Basels schwierige Eroberungs-Reise

publiziert: Mittwoch, 13. Aug 2008 / 00:00 Uhr / aktualisiert: Mittwoch, 13. Aug 2008 / 12:16 Uhr

Zwei Spiele gegen Vitoria Guimaraes trennen Basel von der lukrativen Gruppenphase der Champions League. Mit einem Auswärtstor im Hinspiel beim Dritten Portugals will der FCB heute Abend (21.30 Uhr) den Grundstein zum Exploit legen.

Basels Trainer Christian Gross fordert heute bei Guimaraes in Portugal ein Auswärtstor.
Basels Trainer Christian Gross fordert heute bei Guimaraes in Portugal ein Auswärtstor.
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Die Reise begann für den FCB mit einer Panne, für die er nichts konnte. Die für den Charter-Flug nach Porto vorgesehene Swiss-Maschine hatte einen Defekt; der Abflug verzögerte sich und in aller Eile wurde ein Ersatz-Flugzeug bereitsgestellt.

Mit knapp 50-minütiger Verzögerung hob die Avro RJ100 ab für die rund dreistündige Reise «ins Land der Eroberer, mit der Absicht in zwei Spielen uns einen Platz in der Gruppenphase der Champions League zu erobern». Gross wählte auch vor dem jüngsten internationalen Vergleich einen markigen Spruch, den er auf dem EuroAirport in Basel kurz vor dem Take-off den Journalisten diktierte.

In Portugal an fünfter Stelle

Guimaraes hat nicht den Reiz und den Klang wie ihn die drei grossen Vereine in Portugal (FC Porto, Benfica Lissabon, Sporting Lissabon) ausstrahlen. In der ewigen Rangliste der portugiesischen Meisterschaft steht der heutige Gegner des FCB hinter diesen drei Grossen sowie Belenenses an der fünften Stelle.

Trotz einiger Abgänge nach der gleichwohl überraschenden letzten Saison weist Gross auf die Kontinuität im Team der Lusitaner, das überdies mit zahlreichen Brasilianern ergänzt ist, hin. Er stellt sie in den Zusammenhang mit Trainer Maniuel Cajuda, der das Team vor eineinhalb Jahren in der zweiten Division übernahm und auf den 3. Platz der Primeira Liga führte.

Noch nicht eingespielt?

Weil in Portugal die Meisterschaft erst in elf Tagen beginnt, hofft Gross, dass «sie noch nicht so eingespielt sind wie letzte Saison». Der zu Köln gewechselte Brasilianer Geromel hinterliess in der Innenverteidigung eine Lücke, die der Franzose Arnolin Gregory füllen soll.

Und auch die beiden besten Torschützen Miljan Mrdakovic und Kamel Ghilas (je 3 Tore) verliessen den Verein im Sommer. Der Brasilianer Douglas und die von Benfica verpflichteten Nuno Assis und Luis Felipe sind die neuen Hoffnungsträger der Fans des «Vitoria Sport Clube».

Schlechte Erfahrungen

In der letzten Spielzeit machte Basel unliebsame Erfahrungen mit einem portugiesischen Gegner. Im Sechzehntelfinal des UEFA-Cup schied der FCB sang- und klanglos gegen Sporting Lissabon aus, und Gross attestiert Guimaraes einen ähnlichen Spielstil Das Hinspiel verlor er 0:2. Im Rückspiel vor eigenem Anhang unterlag Basel gar 0:3.

«Wir kamen damals direkt aus der Winterpause, und es stand nicht das komplette Kader zur Verfügung», erinnert sich Gross. «Es zeigte uns klar auf, was uns nun erwartet», schiebt er nach. Er rechnet mit rund 25 000 Zuschauern, die das Estadio Dom Afonso Henriques wohl in einen Hexenkessel verwandeln werden.

«Technisch gut, schnell und athletisch»

Von seinem Team fordert Gross abermals einen «absolut fehlerlosen» Auftritt. Er bezeichnet Guimaraes als «technisch gut, schnell und athletisch». Es sind die Attribute, die der Basler Entourage Sorgen bereiten müssen.

Gegen Mannschaften, die ein schnelles und präzises Kurzpassspiel pflegten, hatte der Schweizer Meister stets Probleme. Und wie anfällig die Innenverteidigung um David Abraham und François Marque gegen flinke, in die Tiefe gehende Stürmer ist, offenbarten die Partien gegen Göteborg.

Kompakt auftreten

Gegen die häufig rochierenden Offensivspieler von Guimaraes (Gross: «Das sehe ich als Hauptproblem.») verlangt der FCB-Trainer, kompakt aufzutreten. «Wir dürfen sie nicht spielen lassen», sagt der Zürcher. Er erwartet, dass sein Team mit zunehmender Fortdauer der Partie zu Torchancen kommen wird, und dann «müssen wir den Killerinstikt haben».

Ein Auswärtstor zu erzielen wie in Göteborg, ist für Gross ein wichtiges Vorhaben. Er spricht von der «riesigen Herausforderung», die Guimaraes für den FCB darstellt.

Obwohl acht Tore in den letzten beiden Partien erzielt, sieht Gross in seiner Offensivabteilung noch Potenzial. «Es gibt noch oft Sachen, die mir nicht gefallen», meint er.

Gjasula noch nicht integriert

Dabei spricht im besonderen die noch nicht erfolgte Integration eines Jürgen Gjasula an. Der aus St. Gallen gekommene Deutsche war im Rückspiel gegen Göteborg ein Fremdkörper und am Ursprung beider Gegentore. Bei seiner Auswechslung wurde er ausgepfiffen.

Auch Eren Derdiyok fand noch nicht aus seinem Formtief nach der EURO. «Die Ansprüche an ihn sind gestiegen», weiss Gross. «Er wird nun an seinen internationalen Auftritten gemessen. Diese Phase nun ist jedoch normal nach einem solch kometenhaften Aufstieg. Ich bin nicht extrem beunruhigt», hält der Basler Trainer fest.

Ein Tor auf der europäischen Bühne könnte die scheinbare Blockade beim erst 20-jährigen Stürmer sicherlich lösen.

Die möglichen Aufstellungen:

Estadio Dom Afonso Henriques. -- 21.30 Uhr. -- SR Gilewski (Pol).

Basel: Costanzo; Zanni, Abraham, Marque, Safari; Huggel; Carlitos, Ergic, Gjasula, Stocker; Derdiyok.

Vitoria Guimaraes: Nilson; Andrezinho, Gregory, Sereno, Momha; Flavio, João Alves; Desmarets, Luciano, Carlitos; Douglas.

Bemerkungen: Basel ohne Eduardo und Streller (beide verletzt).

(Sascha Rhyner, Guimaraes/Si)

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