Unsicheres Passwort

Auto-Hacks: Sicherheitsexperte knackt Tesla S

publiziert: Mittwoch, 2. Apr 2014 / 15:06 Uhr / aktualisiert: Mittwoch, 2. Apr 2014 / 20:53 Uhr
Tesla Model S: Hacker haben leichtes Spiel.
Tesla Model S: Hacker haben leichtes Spiel.

Palo Alto - Moderne Hightech-Karossen aus dem Hause Tesla Motors sind zwar gut für die Umwelt, aber nicht für den Datenschutz.

4 Meldungen im Zusammenhang
Denn wenn es um die implementierten Sicherheitsvorkehrungen geht, lassen sich die Elektroautos genauso leicht hacken wie jeder herkömmliche Computer. Zu diesem ernüchternden Ergebnis kommt der US-Security-Experte Nitesh Dhanjani, nachdem er seinen eigenen Tesla «Model S» einem umfassenden Sicherheits-Check unterzogen hat. Demnach müssen böswillige Cyber-Kriminelle lediglich ein sechsstelliges Passwort knacken, um sich über den entsprechenden Online-Account einfach und bequem Zugriff auf die Türschlösser zu verschaffen, den aktuellen Standort zu erfahren oder den derzeitigen Batterieladestatus auszulesen.

Leben in Gefahr

«Wir haben heute völlig neue Möglichkeiten zur Verfügung, uns Zugang zu unserem Auto zu verschaffen. Hacker können das zu ihrem Vorteil nutzen», warnt Dhanjani auf seinem Blog. Durch die verbauten Internettechnologien sei das Risiko, Opfer einer Hacking-Attacke zu werden, im Grunde genauso gross wie bei einem normalen Computer. «Die Sicherheitsstandards sollten bei Autos aber viel höher sein als bei einem durchschnittlichen Laptop. Autos sind nicht nur viel teurer, ein Verlust der Kontrolle kann bei einem Auto sogar Leben in Gefahr bringen», betont der Experte.

«Die Integration von Internettechnik ist ein Trend, der Vor- und Nachteile mit sich bringt», stellt Max Lang, Cheftechniker beim ÖAMTC, gegenüber pressetext klar. «Geht es nach den Wünschen der Hersteller, lassen sich Autos künftig derart überwachen, dass der Fahrer beispielsweise automatisch eine Warnung geschickt bekommt, wenn seine Bremsen zu abgenutzt sind», erläutert der Fachmann. Die zunehmende Vernetzung berge aber auch Gefahren. «Überall dort, wo Daten über das Web ausgetauscht werden, können auch Hacker eindringen», meint Lang. Einen hundertprozentigen Schutz gebe es nicht. «Ein sechsstelliges Passwort ist als Schutzmassnahme sicher nicht ausreichend», so der ÖAMTC-Techniker.

Ausgiebiger Sicherheits-Check

Im Fall des Model S von Tesla wird es Cyber-Kriminellen offensichtlich besonders leicht gemacht, sich illegal Zugang zu verschaffen. Laut Security-Expert Dhanjani, der selbst ein solches Auto in seiner Garage stehen hat, reicht es schon, ein simples sechsstelliges Passwort zu knacken, um etwa ungehindert per dazugehöriger Handy-App die Türöffner des Elektrovehikels betätigen zu können. «Nachdem ich gesehen habe, dass bei Tesla alles über ein einfaches zentrales Passwort abgewickelt wird, habe ich mich entschieden, das System ausgiebig zu testen», schildert er seine Beweggründe.

Das Resultat war ganz und gar nicht zufriedenstellend. Auch nachdem er gut 150 Mal versucht hatte, sich mittels eines falschen Codes Zugang zum Auto zu verschaffen, wurde er vom System nicht gesperrt. «Damit öffnet man Hackern Tür und Tor, die mithilfe von sogenannten 'Brute-Force-Attacks' tausende von möglichen Passwörtern pro Sekunde durchlaufen lassen können», erklärt Dhanjani. «Tesla muss das dringend nachbessern, weil auch andere Autohersteller sich von den dortigen Entwicklungen inspirieren lassen und sich das Problem somit noch drastisch ausweiten könnte», so der Experte abschliessend.

(bert/pte)

Kommentieren Sie jetzt diese news.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Potsdam - Obwohl Daten- und Identitätsdiebstähle ständig ... mehr lesen
Das beliebteste Passwort der Welt sei nach wie vor «123456».
Der Elektroautopionier Tesla ist im Höhenflug - zumindest an der Börse. (Symbolbild)
Palo Alto/New York - Der Elektroautopionier Tesla ist im Höhenflug - zumindest an der Börse. Die Aktie stieg am Dienstag um mehr als fünf Prozent und ging mit 284,05 Dollar (262 ... mehr lesen
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Berühmtes Deepfake: Papst Franziskus in fetter Daunenjacke.
Berühmtes Deepfake: Papst Franziskus in fetter Daunenjacke.
Um der steigenden Verbreitung manipulierter Inhalte entgegenzuwirken, haben sich Google, Meta und OpenAI der C2PA angeschlossen. Ihr Ziel ist es, Standards zu entwickeln, um authentische Inhalte von solchen zu unterscheiden, die mithilfe von Künstlicher Intelligenz erstellt wurden. mehr lesen 
Publinews Die Paysafecard ist ein elektronisches Zahlungsmittel, das auf dem Prepaid-Prinzip basiert. Es ermöglicht Nutzern, online sicher und anonym ... mehr lesen  
Die Paysafecard bietet eine Vielzahl von Vorteilen, die sie zu einer beliebten Wahl für Online-Zahlungen machen.
Cybersicherheit endet nicht beim Passwort
Publinews Die Zeit von 123456 als populärstem Passwort scheint vorbei zu sein. Laut der 2023er ... mehr lesen  
Der Bundesrat hat am ein Massnahmenpaket zur Förderung eines Schweizer Datenökosystems verabschiedet. Das Ziel des Datenökosystems ist es, das ... mehr lesen  
Das Datenökosystem besteht aus vertrauenswürdigen Datenräumen, die gemäss klaren Regeln miteinander vernetzt werden können.
Magnettonband mit der Aufnahme von B.B. Kings Konzert am Jazzfestival Montreux von 1980 aus dem Archiv der Claude Nobs Foundation. Das Band befindet sich in einem fortgeschrittenen Stadium des Verfalls, sodass es mit herkömmlichen Methoden nicht mehr direkt abgespielt werden kann.
eGadgets Montreux-Festival: Musik wird mit Röntgenlicht gerettet Das Paul Scherrer Institut hat eine ...
Domain Namen registrieren
Domain Name Registration
Zur Domain Registration erhalten Sie: Weiterleitung auf bestehende Website, E-Mail Weiterleitung, Online Administration, freundlichen Support per Telefon oder E-Mail ...
Domainsuche starten:


 
Stellenmarkt.ch
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Fr Sa
Zürich 2°C 11°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wechselnd bewölkt
Basel 3°C 12°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wechselnd bewölkt
St. Gallen 0°C 8°C Schneeregenschauerleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich freundlich
Bern 1°C 11°C Schneeregenschauerleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wechselnd bewölkt
Luzern 2°C 11°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt freundlich
Genf 3°C 13°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wechselnd bewölkt
Lugano 6°C 16°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig trüb und nass trüb und nass
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten