Bauern-Protestmarsch in Nicaragua

publiziert: Donnerstag, 5. Feb 2004 / 17:05 Uhr

Managua - Tausende von Bauern haben in Nicaragua einen Protestmarsch in die Hauptstadt Managua angetreten. Sie wollen damit die Unterstützung der Regierung bei ihrer Schadenersatzklage gegen US-Chemiekonzerne und Bananeproduzenten einfordern.

Die Bananen sollten durch das Pestizid Nemagon vor dem gefürchteten Fadenwurm geschützt werden.
Die Bananen sollten durch das Pestizid Nemagon vor dem gefürchteten Fadenwurm geschützt werden.
Die Landarbeiter, die auf den Bananenplantagen durch das in den USA hergestellte Pestizid Nemagon (DBCP) vergiftet wurden, wollen ihren 130-Kilometer-Marsch am kommenden Mittwoch in Managua beenden.

Sie machen die Hersteller des krebserregenden Pestizids für ihre schweren Gesundheitsschäden verantwortlich und fordern von den US-Konzernen Schadenersatz in Höhe von insgesamt zehn Milliarden Dollar.

Die Konzerne weigern sich zu zahlen und haben ihrerseits die ehemaligen Plantagenarbeiter wegen angeblicher Mafia-Zugehörigkeit verklagt.

Das Pestizid Nemagon wurde zwischen 1960 und 1980 unter anderem auf den Bananen-Plantagen Nicaraguas eingesetzt, um die gefürchteten Fadenwürmer zu vernichten.

17000 Arbeiter betroffen

Gemäss dem Präsidenten des Klägerverbandes sind mehr als 17 000 Landarbeiter von den Folgen des Pestizids betroffen. Sie leiden unter Hautkrankheiten, Knochendeformationen, Unfruchtbarkeit oder Krebs. Etwa 700 Menschen seien an den Folgen ihrer Krankheiten gestorben.

Ein Gericht in Nicaragua hatte die Unternehmen Dole, Shell und Dow im Dezember 2002 zu 490 Millionen Dollar Schadenersatz verurteilt, was diese aber ablehnten.

(rp/sda)

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