Bademeister filmte in Kriens nackte Frauen

Die Verhandlung vor dem Amtsgericht Luzern-Land in Kriens fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt, wie das Gericht mitteilte. Der Angeklagte hatte zwischen 1994 und 2002 Frauen in der Damengarderobe der Schwimmhalle Krauer gefilmt.

Zudem konsumierte er während längerer Zeit Internetpornografie, darunter auch Aufnahmen minderjähriger Mädchen. Vor Gericht musste er sich deshalb wegen Besitz von verbotenem pornografischem Material sowie wegen mehrfacher Verletzung des Geheim- und Privatbereichs durch Aufnahmegeräte verantworten.

Der Amtsstatthalter beantragte eine bedingte Gefängnisstrafe von sechs Monaten. Während der Probezeit von fünf Jahren habe sich der Angeklagte zudem einer ambulanten psychotherapeutischen Behandlung zu unterziehen. Der Verteidiger beantragte eine bedingte Strafe von maximal drei Monaten. Das Urteil wird in einigen Wochen erwartet.

Zudem wurden gegen den Angeklagten von vier Privatklägerinnen Zivilforderungen von zweimal 200 Franken, einmal 250 Franken und einmal 100 000 Franken geltend gemacht. Die anwesenden Klägerinnen haben laut der Mitteilung zum Ausdruck gebracht, dass die Sache damit für sie erledigt sei.

Der Angeklagte, der auch als Schwimmtrainer tätig war, hat laut der Mitteilung vor Gericht alle Vorwürfe zugegeben, seine Taten bedauert und sich bei allen Betroffenen entschuldigt. Sein Tun führte er auf die grosse berufliche Belastung und die damit verbundene menschliche Isolation zurück.

Der Angeklagte ist heute 45-jährig und lebt in einer Vorortsgemeinde von Luzern. Seit seiner fristlosen Entlassung im September 2002 ist er arbeitslos; Ende April wird er ausgesteuert.

(fest/sda)