Basispreis für Kaffee im Keller

Gegenwärtig variiert der Basispreis für ein Kilo Rohkaffee zwischen 1,95 Fr. für Robusto-Sorten und 4,15 Fr. für qualitativ hochstehende Sorten. Damit liegt das Preisniveau so tief wie seit Jahren nicht mehr. Seit 1997 sind die Preise für Rohkaffee - hinter dem Erdöl wertmässig der weltweit zweitwichtigste Rohstoff - ständig gesunken.

«Die gegenwärtige Situation ist äusserst ungesund», erklärte Didier Bothe, Präsident der schweizerischen Vereinigung der Kaffee-Importeure und -Röster für das Gastgewerbe (SVK), auf Anfrage der sda. «Unter den niedrigen Preise leiden vor allem die ohnehin wenig begüterten Produzenten in den Schwellen- und Entwicklungsländern», fügte er hinzu.

Bothe erklärt den Preiszerfall mit ergiebigeren Kaffeesträuchern, einer Rekordernte im wichtigsten Produktionsland Brasilien sowie mit dem Eindringen Vietnams auf den Kaffeemarkt. «Vietnam ist es innerhalb weniger Jahre gelungen, die bisherige Nummer Zwei, das traditionsreiche Kaffeeland Kolumbien, zu verdrängen», stellt Bothe fest.

Die Schweiz importiert pro Jahr an die 80'000 Tonnen Rohkaffee und etwa 2500 Tonnen gerösteten Kaffee. Trotz der gesunkenen Rohstoffpreise kostet die Tasse Kaffee in den Schweizer Restaurants seit Anfang Jahr zum Teil bis zu 15 Prozent mehr. Grund dafür ist die Erhöhung der Minimallöhne im Gastgewerbe auf 3350 Franken für Berufsleute und auf 3000 Franken für Ungelernte.

(gä/sda)