Basler Rechtspopulist enerviert über SVP/UDC-Mitglieder-Besuch bei Le Pen

publiziert: Freitag, 8. Aug 2003 / 09:27 Uhr

Nizza - Der Basler Rechtspopulist Eric Weber ärgert sich über den Besuch einiger SVP-Mitglieder bei einem von Jean Marie Le Pen organisierten Treffen. Als Parteivorsitzender der französischen "Front National" hatte Le Pen vergangene Woche verschiedene prominente Gestalten der europäischen Rechten zu einer informellen Konferenz in Nizza geladen.

Neben Prominenz aus der europäischen Rechten sollen nach Angaben des Basler Rechtspopulisten Eric Weber auch Csaba Goda, Mitglied der Genfer UDC und Nummer fünf auf der Liste der letzten Genfer Grossratswahlen, und mehrere SVP-Vertreter aus Zürich, Basel und Bern am Le Pen-Treffen gewesen sein.

"Ich staunte nicht schlecht, als ich sie die Hände von Leuten wie Jean-Marie Le Pen, Istvan Csurka, einem führenden Kopf der rechtsradikalen Szene in Ungarn, den Vertretern der Deutschen Volksunion und dem Rechtsextremen, Wladimir Schirinowski, schütteln sah."

Weber ärgert sich aber nicht etwa darüber, dass die SVP-Mitglieder Le Pen besuchten, sondern darüber, dass der Besuch "geheim stattfand". "Die SVP streitet immer jegliche Verbindung zu Le Pen ab, dies ist der Beweis, dass es ihn gibt."

Weber unterstellt der SVP, ihm seine fremdenfeindlichen Parolen zu klauen und der ehemaligen Nationalen Allianz (NA) und jetzigen Schweizer Demokraten (SD) das Wasser abzugraben.

Zurück in die Politik

Als einst jüngstes Parlamentsmitglied der Schweiz und Posaunenrohr der damaligen NA hat sich Weber mittlerweile nach Hof in Ostdeutschland zurückgezogen. Von dort aus plant er seine Rückkehr in die Schweizer Politik und möchte - "wenn alles gut geht" - für die Schweizer Demokraten bei den nächsten Basler Grossratswahlen kandidieren.

Der SD-Parteipräsident und Basler Grossrat Markus Borner schliesst eine solche Kandidatur zwar kategorisch aus. Weber hielt aber im Gespräch mit news.ch daran fest, zu 80 Prozent für die Basler SD zu kandidieren.

Die Einladung Le Pens zu einer informellen Konferenz anzunehmen, gehörte für Weber gewissermassen zur Vorbereitung seiner Kandidatur. Denn Le Pen ist für ihn so was wie eine Ikone von rechten Ideen. "Im Hinblick auf meine geplante Rückkehr in die Politik können solche Verbindungen zu starken und erfolgreichen Partnern sehr nützlich sein."

SVP: Keine Kontakte zu ausländischen Parteien

Die SVP nahm zu den Besuchen ihrer Mitglieder bei Le Pen keine Stellungsnahme. "Das waren private Besuche, und das wollen wir nicht kommentieren. Wir haben 70 000 Mitglieder, wir wissen und kontrollieren nicht, was da alle in ihrer Freizeit tun", so SVP-Pressesprecher Yves Bichsel.

Und er ergänzte: "Die SVP hat keine offiziellen Kontakte zu ausländischen Parteien." Die Genfer UDC wollte die Besuche ihres Grossratskandidaten Csaba Goda bei Le Pen nicht kommentieren.

(bsk/news.ch)

 
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