Bayreuth wartet mit neuem 'Tannhäuser' auf

publiziert: Dienstag, 25. Jun 2002 / 11:00 Uhr

Bayreuth - Wagnerianer in aller Welt dürfen sich auf einen neuen "Tannhäuser" freuen. Mit Philippe Arlauds Neuinszenierung der grossen romantischen Oper werden am 25. Juli die 91. Richard-Wagner- Festspiele eröffnet.

Das populäre Werk Richard Wagners wurde auf dem "Grünen Hügel" letztmals vor sieben Jahren in der Inszenierung von Festspielleiter Wolfgang Wagner aus dem Jahr 1985 gespielt.

Die Interpretation des Wahlwieners Arlaud, der auch für das Bühnenbild verantwortlich zeichnet, läutet eine ungewöhnlich dichte Abfolge von Neuinszenierungen mit völlig neuen Namen in Bayreuth ein.

Viele neue Handschriften

Im kommenden Jahr wird Claus Guth gemeinsam mit Dirigent Marc Albrecht "Lohengrin" neu auf die Bühne des "Grünen Hügels" bringen. In der "Parsifal"-Neuinszenierung von Martin Kusej steht Pierre Boulez, der Dirigent des legendären Jahrhundert-"Rings" von 1976, 2004 noch einmal im "mystischen Abgrund", dem verdeckten Orchestergraben des Festhauses.

Für 2005 plant Wolfgang Wagner, der am Ende dieser Spielzeit 83 Jahre alt wird, eine Neuinszenierung von "Tristan und Isolde". Die Namen für das Regieteam stehen noch nicht fest. Den Abschluss der Serie von Neuinszenierungen bildet im Jahr 2006 der neue "Ring des Nibelungen" in der Inszenierung des exzentrischen dänischen filmregisseurs Lars von Trier.

Die musikalische Leitung der Tetralogie wird Christian Thielemann übernehmen, der in diesem Jahr "Tannhäuser" und die "Meistersinger" dirigiert. Die "neuen Handschriften" sollen laut Festspielsprecher Peter Emmerich einen Kontrast zu den bestehenden Inszenierungen setzen und die Vielfalt der Stilrichtungen der "Werkstatt Bayreuth" aufs Neue dokumentieren.

Ruhe nach dem Sturm

Neben dem neuen "Tannhäuser" stehen bei den 91. Bayreuther Festspielen Jürgen Flimms "Ring des Nibelungen" mit Adam Fischer am Pult, Keith Warners "Lohengrin" und letztmalig "Die Meistersinger von Nürnberg" auf dem Spielplan. Mit den "Meistersingern" zum Abschluss der Festspiele am 28. August geht auch die mehr als fünf Jahrzehnte lange Ära von Wolfgang Wagner als Regisseur zu Ende.

Vor wenigen Tagen haben die Proben für den "Sängerkrieg auf der Wartburg" begonnen. Seit Wolfgang Wagner mit der Benennung von Klaus Schultz als Interims-Festspielleiter die Jahre lange Diskussion um seine Nachfolge beendet hat, herrscht wieder Ruhe auf dem "Grünen Hügel".

"Es ist uns gelungen, dass Bayreuth wieder ernst genommen wird", sagte der gut gelaunte und nach wie vor sichtlich vitale Festspielleiter bei der Begrüssung der Orchestermitglieder. "Wir können uns endlich wieder voll auf das künstlerische Ereignis konzentrieren und der Zukunft der Festspiele mit Gelassenheit entgegen sehen", beschreibt Emmerich die Ruhe nach dem Sturm.

Nur jeder 10. bekommt eine Karte

Das weltweite Interesse an Karten ist unvermindert hoch. Daran haben auch die Ereignisse am 11. September des vergangenen Jahres und die Wirtschaftskrise nichts geändert. Emmerich spricht von einem "Phänomen". Für die rund 58 000 Karten für die 30 Aufführungen gab es wieder über 500 000 Bestellungen. Die Erfüllungsquote liegt somit bei 11,4 Prozent.

Wenige Wochen vor Beginn der Festspiele ist auch die lange angekündigte Aufarbeitung der NS-Zeit am "Grünen Hügel" erfolgt. Mit ihrer Biografie "Winifred Wagner oder Hitlers Bayreuth" habe die Historikerin Brigitte Hamann das heikle Thema "auf hervorragende, aber auch vollkommen unabhängige Art und Weise" behandelt, betont Emmerich.

(Manfred Präcklein/sda)

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