Blake stellt mit 9,85 Sekunden Meeting-Rekord auf
Beeindruckende Sprinter in Luzern
publiziert: Dienstag, 17. Jul 2012 / 20:35 Uhr / aktualisiert: Mittwoch, 18. Jul 2012 / 00:08 Uhr
Der Jamaikaner Yohan Blake siegte ungefährdet über 100 m und 200 m.
Yohan Blake ist bei Spitzenleichtathletik in Luzern seinem Star-Status gerecht geworden. Der Weltmeister aus Jamaika siegte über 100 m mit dem Meeting-Rekord von 9,85 Sekunden überlegen. Über 200 m beeindruckte Blakes Landsmanns Jason Young in 19,86 Sekunden.
Blake sorgte auf der Luzerner Allmend für das erste Highlight des Abends und siegte vor seinem Staffel-Kollegen Michael Frater und Marc Burns aus Trinidad (beide 10,00). Mit 9,85 Sekunden übertrumpfte Blake seinen Landsmann Nesta Carter, der vor zwei Jahren, als das Meeting in Nottwil stattgefunden hatte, 9,86 Sekunden gelaufen war. Trotz eines mässigen Starts lief Blake bei idealen äusseren Bedingungen (1,6 m/s Rückenwind) von Beginn an einem ungefährdeten Sieg entgegen. "Ich bin zufrieden, obwohl die erste Streckenhälfte wie immer nicht gut war", so Blake. Die Zeit sei gut, denn nicht mancher seiner Konkurrenten sei bisher so schnell gelaufen. Mit 9,85 stellte Blake die siebtbeste Zeit des Jahres auf. Nur Blake selber, Usain Bolt und Justin Gatlin waren 2012 schneller gelaufen.
Zu der von ihm gehaltenen Jahresweltbestzeit von 9,75 Sekunden, die Blake an den jamaikanischen Olympia-Ausscheidungen in Kingston aufgestellt hatte, fehlte dem Weltmeister von Daegu eine Zehntelsekunde. Dass er diese Marke nicht verbessern konnte, darüber zeigte sich Blake nicht enttäuscht. "Ich bin weiterhin ungeschlagen und die Form stimmt im Hinblick auf die Olympischen Spiele." Für Blake war es der erste Auftritt in Europa, nachdem er in der ersten Saisonhälfte nur in seiner Heimat und in Nordamerika angetreten war. An den jamaikanischen Trials hatte er sowohl über 100 m als auch über 200 m seinen Trainingspartner Bolt, den Weltrekordhalter und Olympiasieger, geschlagen.
Zur Olympiavorbereitung nach Birmingham
Blake reist nun wieder zurück nach Birmingham, wo sich das jamaikanische Olympia-Team auf die Spiele in London vorbereitet. Dort steht am 5. August der 100-m-Final an. Bevor der Star des Abends sich von der Allmend verabschiedete, erfüllte Blake aber noch unzählige Autogramm-Wünsche von Kindern. Es war ein Dank an das Luzerner Publikum, für welches Blake lobende Worte fand, und eine Geste insbesondere an seine jungen Fans. Der 22-Jährige aus St. James, der aus armen Verhältnissen stammt, hatte im letzten Jahr eine Foundation gegründet, um in seiner Heimat unterprivilegierte Kinder zu unterstützen.
Wie stark das jamaikanische Sprint-Team in der Breite besetzt ist, zeigte knapp zwei Stunden nach Blakes Auftritt Jason Young über 200 m. Der 20-Jährige gewann das Rennen in sehr starken 19,86 Sekunden und stellte die drittbeste Zeit des Jahres auf. Die Jahresweltbestzeit von Blake verpasste er nur um sechs Hundertstelsekunden. Seine persönliche Bestzeit verbesserte Young um mehr als eine halbe Sekunde. Bereits über 100 m hatte er seine eigene Bestleistung auf 10,06 Sekunden gesenkt. In London wird Young allerdings nicht über 200 m zu sehen sein. Den dritten Startplatz neben Blake und Bolt hatte sich Warren Weir gesichert, der in Luzern hinter Young in 20,11 Sekunden Zweiter wurde.
Überraschende Sieger
Über 200 m und im Weitsprung der Frauen sowie in den gut dotierten Hürdensprints gab es überraschende Sieger. Veronica Campbell-Brown (Jam), die Olympiasiegerin und aktuelle Weltmeisterin, musste sich über die halbe Bahnrunde von der Amerikanerin ChaRonda Williams (22,52) geschlagen geben, nachdem Campbell-Brown bei Rennhälfte noch wie die sichere Siegerin ausgesehen hatte. Im Weitsprung verlor die zweifache Weltmeisterin Brittney Reese aus den USA das Duell gegen Olga Kutscherenko (Russ) mit 6,77 m gegenüber 6,83 m knapp.
Über 100 m Hürden siegte die Amerikanerin Ginnie Crawford in guten 12,61 Sekunden vor der türkischen Europameisterin Nevin Yanit (12,73) und Kellie Wells (USA/12,79), die am vergangenen Wochenende in London noch die Australierin Sally Pearson geschlagen hatte. Bei den Männern wurde David Oliver aus den USA von seinem Landsmann Ryan Wilson (13,31) und Andrew Riley (Jam) geschlagen. Die beste Zeit des Abends lief Tyron Atkins (USA) in der B-Serie (13,30).
Persönliche Saisonbestleistung von Valerie Adams
Ihrer Favoritenrolle gerecht wurde im Kugelstossen Valerie Adams. Die Weltmeisterin und Olympiasiegerin aus Neuseeland, die von Jean-Pierre Egger trainiert wird, legte einen regelmässigen Wettkampf hin und stellte mit 21,11 m eine persönliche Saisonbestleistung auf. Am Ende gewann sie mit mehr als zwei Metern Vorsprung vor der deutschen Europameisterin Nadine Kleinert (18,91).
Mit ihrer Siegesweite partizipierte Adams am Jackpot von 20'000 Dollar, welcher die Organisatoren als zusätzlichen Anreiz für die Athleten geschaffen haben. Neben Adams erbrachten auch Blake (100 m), Young, Weir, Williams (alle 200 m) und Crawford (100 m Hürden) die in der jeweiligen Disziplin geforderte Leistung und sicherten sich zur Siegprämie in Form eines Diamanten (Wert 1700 Euro) noch zusätzlich eine Prämie von 3333 Dollar.
Zu der von ihm gehaltenen Jahresweltbestzeit von 9,75 Sekunden, die Blake an den jamaikanischen Olympia-Ausscheidungen in Kingston aufgestellt hatte, fehlte dem Weltmeister von Daegu eine Zehntelsekunde. Dass er diese Marke nicht verbessern konnte, darüber zeigte sich Blake nicht enttäuscht. "Ich bin weiterhin ungeschlagen und die Form stimmt im Hinblick auf die Olympischen Spiele." Für Blake war es der erste Auftritt in Europa, nachdem er in der ersten Saisonhälfte nur in seiner Heimat und in Nordamerika angetreten war. An den jamaikanischen Trials hatte er sowohl über 100 m als auch über 200 m seinen Trainingspartner Bolt, den Weltrekordhalter und Olympiasieger, geschlagen.
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Überraschende Sieger
Über 200 m und im Weitsprung der Frauen sowie in den gut dotierten Hürdensprints gab es überraschende Sieger. Veronica Campbell-Brown (Jam), die Olympiasiegerin und aktuelle Weltmeisterin, musste sich über die halbe Bahnrunde von der Amerikanerin ChaRonda Williams (22,52) geschlagen geben, nachdem Campbell-Brown bei Rennhälfte noch wie die sichere Siegerin ausgesehen hatte. Im Weitsprung verlor die zweifache Weltmeisterin Brittney Reese aus den USA das Duell gegen Olga Kutscherenko (Russ) mit 6,77 m gegenüber 6,83 m knapp.
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(fest/Si)
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