Basels Chance zur Revanche

publiziert: Donnerstag, 9. Mrz 2006 / 07:39 Uhr

Vor dem UEFA-Cup-Spiel gegen Strasbourg darf der FC Basel zu Recht mit dem Vorstoss in die Viertelfinals spekulieren.

David Degen: «Jeder hat das kapiert!»
David Degen: «Jeder hat das kapiert!»
Das zweite «Euro-Derby» steht insbesondere für den FCB im Zeichen der Revanche.

Der «Racing Club de Strasbourg» kreuzte den Weg der Basler schon während der Gruppenphase; die Franzosen gewannen im St.-Jakob-Park 2:0.

Die «Bebbi» liessen sich an jenem Oktoberabend nach allen Regeln der Fussballkunst vorführen. Langjährige Beobachter sprachen hinterher von einem der schwächsten Auftritte des FCB, seit Christian Gross die Verantwortung trägt.

Gesunde Offensive und starke Defensive

Zu motivieren brauchte Gross seine Spieler nur schon der Vergangenheit wegen nicht. Erst einmal, vor 32 Jahren hatte sich der FCB unter die Europacup-Viertelfinalisten gereiht; das Out kam gegen Celtic Glasgow.

Letztmals war ein Schweizer Verein 1990 in dieser Phase noch vertreten - die Grasshoppers im Cup der Cupsieger. Gross will den Schweizer Klubfussball erneut in den Brennpunkt rücken und wünscht sich deshalb fürs Hinspiel wie gegen Monaco (1:0) einen Sieg ohne Gegentor.

«Es gilt dazu die Balance zwischen einer gesunden Offensive und einer starken Defensive zu finden.»

Gleiche Formation wie gegen Thun

Nach den «scheenschte drey Daag» einen ausserfasnächtlichen vierten zu inszenieren, wäre ganz im Sinn des Schweizer Titelhalters und seinen wählerisch gewordenen Supportern, die im Vorverkauf nur 13 000 Tickets erstanden.

Zum Gastspiel des Drittletzten der Ligue 1 wird Gross´ «Clique» in der selben Formation wie zuletzt beim unnötigen 1:1-Remis in Thun erwartet.

Der 4-1-4-1-Verband mit nur einem Stürmer (Eduardo) soll für die vom Trainer verlangte defensive Stabilität sorgen und gleichwohl eine vorwärts orientierte Spielweise zulassen.

«Das darf nicht nochmal passieren»

Eine Schlüsselrolle kommt in diesem System zweifelsfrei den Akteuren in den Couloirs zu.

David Degen, der kreative und gleichzeitig wuchtige Sprinter im rechten Mittelfeld, setzt seit Monaten Akzente.

Der selbstbewusste U21-Internationale pflegt auch neben dem Rasen eine unmissverständliche Sprache: «Wir werden sie schlagen. Es ist für uns alle eine Revanche. Wie Strasbourg uns im Oktober vorgeführt hat, habe ich im FCB-Dress noch nie erlebt. Das darf kein zweites Mal passieren.»

Konsequent das Tor suchen

Degen sprach 24 Stunden vor dem Kick-off von der «Riesenchance, uns für den Viertelfinal im Europacup zu qualifizieren. Das hat sicher jeder kapiert.»

Von falscher Zurückhaltung hält der 23-Jährige wenig: «Ich denke, wir werden von Anfang an konsequent das Führungstor suchen. Wenn es uns gelingt, öffnen sie vielleicht die Abwehr.»

Ein Erfolg gegen die Elsässer würde auch Degen weitere Auftritte im europäischen Schaufenster ermöglichen und den von ihm gewünschten «Wechsel ins Ausland in absehbarer Zeit» womöglich beschleunigen.

Aufwärtstrend bei Strasbourg

In der Landesmeisterschaft hat sich Strasbourg seit dem letzten Duell mit Basel zumindest in der Rangliste nur marginal verbessert. Generaldirektor Marc Keller hat bereits seinen Abschied angekündigt.

Gleichwohl war in den letzten Wochen ein Aufwärtstrend erkennbar. Vor dem 1:2 beim formstarken Rennes überstand der Ligacupsieger des letzten Jahres immerhin vier Runden ungeschlagen, womit der Ligaerhalt wieder ins Blickfeld gerückt ist.

Wesentlich besser ist die Bilanz der laufenden Europacupsaison: Racing gewann sechs von acht Partien und spielte zweimal remis mit dem Torverhältnis von 16:3.

«Wir werden leiden müssen»

Die «europäischen» Zahlen werden im Elsass gleichwohl mit Vorsicht zur Kenntnis genommen; vor allem der 2:0-Sieg in Basel sei zu relativieren.

«Man kann diese Spiele überhaupt nicht miteinander vergleichen», liess Coach Jacky Duguépéroux keine Parallelen zwischen dem Achtelfinal und der Begegnung in der Gruppenphase zu.

«Das Schlechteste wäre, die Partie im Oktober als Referenz zu betrachten. Ich erwartete ein völlig anderes Basel, wir werden mehr leiden müssen.»

Ellenlange Verletzungsliste

Der Pessimismus scheint nicht nur gespielt. Strasbourg muss heute aus diversen Gründen auf zehn Spieler verzichten, fünf aus der Startaufstellung vom Oktober (Goalie Cassard, Devaux, Pagis, Boka, Johansen) fehlen bei der «Revanche».

Das Gros ist verletzt, Pagis wurde nach Marseille transferiert und Boka vom Trainer vorläufig suspendiert.

Dass weitere wie etwa Captain Guillaume Lacour geschont werden, verneinte Duguépéroux kategorisch: «Ich stelle jene Equipe auf, der ich zutraue, hier zu gewinnen. Zu kalkulieren gibt es nichts.»

UEFA-Cup-Achtelfinal. Hinspiel: Basel - Strasbourg (20.15 Uhr, St.-Jakob-Park). -- SR Farina (It).

Mögliche Formationen

Basel: Zuberbühler; Zanni, Majstorovic, Smiljanic, Berner; Ba; Degen, Delgado, Petric, Sterjovski; Eduardo.

Strasbourg: Puydebois; Deroff, Haggui, Kanté, Abou Moslem; Loué, Hosni; Diané, Le Pen, Pontus Farnerud; Alexander Farnerud.

Bemerkungen: Basel ohne Carignano, Chipperfield, Dzombic, Mesbah, Quennoz, Murat Yakin (alle verletzt), Nakata (nicht spielberechtigt), Strasbourg mit zehn Absenzen (u.a. Cassard, Devaux, Boka, Johansen).

(Sven Schoch/Si)

 
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