Ausstellung der Chapman-Brüder im museum kunst palast

Mit ihren Arbeiten als drastische Mahnungen gegen Krieg, die Risiken der Gentechnologie oder gegen Pädophilie hätten sie seit Beginn ihres gemeinsamen Schaffens 1992 international notwendige Diskussionen ausgelöst, sagte Museumsdirektor Jean-Hubert Martin in Düsseldorf.

Die Chapman-Welt sei von Ernsthaftigkeit ebenso wie von Humor geprägt. Dennoch ziehe mit ihren Werken das Grauen ins Wohnzimmer: So etwa mit der erschreckenden Vision vom Klonen in Form von bizarren Fiberglas-Skulpturen. Der Mutanten-Reigen aus zusammengewachsenen, nackten Kindern steckt uniform in Markenturnschuhen, ihre Genitalien sind zu Nase, Mund und Ohren geworden.

Bisheriger Höhepunkt im Schaffen der beiden Chapmans ist die Installation Hell. Zwei Jahre dauerte die Arbeit an den neun Vitrinen, die anspielungsreich in Hakenkreuzform aufgestellt sind. In den Glaskästen spielt sich aus Soldaten, Kriegsgerät, Architektur- und Landschaftsfragmenten gebasteltes Schlachtengetümmel ab, das drastisch verschiedenste Arten des Soldatentods zelebriert.

Ein neues Chapman-Thema findet sich in der 22-teiligen Folge If you eat meat, digest this, die - gleichsam militant vegetarisch - Szenen aus dem Schlachthaus mit Versuchstieren kombiniert. Hinzugekommen ist auch eine Globalisierungskritik, die sich in der jüngsten völkerkundlichen Arbeit Works from the Chapman Family Collection niederschlägt.

(bsk/sda)