Ban bedauert Streit um Genfer Konferenz

publiziert: Montag, 20. Apr 2009 / 10:49 Uhr / aktualisiert: Montag, 20. Apr 2009 / 18:49 Uhr

Warschau - Leicht verspätet ist in Genf die Anti-Rassimuskonferenz der UNO eröffnet worden. UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon bedauerte in seiner Rede den Streit um die Konferenz und dass mehrere westliche Staaten nicht teilnehmen wollen.

Asylsuchende zunehmend stigmatisiert: Ban Ki Moon.
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Ban rief zu Toleranz auf. «Wenn Toleranz und Respekt gegenüber Verschiedenheit unser Ziel ist, müssen wir diese Gelegenheit hier ergreifen», sagte er.

Er sei aber auch enttäuscht, dass Rassismus trotz jahrzehntelanger Bemühungen anhalte. Keine Gesellschaft, sei sie gross oder klein, reich oder arm, sei dagegen immun. «Wir träumen davon, uns in eine neue Richtung zu bewegen, aber zu viele von uns haften an der Vergangenheit.»

«Rassismus ist Leugnung der Menschenrechte»

«Rassismus ist eine Leugnung der Menschenrechte», erklärte Ban weiter. Dies könne institutionalisiert werden, wie der Holocaust den Menschen immer in Erinnerung rufe.

Heute gebe es neue Formen wie Menschenhandel. Flüchtlinge, Asylsuchende, Migranten und Papierlose würden zunehmend stigmatisiert und verfolgt.

Andernfalls könne sie Ursache für soziale Unruhen und Gewalt sein. Wenn die heutige Wirtschaftkrise nicht korrekt gehandhabt werde, könne sie zu einer politischen Krise mit sozialen Unruhen und geschwächten Regierungen führen, warnte er.

Auch Polen sagt Teilnahme ab

Polen hatte in letzter Minute seine Teilnahme an der Anti-Rassismus Konferenz in Genf abgesagt. Zuvor hatten auch Deutschland, Israel, die USA, die Niederlande, Australien und Neuseeland und Italien abgesagt. Die Schweiz, Frankreich und Grossbritannien dagegen sagten zu.

Irans Präsident Mahmud Ahmadinedschad traf bereits am Sonntag in Genf ein. Er hat den Holocaust wiederholt als «Mythos» bezeichnet und die Vernichtung Israels gefordert.

Verweis auf Holocaust-Gedenktag

Die Reaktionen offizieller Stellen in Israel auf die Anti-Rassismuskonferenz fallen immer heftiger aus. Im Zentrum der Kritik steht Irans Präsident Mahmud Ahmadinedschad sowie auch dessen Treffen mit Bundespräsident Hans-Rudolf Merz. Israel rief als Konsequenz seinen Botschafter aus Bern zurück.

Eine internationale Konferenz, welche «einen Rassisten wie Ahmadinedschad einlädt, der Tag und Nacht die Vernichtung Israels fordert, macht ihre Ziele und Ausrichtung klar», empörte sich Israels Aussenminister Avigdor Lieberman am Sonntag.

Lieberman prangerte auch den Umstand an, dass ein Holocaust-Leugner wie Ahmadinedschad ausgerechnet am Holocaust-Gedenktag eingeladen ist, sich vor der Konferenz zu äussern. In der Presse wie auch in diplomatischen Kreisen heisst es übereinstimmend, die Hand eines Antisemiten und Hasspredigers zu schütteln sei ein Affront.

(ht/sda)

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Bundesrat Hans-Rudolf Merz traf Ahmadinedschad im Genfer Hotel Intercontinental.
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Offenbar ..
haben Sie keine Ahnung davon, was Neutraelitaet ueberhaupt bedeut. Dazu gehoert dass die Schweiz zum Beispiel die Interessen USAs in Iran vertritt. Totschweigen hilft nicht. Man muss mit Iran reden, selbst wenn sein Praesident geistig umnachtet ist.
In einem Punkt hat er jedoch recht, Israel ist rassistisch.
Arme Schweizer Regierung
Wer solch einem "Fuehrer" eine Buehne fuer Hasstiraden gibt, muss sich nicht wundern, dass er auf keine Gegenliebe stoesst. Schande fuer die Schweizer Regierung, die die Neutralitaet mit den Fuessen tritt.
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