Auch die Schweiz muss über Wasser sprechen

publiziert: Mittwoch, 6. Jun 2012 / 19:20 Uhr

Am 11. Juni werde ich am Wassergespräch der ETH Zürich eines von drei Inputreferaten halten. Der Fokus beim ETH-Wassergespräch wird kaum auf dem Wasser in der Schweiz liegen, denn wir haben unerhört ergiebige Quellen.

1 Meldung im Zusammenhang
Weiterführende Links zur Meldung:

Wassergespräch
Wassergespräch der ETH Zürich
sustainability.ethz.ch

Swiss Water Partnership
Plattform der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit DEZA
swisswaterpartnership.ch

Im Unterschied zu anderen Ländern werden in der Schweiz im Mittel weniger als 5% des verfügbaren jährlichen Niederschlags für Trink- und Brauchwasser genutzt. Auch für die Bewässerung wird nur relativ wenig Wasser verbraucht, weniger als in den Haushalten.

Die Tatsache, dass wir in der Schweiz Wasser in Hülle und Fülle haben darf jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass wir in der Schweiz von Wasser aus dem Ausland abhängig sind. Aus dem einfachen Grund, dass der grösste Teil der Nahrungsmittel, den wir in der Schweiz konsumieren, anderswo produziert und importiert wird (siehe Grafik). Obwohl weltweit immer noch rund 80% der Landwirtschaft ohne Bewässerung auskommt, kann die Ableitung von Wasser für die Agrarproduktion aquatische Ökosysteme arg in Bedrängnis bringen. Zudem kann die Landwirtschaft auch die Wasserqualität beeinträchtigen, etwa durch das Ausschwemmen von Pestiziden, Herbiziden und Dünger. So wird die laufende Vergrösserung von «toten Zonen» in küstennahen Meeren stark auf den übermässigen Nährstoffeintrag durch Dünger, Bodenerosion und tierische Abfälle zurückgeführt.

Was kann die Forschung beitragen?

Mein Inputreferat am ETH-Wassergespräch ist überschrieben mit «Wasser braucht Forschung und Ausbildung». Was heisst das im Zusammenhang mit dem Problemkreis «Wasser und Landwirtschaft»? Es gäbe vieles, was die Wissenschaft beitragen könnte. Ich konzentriere mich auf das Nährstoffrecycling aus Abwasser in Entwicklungsländern. In Projekten in Nepal und Südafrika haben wir gezeigt, wie die Verwendung von Trocken(trenn)toiletten die Rückgewinnung von Phosphor ermöglicht, der einen Wert hat als Dünger. Dieser ökonomische Wert gibt den Anstoss dazu, die sanitären Verhältnisse generell zu verbessern - so profitiert parallel dazu der Gesundheitsschutz. Es ergibt sich also die Chance für einen dreifachen Vorteil: für die Lebensqualität und die Gesundheit der Leute und für den Umweltschutz.

Falls Sie am ETH-Wassergespräch nicht teilnehmen können, freue ich mich, wenn Sie sich stattdessen mit einem Kommentar an der Blog-Diskussion beteiligen. Übrigens: Einige Tage nach der Veranstaltung wird ein Podcast des ETH-Wassergesprächs aufgeschaltet. Den Link dazu werden Sie hier auf dem Blog finden.

(Prof. Janet Hering/ETH-Zukunftsblog)

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Fakten und Meinungen zu Nachhaltigkeit

Der Zukunftsblog der ETH Zürich nimmt aktuelle Themen der Nachhaltigkeit auf. Er bietet eine Informations- und Meinungsplattform, auf der sich Expertinnen und Experten der ETH zu den Themenschwerpunkten Klimawandel, Energie, Zukunftsstädte, Welternährung und Natürliche Ressourcen äussern. Prominente Gäste aus Forschung, Politik und Gesellschaft tragen mit eigenen Beiträgen zur Diskussion bei.

Lesen Sie weitere Beiträge und diskutieren Sie mit auf: www.ethz.ch/zukunftsblog

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