Grünliberale und BDP punkten praktisch nur in der Deutschschweiz

BDP erzielt nur in Deutschschweiz Stimmen

publiziert: Dienstag, 25. Okt 2011 / 16:20 Uhr
BDP Präsident Hans Grunder.
BDP Präsident Hans Grunder.

Bern - Die Wahlsiegerpartei BDP hat praktisch ausschliesslich in der Deutschschweiz Stimmen erzielt. Bei den Grünliberalen gilt das in etwas geringerem Mass - sie haben einen Brückenkopf in der Waadt. Die Erosion der grossen Volksparteien erfasst nun auch die SVP.

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Dabei zeigt aber die Deutschschweiz im Vergleich mit den Wahlresultaten 2007 eine höhere und einheitlichere Abkehr von den «traditionellen» Bundesratsparteien SVP, SP, FDP und CVP. Dies weist das Bundesamt für Statistik in einer Wahlanalyse nach Sprachregionen aus, die am Dienstag veröffentlicht wurde.

Ausnahmen bei der landesweiten Erosion der Grossparteien bilden einzig die SVP im Tessin und die CVP in der Romandie. Im Südkanton gewinnt die SVP verglichen mit den Wahlen von 2007 leicht auf 9,7 Prozent Wähleranteil. Die CVP in der Romandie springt von 14,3 auf 17 Prozent Wähleranteil.

Deutlich und ausnahmslos ist dagegen die Erosion der grossen Volksparteien in der deutschen Sprachregion. Am dramatischsten bricht dort im Vergleich mit den Wahlen 2007 die CVP um 3,6 Prozentpunkte ein, gefolgt von SVP (-2,9), FDP (-2,7) und SP (-1,1).

Romands sind den Grossen treuer

Weniger ausgeprägt ist die Abkehr von den grossen Parteien in der Romandie, wo die SP gleich stark bleibt, die SVP hingegen 0,6 Prozentpunkte und die FDP 2,2 Prozentpunkte einbüsst.

Trotz eigentlich grosser Treue des Tessins zu den angestammten Parteien kehren ihnen auch dort die Wähler vermehrt den Rücken. Die FDP büsst 2,9 Prozentpunkte ein, die CVP gar 4,2 und die SP 1,9. Die Lega legt im Gegenzug von 13,6 auf 17,5 Prozent Wähleranteil zu.

Die Grünen bleiben in allen Sprachregionen eine feste Grösse. Allerdings verlieren sie gegenüber 2007 in der Deutschschweiz und in der Romandie gut eineinhalb Prozent ihres Wähleranteils und kommen nun auf 8,2 respektive 9,5 Prozent. Im Tessin legen sie hingegen von 4,6 auf 6,7 Prozent Wähleranteil zu.

SP in der Romandie stärkste Partei

Die landesweit wählerstärkste Partei, die SVP, bleibt in der deutschen Sprachregion trotz Verlusten mit einem Wähleranteil von 29,5 Prozent die Nummer eins vor der SP (17,8 Prozent).

In der Romandie muss sich die SVP hingegen mit 20,3 Prozent und Platz zwei begnügen. Dort nämlich ist und bleibt die SP mit 22,1 Prozent Stimmenanteil Platzhirsch. Im Tessin bäckt die Volkspartei mit einem Anteil von 9,7 Prozent und Platz vier nach wie vor kleinere Brötchen und rangiert noch hinter der Lega. Immerhin zieht erstmals einer der Ihren ins Bundeshaus ein.

Stärkste Partei im Tessin ist die arg gebeutelte FDP mit einem Stimmenanteil von 24,8 Prozent, gefolgt von der CVP (20 Prozent). Auch in der Romandie ist die FDP als landesweit drittgrösste Partei mit einem Stimmenanteil von 19,1 Prozent weit stärker als in der deutschen Sprachregion (13,3 Prozent).

 

(fest/sda)

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Also diese
Listenverbinderei, die blickt wirklich kein Wähler durch. Gehört eigentlich abgeschafft, denn sie verursacht tatsächlich nur eine Verzerrung des Wählerwillens, wie Sie das geschrieben haben.

Frage man tausend beliebige Wähler, wie diese Verbinderei funktioniert.
Wenn nur einer von denen diesen Mechanismus erklären kann, dann frage man ihn, ob er in der Lage sei, zu beschreiben, wie man sein Wahlverhalten ggf. anpassen müsste, um das gewünschte Wahlresultat unter Einbeziehung dieser Listenverbindungen zu erreichen.
Kann er diese Frage auch beantworten, gut.
Wenn nicht, wozu haben wir eigentlich diese undemokratische Extrawurst?
negative Auswirkung des Proporzsystems
Eine enorme Verzerrung des Wählerwillens sind die Listenverbindungen. So haben Parteien Sitze gewonnen, obwohl sie z.T. massiv an Wähleranteil verloren haben. Deutlich aufzeigen lässt sich dies am Beispiel Basel: http://bazonline.ch/basel/stadt/15-Nichtgewaehlte-hatten-deutlich-mehr.... Von dieser Eigenart unseres Proporzsystems, das ein Nichteingeweihter nicht verstehen kann, haben vor allem auch die GLP profitiert, welche sich fast mit jeder Partei ins Bett legte; einfach mit dem Ziel, Sitze zu gewinnen.

Dass die BeDePe in andern Sprachgebieten inexistent ist, wundert nicht. Hat jemand schon EWS zugehört, wenn sie versucht, französisch zu sprechen? Das tönt etwa gleich, wie wenn die CVP-Bundesrätin sich in Standarddeutsch übt.

Im Fall BDP kommt hinzu, dass das Parteiprogramm darin besteht, ihre Bundesrätin mit allen Mitteln zu erhalten. Da kann der wie ein Schulbube grinsende Präsident Gebetsmühlen artig wiederholen so oft wie er will, dass sie nicht der Fanclub der Bündnerin seien.
 
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