BBCi vor dem Ende?

Offiziell gibt es noch keine Stellungsnahme der britischen Konservativen Partei bezüglich des Online Angebotes der BBC. Doch in einem Interview mit der Londoner Tageszeitung The Guardian hat Parlamentsmitglied John Whittingdale angedeutet, das derzeitige reichhaltige Angebot von BBCi massgeblich zurückstutzen zu wollen.

BBCi biete laut dem Tory nur wenig Alternatives im Vergleich zu nicht-staatlich subventionierten Nachrichten-Portalen.

Im vergangenen Jahr hat jeder britische Haushalt rund £116 (rund 250 Fr.), also gesamthaft £2,659 Mrd. (rund 5,8 Fr. Mrd.) in den Nachrichten-Dienst gebuttert. Ein massgeblicher Teil der Geldern flossen in die Weiterentwicklung der Online Plattform.

"Das BBCi ist nur so gut, weil so viele Steuergelder in die Website fliessen. Ob sich die Seite aber rechnet, das bezweifle ich", so argumentierte Whittingdale gegenüber des Guardian.

Entscheidung Ende Jahr

Auf Anfrage wies die Sprecherin der Konservativen Partei, Natalie Kirby, die Behauptung zurück, BBCi würde vom Netz genommen werden, sollten sich die Tories bei den kommenden Wahlen durchsetzen.

"Die Äusserungen des Parlamentsmitglieds Whittingdale betrafen lediglich seine eigene Meinung. Wir entscheiden erst Ende Jahr über unsere offizielle Haltung zum Online Auftritt der BBC im Wahlkampf."

Die BBC reagierte ihrerseits irritiert auf das Whittingdale Interview im Guardian. Laut Chris Charlton, BBC Sprecher, wäre es unsinnig das Online Angebot jetzt zurückzustutzen.

BBC irritiert

"Neben Radio und Fernsehen ist BBCi zu einem integralen Bestandteil unseres Nachrichtenangebotes geworden. Auf unserer Website können Interessierte mehr zu einem Thema erfahren, das in unserem Fernseh- und Radioangebot nicht vertieft dargestellt werden konnte."

Zu den Aussagen Whittingdales wollte Charlton aber nicht Stellung beziehen. "Darüber wollen wir jetzt nicht spekulieren."

Der BBCi Online-Dienst ist eines der beliebtesten englischsprachigen Online Nachrichten-Angebote im Internet. Bei den Grammy-Verleihungen für den besten Nachrichtenauftritt im Netz wurde er in den vergangenen drei Jahren regelmässig auf den ersten Platz gewählt.

(bsk/news.ch)