Niederlage gegen die Nummer 20 der Welt

Bacsinszky verpasst weiteren Exploit

publiziert: Dienstag, 7. Jul 2015 / 17:13 Uhr / aktualisiert: Dienstag, 7. Jul 2015 / 22:30 Uhr
Timea Bacsinszky in ihrem Viertelfinalmatch.
Timea Bacsinszky in ihrem Viertelfinalmatch.

Timea Bacsinszky verpasste am Grand-Slam-Turnier in Wimbledon den erstmaligen Einzug in die Halbfinals. Die Spanierin Garbiñe Muguruza beendete nach knapp eineinhalb Stunden mit einem 7:5, 6:3 den Höhenflug der Lausannerin im Südwesten Londons.

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Am Ende fehlte Timea Bacsinszky nicht viel. Ein weiterer Coup lag in Reichweite, der erstmalige Halbfinal-Einzug einer Schweizerin seit 1998 (Martina Hingis) schien nicht unmöglich. Doch wie bereits zu Beginn des Jahres am Australian Open in Melbourne gab auch gestern Nachmittag auf dem Court 1 in Wimbledon das etwas druckvollere Spiel am Ende den Ausschlag zugunsten Muguruzas.

So stark die 1,82 m grosse Spanierin spielte, für einmal schwächelte Bacsinszky in den entscheidenden Momenten. Am Ende des ersten Satzes schenkte sie mit drei Fehlern in Folge ihrer Gegnerin das Break und damit den Satzgewinn, nachdem sie zuvor stark aufgeschlagen und keinen einzigen Breakball abzuwehren hatte. Und zu Beginn des zweiten Durchgangs gab sie den Vorteil eines schnelles Breaks postwendend wieder aus der Hand. Die Lausannerin wirkte nicht mehr ganz so frisch wie in den Tagen zuvor, bewegte sich weniger gut und auch das Timing stimmte nicht immer. Vor allem mit der Vorhand unterliefen Bacsinszky einige leichte Fehler.

Dass die Achtelfinal-Partie gegen Monica Niculescu, welche sie am Montag in drei Sätzen niedergerungen hatte, körperlich und mental Spuren hinterlassen und Kraft gekostet hatte, verneinte Bacsinszky nicht. Aber anstatt nach Ausreden oder Negativem zu suchen, lobte sie lieber die Stärke ihrer Widersacherin, die sich in den wegweisenden Ballwechseln als effizientere Spielerin erwies. "Sie hat sehr stark gespielt", sagte Bacsinszky. "Nicht viele Spielerinnen hätten mich heute in zwei Sätzen geschlagen." Für Muguruza sei an diesem Turnier viel möglich.

Nicht sehr enttäuscht

Nach der erst achten Niederlage in diesem Jahr (bei 36 Siegen) zeigte Bacsinszky keine Anzeichen von Enttäuschung, geschweige denn Niedergeschlagenheit. "Wenn ich meine Leistung mit dem Vorjahr vergleiche, habe ich mich seither enorm verbessert." 2014, als sie in der 2. Runde auf Court 1 gegen Maria Scharapowa erstmals nach ihrem Comeback wieder auf einem grossen Platz antrat, war sie gegen die Russin heillos überfordert gewesen. Nun habe sie einer ähnlich druckvoll agierenden Spielerin widerstehen und den Kopf über Wasser halten können. Sie sei sehr zufrieden, zumal sie vor dem Turnier nicht einmal sicher gewesen sei, ob sie 100 Prozent fit antreten könne. Bacsinszky hatte wegen leichten Adduktorenproblemen vor Wimbledon kein Turnier auf Rasen bestritten.

Die Waadtländerin verlässt Wimbledon erhobenen Hauptes. Dank ihren vier Siegen gewann sie innerhalb von einer Woche mehr Spiele im Wimbledon-Hauptfeld, als bei ihren sechs vorherigen Teilnahmen zusammen (3), und mit der Viertelfinal-Qualifikation bestätigte sie ihren Exploit von Paris, als sie erstmals in ihrer Karriere in einen Grand-Slam-Halbfinal eingezogen war. Im All England Lawn Tennis and Croquet Club überzeugte sie aber nicht nur mit ihrem Spiel. Mit ihrer Geschichte und ihrer offenen Art bewies sie erneut, dass sie auch als Persönlichkeit eine Bereicherung für die Tour ist. "Ich werde weiter hart arbeiten und versuchen, mich als Tennisspielerin und als Frau weiter zu entwickeln", sagte sie, ehe sie zum Abschluss ihren Trainer Dimitri Zavialoff würdigte - als Coach, aber in erster Linie als Menschen.

Muguruza feierte mit dem Sieg gegen Bacsinszky den grössten Erfolg ihrer Karriere. Die 21-Jährige aus Barcelona, die in Venezuela, der Heimat ihrer Mutter, geboren ist, gehört zu den grossen Aufsteigerinnen der letzten eineinhalb Jahre. In Wimbledon schaffte sie erstmals an einem Major-Turnier den Sprung unter die letzten vier, nachdem sie am French Open 2014 und 2015 in den Viertelfinals ausgeschieden war. Sie ist die erste Spanierin seit Arantxa Sanchez-Vicario 1997, welche in Wimbledon die Halbfinals erreichte. Im Halbfinal am Donnerstag trifft Muguruza auf Agnieszka Radwanska (WTA 13). Die Wimbledon-Finalistin von 2012 gewann gegen Madison Keys in drei Sätzen.

Serena Williams bestand nächsten Test

Das hochstehendste Duell des Tages lieferten sich die Weltranglisten-Erste Serena Williams und Viktoria Asarenka (WTA 24), die Bezwingerin von Belinda Bencic in den Achtelfinals. Die Weissrussin bewies eineinhalb Sätze lang, warum sie einst die Nummer 1 der Welt war und bereits in vier Grand-Slam-Finals gestanden ist. Asarenka widerstand eine gute Stunde lang dem Power-Tennis der 33-jährigen Amerikanerin und spielte wie zu ihren besten Zeiten, ehe Williams die Partie doch noch zu ihren Gunsten zu wenden vermochte und nach gut zwei Stunden 3:6, 6:2, 6:3 gewann.

In den Halbfinals kommt es nun zum Duell zwischen Williams und ihrer langjährigen Rivalin Maria Scharapowa (WTA 4). Diese wurde von Coco Vandeweghe (WTA 47), der letzten im Tableau verbliebenen ungesetzten Spielerin, erstmals in diesem Turnier gefordert und benötigte 2:45 Stunden bis ihr 6:3, 6:7 (3:7), 6:2-Sieg feststand.

Resultate:
Wimbledon. All England Championships (39,2 Mio. Franken/Rasen). Männer, Einzel. Letzter Achtelfinal: Novak Djokovic (Ser/1) s. Kevin Anderson (SA/14) 6:7 (6:8), 6:7 (6:8), 6:1, 6:4, 7:5. - Viertelfinal-Tableau: Djokovic (1) - Cilic (9), Wawrinka (4) - Gasquet (21); Pospisil - Murray (3), Simon (12) - Federer (2).

Frauen. Viertelfinals: Garbiñe Muguruza (Sp/20) s. Timea Bacsinszky (Sz/15) 7:5, 6:3. Serena Williams (USA/1) s. Viktoria Asarenka (WRuss/23) 3:6, 6:2, 6:3. Maria Scharapowa (Russ/4) s. Coco Vandeweghe (USA) 6:3, 6:7 (3:7), 6:2. Agnieszka Radwanska (Pol/13) s. Madison Keys (USA/21) 6:3, 6:7 (3:7), 6:2. - Halbfinals: Serena Williams (1) - Scharapowa (4), Muguruza (20) - Agnieszka Radwanska (13).

Mixed. 3. Runde: Leander Paes/Martina Hingis (Ind/Sz/7) s. Artem Sitak/Anastasia Rodionova (Neus/Au) 6:2, 6:2.

Junioren. 2. Runde: Johan Nikles (Sz) s. Akira Santillan (Jap/9) 7:6 (9:7), 6:4.

Juniorinnen. 2. Runde: Sofia Kenin (USA/9) s. Jil Teichmann (Sz) 7:5, 6:4.

(fest/Si)

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