US-Geheimdienstaffäre

Aufnahme Snowdens in Deutschland vorerst vom Tisch

publiziert: Mittwoch, 6. Nov 2013 / 13:35 Uhr
Eine Aufnahme von Snowden in Deutschland ist vorerst vom Tisch. (Archivbild)
Eine Aufnahme von Snowden in Deutschland ist vorerst vom Tisch. (Archivbild)

Berlin - Eine Aufnahme des ehemaligen Geheimdienst-Mitarbeiters Edward Snowden in Deutschland ist vorerst vom Tisch. «Eine Befragung in Deutschland steht im Augenblick nicht zur Debatte», sagte der Vorsitzende des Parlamentarischen Kontrollgremiums des Bundestages, Thomas Oppermann, nach einer Sondersitzung am Mittwoch.

5 Meldungen im Zusammenhang
Das Gremium richte aber «einvernehmlich» die Bitte an die deutsche Regierung, die Möglichkeit einer Befragung Snowdens in Moskau zu prüfen, sagte der SPD-Politiker weiter. Es müsse sichergestellt werden, dass eine solche Befragung Snowden an seinem Asylort nicht «in Schwierigkeiten» bringe.

Innenminister Hans-Peter Friedrich sagte eine solche Prüfung umgehend zu: «Das werde wir jetzt innerhalb der Bundesregierung prüfen.» Nach der Sitzung bekräftigte er die Haltung der Regierung, dass Snowden nicht in Deutschland Asyl erhalten könne.

An der Sitzung nahmen auch die Chefs des Nachrichtendienstes und des Bundesamts für Verfassungsschutz, Gerhard Schindler und Hans-Georg Maassen, teil. Sie berichteten dem Gremium über die Gespräche, die sie in den vergangenen Tagen in Washington geführt hatten. Dabei ging es auch um ein «No-Spy-Abkommen», mit dem Washington und Berlin auf gegenseitige Spionage verzichten wollen.

Politische Dimension «voll erkannt»

Das geplante Abkommen biete «die einmalige Chance, verloren gegangenes Vertrauen wiederzugewinnen», sagte Kanzleramtsminister Ronald Pofalla nach der Sitzung. Die nach Washington entsandten Delegationen der Bundesregierung und der deutschen Geheimdienste hätten den Eindruck gewonnen, dass das Weisse Haus die politische Dimension der Spähaffäre «voll erkannt» habe.

US-Präsident Barack Obama wolle die Bundesregierung Mitte Dezember über die Ergebnisse der von ihm angeordneten Überprüfung der US-Geheimdienstarbeit unterrichten, sagte Pofalla. Die nachrichtendienstliche Zusammenarbeit zwischen Deutschland und den USA solle im Zuge des «No-Spy-Abkommens» auf eine «neue Basis gestellt» werden.

Oppermann forderte, dass das anvisierte Abkommen rechtsverbindliche Schranken bei der Überwachung von Bürgern setzt. Er habe die «klare Erwartung», dass nicht nur deutsche Regierungsstellen vor Überwachung durch die US-Dienste geschützt würden, sondern alle Bürgerinnen und Bürger.

Snowden hatte durch die Veröffentlichung von Dokumenten die Affäre um die Überwachungspraktiken von US-amerikanischen und britischen Geheimdiensten ins Rollen gebracht.

 

(tafi/sda)

Kommentieren Sie jetzt diese news.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Der Leiter des Überwachungsdienstes GCHQ gab sogar  eine Garantie dafür ab, dass sich seine Organisation gesetzeskonform verhält.(Symbolbild)
London - «Alles gesetzeskonform»: Die Chefs der britischen Geheimdienste haben bei einem beispiellosen öffentlichen Auftritt Vorwürfe des flächendeckenden Ausspähens ... mehr lesen
Zeist/Wien/Berlin - Die letzten Monate waren ein Datensupergau. Täglich weitet sich ... mehr lesen
Beginn der öffentlichen Betatests für sicheren Mailverkehr. (Symbolbild)
Die deutsche Regierung rund um Bundeskanzlerin Angela Merkel wurde auch von den Briten abgehört.
London - Neben den USA soll nach einem Zeitungsbericht auch Grossbritannien von seiner Berliner Botschaft aus die deutsche Regierung abgehört haben. Luftbilder und Dokumente des ... mehr lesen
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Berühmtes Deepfake: Papst Franziskus in fetter Daunenjacke.
Berühmtes Deepfake: Papst Franziskus in fetter Daunenjacke.
Um der steigenden Verbreitung manipulierter Inhalte entgegenzuwirken, haben sich Google, Meta und OpenAI der C2PA angeschlossen. Ihr Ziel ist es, Standards zu entwickeln, um authentische Inhalte von solchen zu unterscheiden, die mithilfe von Künstlicher Intelligenz erstellt wurden. mehr lesen 
Publinews Die Paysafecard ist ein elektronisches Zahlungsmittel, das auf dem Prepaid-Prinzip basiert. Es ermöglicht Nutzern, online sicher und anonym zu bezahlen, ohne persönliche oder finanzielle Informationen preiszugeben. Doch wie funktioniert das System? In diesem Artikel erläutern wir die Vorteile einer Paysafecard und zeigen die grundlegenden Schritte, wie die Paysafecard funktioniert. mehr lesen  
Publinews Die Zeit von 123456 als populärstem Passwort scheint vorbei zu sein. Laut der 2023er Umfrage von Bitkom verwenden drei ... mehr lesen  
Cybersicherheit endet nicht beim Passwort
Der Bundesrat hat am ein Massnahmenpaket zur Förderung eines Schweizer Datenökosystems verabschiedet. Das Ziel des Datenökosystems ist es, das Potential von Daten in der Schweiz besser auszuschöpfen und diese auf vertrauenswürdige Art und Weise zugunsten der Gesellschaft, der Forschung und der Wirtschaft nutzen zu können. mehr lesen  
Magnettonband mit der Aufnahme von B.B. Kings Konzert am Jazzfestival Montreux von 1980 aus dem Archiv der Claude Nobs Foundation. Das Band befindet sich in einem fortgeschrittenen Stadium des Verfalls, sodass es mit herkömmlichen Methoden nicht mehr direkt abgespielt werden kann.
eGadgets Montreux-Festival: Musik wird mit Röntgenlicht gerettet Das Paul Scherrer Institut hat eine ...
Domain Namen registrieren
Domain Name Registration
Zur Domain Registration erhalten Sie: Weiterleitung auf bestehende Website, E-Mail Weiterleitung, Online Administration, freundlichen Support per Telefon oder E-Mail ...
Domainsuche starten:


 
Stellenmarkt.ch
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Mi Do
Zürich 2°C 7°C bedecktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wolkig, aber kaum Regen
Basel 1°C 10°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wechselnd bewölkt
St. Gallen 0°C 3°C starker Schneeregenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig Schneeregenschauer Schneeregenschauer
Bern 1°C 5°C bedeckt, wenig Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen freundlich
Luzern 1°C 5°C bedeckt, wenig Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wolkig, aber kaum Regen
Genf 5°C 9°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich freundlich
Lugano 6°C 14°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig sonnig recht sonnig
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten