Basel und Bern behandelt Kokainsüchtige versuchsweise mit Ritalin

publiziert: Donnerstag, 4. Sep 2003 / 13:31 Uhr

Basel - Ab Oktober werden in Basel und Bern 60 aussteigewillige Kokainsüchtige versuchsweise mit dem Medikament Ritalin behandelt. Es ist ein weltweit einzigartiges Pilotprojekt.

Pilotversuch startet im Oktober mit 30 Basler und 30 Berner Patienten.
Pilotversuch startet im Oktober mit 30 Basler und 30 Berner Patienten.
Den Versuch angeregt hat die Psychiatrische Uni-Klinik Basel. Das Kontrollierte Drogenabgabeprogramm (Koda) in Bern beteiligt sich daran. Koda-Arzt Christoph Bürki bestätigte einen entsprechenden Artikel der Berner Zeitung.

Der dreimonatige Pilotversuch startet im Oktober mit 30 Basler und 30 Berner Patienten. Erfahrungen aus den heroingestützten Behandlungen haben laut Bürki gezeigt, dass bestimmte Kokainsüchtige und Polytoxikomane gut auf die beruhigende Wirkung des Heroins ansprechen.

Dieser Beruhigungseffekt soll nun versuchsweise mit Ritalin herbeigeführt werden. Ziel ist es, den Patienten auf diesem Weg die Möglichkeit zu geben, vom Kokain wegzukommen.

Ein Abgabeprogramm, wo den Patienten nebst Heroin auch Kokain verschrieben wird, werde es nie geben. Denn Kokain ist im Gegensatz zum Heroin eine Antriebsdroge, die in der Regel in grossen Mengen, oft fast uferlos konsumiert wird.

Eine kontrollierte Abgabe wäre deshalb gar nicht möglich. Komme dazu, dass die gesundheitlichen Schädigungen in körperlicher wie seelischer Hinsicht beim Kokainkonsum gravierend seien.

Die Studie, welche unter Aufsicht und mit Bewilligung des Bundesamtes für Gesundheit durchgeführt ist, ist eine Doppelblindstudie. Es werde eine Patientengruppe ausgewählt, die mit Placebo statt mit Ritalin behandelt werde, ergänzte Bürki auf Anfrage.

Ritalin wird an Kinder verschrieben, die an Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätsstörungen (ADHS) leiden. Das umstrittene Medikament wird in der Schweiz seit den 50er Jahren angewendet und zeigt bei rund zwei Dritteln der Patienten eine positive Wirkung.

Fachleute gehen davon aus, dass möglicherweise viele Konkainsüchtige versteckte ADHS-Patienten sind und Drogen deshalb als eine Art Selbstmedikation einsetzen.

(bsk/sda)

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