Aufruf zur Aussöhnung nach den Wahlen

publiziert: Dienstag, 1. Feb 2005 / 07:09 Uhr

Bagdad - Einen Tag nach den Wahlen im Irak haben Politiker weltweit die Beteiligung aller Bevölkerungsgruppen an der politischen Zukunft des Landes angemahnt. Der irakische Regierungschef Ijad Allawi rief seine Landsleute zur Einheit auf.

Der irakische Regierungschef Ijad Allawi forderte Frieden.
Der irakische Regierungschef Ijad Allawi forderte Frieden.
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Wie schon zuvor US-Präsident George W. Bush bezeichnete Allawi die Wahl als einen Sieg über den Terrorismus. Mit der Wahl habe eine neue Phase begonnen: Alle Iraker, ob sie gewählt haben oder nicht, sollten gemeinsam an der Zukunft der Nation bauen, forderte der Ministerpräsident.

Schiitische Politiker bemühten sich um einen Dialog mit den mutmasslichen Wahlverlierern unter den Sunniten. Die schiitische Dawa-Partei kündigte an, sie wolle einige ihrer Sitze im Parlament sunnitischen Politikern überlassen. Die sunnitische Minderheit war der Wahl vielfach ferngeblieben.

Den Mut gelobt

Politiker aus aller Welt lobten den Mut der Iraker, sich unter Lebensgefahr an der Wahl zu beteiligen, riefen aber ebenso wie Allawi zur nationalen Versöhnung auf.

Die Aussenminister der 25 EU-Staaten haben den Mut der Iraker gewürdigt, trotz der Unsicherheit im Lande an den Wahlen teilzunehmen. Die grösste Herausforderung besteht nun darin, eine Regierung zu bilden, die Sicherheit garantieren kann, sagte der EU-Beauftragte für Aussenpolitik, Javier Solana.

Gewalt angekündigt

Sehr verhalten reagierten die arabischen Regierungen. Sie betonten vor allem, die neue Führung müsse alles tun, um ein Auseinanderbrechen des Vielvölkerstaates zu verhindern.

Die radikale Moslem-Gruppe Al-Kaida im Irak verurteilte die Wahlen und kündigte weitere Gewalt an. Die Wahl sei ein Spiel der Amerikaner gewesen, erklärte die Gruppe auf einer Internetseite moslemischer Extremisten.

Hohe Wahlbeteiligung

Die Wahlbeteiligung bei den ersten freien Wahlen im Irak seit mehr als 50 Jahren war überraschend hoch gewesen. Nach vorsichtigen Schätzungen hätten sich insgesamt zwischen 60 und 75 Prozent der registrierten Stimmberechtigten beteiligt, sagte der Vize-Chef der Wahlkommission, Hareth Mohammed Hassan.

Nach Angaben internationaler Wahlbeobachter verlief die Abstimmung weitgehend korrekt. Auch mehr als 265 000 im Ausland lebende Iraker beteiligten sich an der Wahl. Die Iraker hatten am Sonntag ein verfassunggebendes Übergangsparlament, 18 Provinzräte sowie ein Kurdenparlament gewählt.

(rp/sda)

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