Ausländer bei Lehrstellenbesetzung benachteiligt

publiziert: Dienstag, 13. Mrz 2007 / 09:10 Uhr / aktualisiert: Dienstag, 13. Mrz 2007 / 09:28 Uhr

Bern - Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) benachteiligen bei der Besetzung von Lehrstellen ausländische Jugendliche. Wie gut ein Bewerber in der Schule war, spielt bei der Auswahl keine grosse Rolle. Zu diesem Schluss kommt eine Nationalfondsstudie.

Schulische Leistungen haben bei der Vergabe von Lehrstellen keine vorrangige Bedeutung.
Schulische Leistungen haben bei der Vergabe von Lehrstellen keine vorrangige Bedeutung.
Die Forscher vom Heilpädagogischen Institut der Universität Freiburg stellten bei ihren Untersuchungen fest, dass ein «schwer durchschaubares Mosaik» von Merkmalen in der Lehrlingsauswahl der KMU entscheidet. Wichtigster Ablehnungsgrund sei eine angezweifelte «Betriebstauglichkeit», teilte der Schweizerische Nationalfonds mit.

Benachteiligt würden ausländische Jugendliche, insbesondere solche aus dem ehemaligen Jugoslawien oder der Türkei. Als Gründe führten die Betriebe sprachliche und schulische Defizite an. Laut Nationalfonds weist die Studie aber nach, dass schulische Leistungen bei der Vergabe von Lehrstellen keine vorrangige Bedeutung haben.

Die realen Gründe für die Nichtberücksichtigung seien eher emotional: «Man befürchtet, dass die ausländischen Jugendlichen Konflikte und eine unerwünschte Klientel in den Betrieb hineintragen.»

Auch männliche Suchende benachteiligt

Benachteiligt werden aber nicht nur ausländische Jugendliche, sondern auch männliche Lehrstellensuchende. Häufig würden Lehrlinge aufgrund des Geschlechts ausgewählt, was Frauen vermehrt den Zugang zu Männerberufen ermögliche, schreibt der Nationalfonds.

Junge Männer würden hingegen von Berufen, wie etwa demjenigen des Assistenten in einer Arztpraxis ausgeschlossen. Die Ausbildungsverantwortlichen befürchten laut der Studie, dass die Burschen das Funktionieren der Praxis gefährden. Dadurch würden die Knaben vor einem schlecht bezahlten Beruf geschützt, heisst es im Communiqué.

Keine Repräsentativität

Die Forscher untersuchten für ihre Studie folgende Berufe: Autolackierer, Automonteur, Automechaniker, Schreiner, Dentalassistentin, medizinische Praxisassistentin, Kauffrau und Kaufmann. Als Datenbasis dienten hauptsächlich 80 Interviews mit Ausbildungsveranwortlichen.

Laut den Forschern kann die Studie keine Repräsentativität gewährleisten. Sie mahnen deshalb zu Vorsicht bei Verallgemeinerungen der Resultate.

(fest/sda)

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