Ausgangssperren stoppen Krawalle nicht

publiziert: Mittwoch, 9. Nov 2005 / 09:18 Uhr

Paris - Auch nach Reaktivierung eines Notstandstandsgesetzes und Ausgangssperren ist die Jugendgewalt in den französischen Vorstädten weitergegangen. In der 13. Krawallnacht in Folge nahm die Intensität der Unruhen aber spürbar ab.

In der 13. Krawallnacht wurden 327 Fahrzeuge angezündet.
In der 13. Krawallnacht wurden 327 Fahrzeuge angezündet.
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So wurden bis am frühen Morgen laut der Polizei rund 327 Fahrzeuge angezündet, davon ein knappes Drittel im Grossraum Paris. 139 Personen wurden festgenommen. In mehreren Départements verboten die Präfekten den Verkauf von Benzin und Gasflaschen an Minderjährige.

In Orléans patrouillierten 150 Muslime nach dem Abendgebet, um Jugendliche zum Heimgehen zu bewegen. Wie in Orléans hatten auch die Behörden von Amiens und Savigny-sur-Orge eine nächtliche Ausgangssperre für Jugendliche verhängt.

Notstandsgesetz

Die Regierung in Paris hatte am Dienstag ein Notstandsgesetz reaktiviert, das Ausgehverbote und verschärfte Kontrollen ermöglicht. «Frankreich ist verwundet», hatte Ministerpräsident Dominique de Villepin vor dem Parlament gesagt. «Das ist die Stunde der Wahrheit für die Republik.»

Trotz dieser Verordnung und einer gewissen Ruhe in einigen Krisenregionen, kam es auch zu weiteren Ausschreitungen. So bewarfen dutzende Jugendliche in einem Vorort von Toulouse im Südwesten des Landes Polizisten mit Molotow-Cocktails und Steinen. Rund ein Dutzend Autos wurden in Brand gesetzt.

Sarkozy in Toulouse

In Toulouse befand sich auch Innenminister Nicolas Sarkozy. «Natürlich gibt es Armut und Arbeitslosigkeit», sagte er vor Polizisten in der Stadt. «Viele Menschen in diesen Stadtvierteln leiden. Aber nichts kann solch eine sinnlose, blinde Gewalt, die wir gesehen haben, entschuldigen.»

Autos wurden auch in mehreren belgischen Städten sowie in Köln und Berlin angezündet. Die Behörden in Deutschland vermuten Nachahmungstäter als Urheber.

(lg/sda)

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