Geiselnahme in Kindergarten

Aufatmen in Besançon: Alle Geiseln sind frei

publiziert: Montag, 13. Dez 2010 / 11:17 Uhr / aktualisiert: Montag, 13. Dez 2010 / 15:17 Uhr

Paris - Ein mit Säbeln bewaffneter 17-Jähriger hat am Montag in einem Kindergarten im ostfranzösischen Besançon mehrere Geiseln genommen. Erst nach stundenlangen Verhandlungen gab der Jugendliche auf. Alle Kinder und Kindergärtnerinnen kamen unverletzt frei.

Der 17-Jährige sei von Elitepolizisten mit einer Elektroschockpistole überwältigt und festgenommen worden, teilte der konservative Abgeordnete Jacques Grosperrin am Mittag mit. Beamte trugen in Decken gewickelte Kinder ins Freie.

Nach einem Bericht des Fernsehsenders TF1 hatten zuvor Polizisten einer Spezialeinheit und zwei Psychiater mit dem jungen Mann per Telefon über die Freilassung der Geiseln verhandelt. Dabei habe der Täter um eine Waffe gebeten, um sich selbst zu töten, wie französische Medien berichteten.

Mehr als 20 Geiseln

Der 17-Jährige war am Morgen gegen 8.30 Uhr in das Gebäude gestürmt und hatte eine Gruppe von Kindern und eine Kindergärtnerin in seine Gewalt gebracht - zu Beginn mehr als 20 Menschen. Nach telefonischen Verhandlungen mit der Polizei liess er mehrere Kinder frei, Stunden später dann weitere fünf Kinder und die Erzieherin.

«Bei dem jungen Mann handelt es sich um einen 17-Jährigen aus dem Viertel, der psychologische Probleme und Suizidabsichten hatte. Die Kindergärtnerin hat mir aber erklärt, er habe zu keinem Zeitpunkt die Kinder direkt bedroht», erklärte Bildungsminister Luc Chatel.

Jean-Louis Fousseret, Bürgermeister des nahe der Schweiz gelegenen Besançons, lobte die Erzieherin: «Ihr Verhalten war vorbildlich - sie hat ruhig die Situation unter ihre Kontrolle gebracht», sagte er. Sie habe versucht, die Kinder abzulenken, damit ihnen die Gefahr nicht bewusst werde.

Psychologische Hilfe

Vor dem Kindergarten spielten sich erschütternde Szenen ab. Fassungslose Eltern umklammerten ihre Kinder, die der Jugendliche am Morgen freigelassen hatte. «Den Kindern geht es den Umständen entsprechend gut, die wissen noch nicht, was vor sich ging», sagte Jean-Pierre Magda, ein Mitarbeiter des Bürgermeisters.

Die Behörden kündigten an, den Eltern und auch den Kindern des Kindergartens Charles Fourier psychologische Betreuung anzubieten.


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(fkl/sda)

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