Bauernverband sagt Nein zum Freihandel mit EU

publiziert: Freitag, 22. Jun 2007 / 16:00 Uhr / aktualisiert: Freitag, 22. Jun 2007 / 17:01 Uhr

Bern - Der Bauernverband lehnt den Agrarfreihandel mit der EU vorläufig ab, bis die Doha-Welthandelsrunde steht. Laut seinen Schätzungen würde das Abkommen das bereits durch die Agrarpolitik 2011 geschmälerte Einkommen der Bauernfamilien noch halbieren.

Abkommen mit der EU für einzelne Sparten seien eine Option, hielt Walter fest
Abkommen mit der EU für einzelne Sparten seien eine Option, hielt Walter fest
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Noch schwerwiegendere Folgen erwartet der Verband derzeit von den WTO-Verhandlungen: Diese könnten die bäuerlichen Einkommen bis zu 80 Prozent vermindern. Der Schweizerische Bauernverband (SBV) lehnt deshalb den Agrarfreihandel mit der EU zumindest so lange ab, bis die Ergebnisse und der Zeitplan der Doha-Runde bekannt sind.

SBV-Präsident Hansjörg Walter sagte in Bern vor den Medien, es wäre falsch, jetzt bei der EU ein Verhandlungsgesuch einzureichen. Vom Bundesrat forderte er eine «nüchterne Betrachtung» und «realistische Überlegungen» statt des Blicks durch die rosa Brille.

Verschliessen wollen sich die Bauern der Marktöffnung nicht. Abkommen mit der EU für einzelne Sparten seien eine Option, hielt Walter fest. Der Bundesrat verhandle in den nächsten Wochen über den Agrarfreihandel mit der EU.

Talregionen hart getroffen

Besonders hart würde die Marktöffnung gegenüber der EU die Ackerbaubetriebe und die Betriebe in Talregionen treffen, wie der SBV auf Grund seiner Studie mitteilte. Die Resultate der Erhebung seien ernüchternd und besorgniserregend, sagte Walter.

Bereits 2006 hatte der SBV gefordert, beim EU-Freihandel einen Marschhalt einzulegen und zuerst das WTO-Dossier unter Dach zu bringen. Die Option EU bezeichnete er damals als glaubwürdige Alternative zur WTO unter der Voraussetzung, dass sich Schweizer Produkte in der EU teurer verkaufen lassen.

Bei gleichzeitig tieferen Produktionskosten auf EU-Niveau hätte der Verband mit dem Abkommen damals durchaus Chancen für die Schweizer Bauern gesehen. Noch im Januar 2007 hatte der SBV mitgeteilt, es sei zu früh, um Position zum Freihandelsabkommen zu beziehen und sich auf laufende Abklärungen berufen.

(ht/sda)

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