Baar: Schlammweiher drohte zu brechen

publiziert: Samstag, 15. Okt 2005 / 10:27 Uhr / aktualisiert: Samstag, 15. Okt 2005 / 10:44 Uhr

Baar - Bei Sihlbrugg ZG ist in der Nacht auf aus dem Schlammweiher eines Kieswerkes ausgetreten. Weil der Damm zu brechen drohte, wurden Strassen gesperrt und Evakuierungen vorbereitet.

Die Gefahr ist gebannt: Sihlbrugg drohte zu überfluten.
Die Gefahr ist gebannt: Sihlbrugg drohte zu überfluten.
Kurz vor Mitternacht wurde die Sihlbruggstrasse in Baar - zwischen Autobahnausfahrt A14 und Kreisel Sihlbrugg - überschwemmt. Das Wasser kam aus dem Schlammweiher eines Kieswerkes. Ein erster Augenschein ergab, dass rund 50 000 m³ Wasser auszubrechen drohten. Sie gefährdeten das darunter liegende Industrie- und Gewerbegebiet.

Die aufgebotenen Feuerwehren sperrten daraufhin die unter Wasser stehenden Strassen grossräumig ab. Zudem bereiteten sie die Evakuierung im gefährdeten Gebiet und Unterkunftmöglichkeiten für die Betroffenen vor. Insgesamt hätten 25 bis 30 Personen in zwei Hotels in Sicherheit gebracht werden müssen.

Es bestand keine Gefahr

Bereits um 4 Uhr konnte, nach dem Beizug eines Geologen, Entwarnung gegeben werden. Es gelang, ein Leck im Damm abzudichten. Wie sich im nachhinein heraus stellte, bestand keine Gefahr für einen Dammbruch. Nach der Reinigung der Strassen konnten diese um 6 Uhr wieder geöffnet werden.

An einer Medienkonferenz am Morgen informierten Feuerwehr und Kieswerkbetreiber Adrian Risi von der Risi AG. Demnach wurde durch eine Erdbewegung im Damm die Leitung des Notüberlaufs abgerissen. Dadurch trat Wasser aus. Dieses überschwemmte, zusammen mit Geschiebe, das umliegende Gebiet.

Nachdem das Leck entdeckt wurde, begann man dieses zu schliessen. Es bestand jedoch laut Adrian Risi zu keinem Zeitpunkt die Gefahr für einen Dammbruch.

Wasser kann weiter austreten

Weshalb das Leck entstehen konnte, ist nicht bekannt. Umgehend muss nun die Leitung des Notüberlaufs neu gebaut werden. Bis zur Instandstellung kann weiterhin Wasser austreten.

Der Schlammweiher wird für die Kiesaufbereitung benötigt. Beim Waschen des Kieses fällt Feinstaub an, der zusammen mit dem Wasser im Weiher abgelagert wird. Insgesamt könnten bei einem Dammbruch im Extremfall bis zu 200 000 m³ Wasser und Material austreten. Der Schaden nach dem Wasserausbruch hält sich nach einem ersten Überblick in Grenzen.

(ht/sda)

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