Aussenpolitische Kommission befragt Merz

publiziert: Montag, 24. Aug 2009 / 12:38 Uhr / aktualisiert: Dienstag, 25. Aug 2009 / 07:19 Uhr

Bern - Vier Tage nach der Reise von Bundespräsident Hans-Rudolf Merz nach Tripolis sind die zwei festgehaltenen Schweizer noch immer in Libyen. Die Aussenpolitische Kommission hat Merz über den Vertrag mit Libyen befragt.

Bundespräsident Hans-Rudolf Merz muss derzeit eine Menge Kritik ertragen.
Bundespräsident Hans-Rudolf Merz muss derzeit eine Menge Kritik ertragen.
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Die Aussenpolitische Kommission (APK) des Nationalrates hat Bundespräsident Hans-Rudolf Merz während anderthalb Stunden über den von ihm eingegangenen Vertrag mit Libyen befragt. Über das Schicksal der beiden Schweizer Geiseln gibt es keine Neuigkeiten.

Nach der Sitzung beantwortete Merz keine Medienfragen. Auch APK-Präsident Geri Müller (Grüne/AG) zeigte sich nicht sehr gesprächig.

«Je mehr man redet, umso mehr riskiert man, die Rückkehr der Geiseln aus Libyen zu gefährden», sagte Müller. Die APK wolle den Ausgang der Affäre abwarten, bevor sie zur Analyse und Kritik übergehe.

Rückkehr der Schweizer noch ungewiss

Ob die beiden Schweizer heimkehren könnten, sei noch offen, sagte Müller. Aber es gebe Anlass zu Hoffnung. Die Freilassung auf den 1. September bleibe möglich. Die Frage, was geschehe, wenn die Schweizer Libyen nicht verlassen könnten, bleibe offen. Die Lage würde schwierig.

Die Mitglieder der APK hätten dem Bundespräsidenten «mehr oder weniger harte» Fragen gestellt, berichtete Müller. Es habe Kritik an dem vom Bundesrat nicht abgesegneten Vorgehen von Merz gegeben. Es sei aber auch eine gewisse Dankbarkeit für die Hilfsoperation geäussert worden.

Merz habe der APK den Verlauf seines Besuchs in Tripolis und die Unterzeichnung des Vertrags erklärt, sagte Müller. Der Bundespräsident kenne die Region und die Art und Weise, wie dort verhandelt werde.

Genfer Regierung fassungslos

Die Genfer Kantonsregierung derweil ist über den «improvisierten Chrakter» des Vertrags mit Libyen «empört und fassungslos». Dies erklärte der Genfer Regierungspräsident David Hiler im Anschluss an die wöchentliche Medienkonferenz der Kantonsregierung in Genf.

«Es bestand überhaupt keine Verpflichtung, die Entschuldigung an ein Schiedsgericht zu binden», sagte Hiler. Zwar sei ein solcher Vertrag auf internationaler Ebene möglich, doch widerspreche er Schweizer Recht. Die Genfer Regierung sei jedenfalls nicht bereit, dieses juristische Wirrwarr zu den Akten zu legen.

(smw/sda)

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Das weiss ich doch, caissa - ich befürchtete ...
... schon, dass es noch einer Klärung bedürfen wird, was ja jetzt auch eingetroffen ist. Es braucht offenbar halt eine konsequentere Zurückhaltung, besonders in diesem Forum, wo sich einige Rechtsaussen auch mtteilen, nur eine andere Sprache sprechen, immer auf die Person gezielte und orienterte, oft nur arrogante Dialoge kennen - wie am Biertisch etwa. Das ist enorm schwierig zu handhaben ... und verleidet mir auch zunehmend - Aber so ist halt auch unsere Gesellschaft. Immer brutaler -
hoppla, Entschuldigung
das muss ein Missverständnis sein, bin ich doch voll und ganz Ihrer Meinung. Meine Bemerkungen waren nicht auf Sie oder irgend jemand direkt "gemünzt". Wollte eigentlich nur meine Haltung zum Forum kund tun. Auch ich lasse mich gerne belehren und kann meine Meinung ändern wenn mich eine andere Ansicht überzeugen kann.
Eine Ergänzung dazu ... zu Merz und APK ...
Ich selbst bin ja auch weitgehend mit dem Vorgehen, soweit mir die Gründe bekannt sind, einverstanden - als Schweizer Bürger notabene nur ...

Aber auch mit der gut formulierten Kolumne von Patrik Etschmayer. Besonders mit einem der wohlfeilen Sätze:

Zitat: "... Wer in der Entschuldigung eine Erniedrigung der Schweiz sieht, der sollte sich wieder dessen entsinnen, wie man Diplomatie mit pickelgesichtigen Jünglingen betreibt. Ein kleines Lippenbekenntnis kann auch dort Wunder bewirken und eine Eskalation verhindern. Wie heisst es doch so schön im Schweizerdeutschen: «Dä Gschider git noo, dä Esel bliibt stoo.» ...".
Dann unterschreiben Sie mal. Danke.
Nur ... ich bin nicht stur ... Wer weiss, wann ich meine Meinung mehr oder weniger ändere, wenn ich neue Erkenntnisse gewinne. Dann scheue ich mich meist nicht, diese aktuelle Meinung auch zu vertreten - meistens erwähne ich dann aber auch die andere Sicht und spiele nicht Theater vor ...
ich unterschreibe.....
jedes dieser Worte, Thomy. Allgemein wird doch auf rechtem Niveau argumentiert aber sobald der "impertinent approach" sich stark bemerkbar macht, löscht's mir meistens ab.
Ja, caissa, wenn es gehört und gelebt würde, dass mit ..
... Anstand und Respekt UND Sachlichkeit - zumindest ohne persönlich, diffamierende Zuweisungen aufgrund von Meinungsäusserung ! - ein Dialog tragfähig wird, dann ist auch meine Idee eines friedlichen Gesprächs erfüllt !

Dies bedeutet überhaupt nicht, dass man gleicher Meinung sein muss ... Es kann und muss auch mal hitzig daher kommen, aber, eben, möglichst nicht persönlich. Nicht einfach, besonders in so einem Forum, wo man sich nicht sehen und schon gar nicht erspüren ... kann. Aber doch erstrebenswert!
horch,horch....
so versöhnliche und übereinstimmende Töne habe ich in Euren Dialogen schon lange vermisst. Schön wärs wenn auch Midas, BigBrother und Roland71 was gleichwertiges beisteuern würden. Es wäre ein riesiger Beitrag das Dikussions-Niveau im Forum aufzuwerten. Danke allen.
Ja, kubra ...
Sie wissen es ganz genau, WO wir uns nicht einig sein müssen und können ...!

In DIESER Sache bin ich völlig apolitisch, auch, weil ich ja wirklich noch nicht genau weiss, was der Hintergrund der Entscheidung Merz' gewesen war.

Auch die APK, gemäss NR Geri Müller hat sich, wie ich's interpretiere, mit den vorläufigen Erläuterungen von Merz zufrieden gegeben, vermutlich auch, um den Rückkehrprozess der beiden Schweizer nicht zu zerstören ...

Übrigens weiss ich, dass Sie auch anders, sachlich, ohne zu diffamieren, reden können. Dann kann ich auch mit Ihnen umgehen und ein Gespräch führen ...!
Staun
Da sind wir uns ja tatsächlich mal einig Thomy.

Zitat
"Ich empfehle, anstatt viele Worte zu schmieden, zuerst einmal die Kolumne von Patrik Etschmayer zu lesen:

http://www.nachrichten.ch/kolumne/402079.htm";
Pickelgesichtsdiplomatie ...
Ich empfehle, anstatt viele Worte zu schmieden, zuerst einmal die Kolumne von Patrik Etschmayer zu lesen:

http://www.nachrichten.ch/kolumne/402079.htm
.
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