosten reden, wenn es um die SBB gehe, forderte Meyer. Schliesslich trage der öffentliche Verkehr wesentlich zu einem attraktiven Wirtschaftsstandort, zu vielfältigen Freizeitangeboten und zum Tourismus bei. «Die SBB kostet nicht einfach nur Geld, sie bringt auch grossen volkswirtschaftlichen Nutzen.»

Mit der derzeitigen Situation der SBB ist der Konzernchef zufrieden. «Es läuft über Erwarten gut.» Dennoch bleiben auch die Bundesbahnen nicht von der Finanzkrise verschont. «Wir spüren sie natürlich massiv», bestätigte Meyer. Im internationalen Güterverkehrsgeschäft etwa habe die SBB im November im Vergleich zum Vorjahr 20 Prozent weniger transportiert.

Einstellungsstopp - kein Stellenabbau

Auch im kombinierten Verkehr gebe es Einbussen und innerhalb der Schweiz sei die Auftragslage im November um 5 Prozent zurückgegangen. «Die wirtschaftliche Situation wird uns im nächsten Jahr erhebliche Schwierigkeiten bereiten.»

Man gebe aber bereits Gegensteuer und habe für das gesamte Unternehmen einen «differenzierten Einstellungsstopp» angeordnet. «Weitere Massnahmen bleiben vorbehalten.»

Ein Stellenabbau sei im Moment allerdings kein Thema, betonte der SBB-Chef. In einzelnen Bereichen wie beim Zugpersonal würden gar Stellen aufgebaut. «Wir werden sicher nicht in Panik ausbrechen, aber die Lage natürlich laufend analysieren.»

Zwei Varianten vom Bundesrat

Am Freitag hat der Bundesrat die Eckwerte für den weiteren Ausbau des Bahnnetzes festgelegt. Für Bahn 2030 bereitet er zwei Varianten im Umfang von 21 respektive 12 Milliarden Franken vor. Zur Finanzierung schlägt die Regierung unter anderem einen Beitrag der Bahnbenutzer vor.

(fest/sda)

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