Beginn der kanadischen Robbenjagd

publiziert: Samstag, 25. Mrz 2006 / 17:58 Uhr / aktualisiert: Samstag, 25. Mrz 2006 / 18:15 Uhr

Montreal - Pünktlich mit dem ersten Tageslicht haben kanadische Fischer auf den Eisschollen im St. Lorenz-Strom ihre Jagd auf Robbenbabys begonnen.

Tierschutzorganisationen kritisieren, dass wehrlose Jungtiere auf grausame Weise erschlagen würden.
Tierschutzorganisationen kritisieren, dass wehrlose Jungtiere auf grausame Weise erschlagen würden.
2 Meldungen im Zusammenhang
Weiterführende Links zur Meldung:

Humane Society gegen Robbenjagd
Die Tierschutzorganisation Humane Society setzt sich gegen die Jagd ein.
www.hsus.org/protect_seals.html

Sie dürfen in diesem Frühling 335´000 Tiere töten und häuten.

Ihr Pelz und Öl bescherten den industriearmen Provinzen an Kanadas Atlantikküste im vergangenen Jahr 14,5 Mio. US-Dollar. «Wir sind erschüttert, dass die Jungtiere erschlagen und erschossen werden dürfen», bedauerten Ex-Beatle Sir Paul McCartney und seine Frau Heather in einem Video aus London.

Es wurde am Freitagabend von der Tierschutzorganisation Humane Society veröffentlicht. «Warum macht die kanadische Regierung nicht endlich Schluss mit dieser grausamen und unnötigen Tradition und entschädigt die Fischer für ihren finanziellen Verlust?», fragte das Paar.

Schnell wachsende Robbenpopulation

Ottawa verteidigt seine Entscheidung, an der Jagd festzuhalten und die Fangquote sogar noch zu erhöhen, mit der schnell wachsenden Robbenpopulation. «Unglücklicherweise sind wir selbst zum Opfer einer internationalen Propagandakampagne geworden», bedauerte der kanadische Ministerpräsident Stephen Harper.

Tierschutzorganisationen kritisieren, dass wehrlose Jungtiere auf grausame Weise erschlagen und nicht selten bei lebendigem Leib gehäutet würden. Die USA verbieten aus diesem Grund die Einfuhr von Robbenprodukten seit 1972.

Die EU schloss sich 1983 mit einem Importverbot für den weissen flaumigen Pelz wenige Tage alter Robben an. Inzwischen erlaubt das Fischereiministerium lizenzierten Robbenjägern nur noch die Jagd auf Tiere, deren Pelz bereits eine dunklere Färbung angenommen hat, was gut zehn Tage nach der Geburt beginnt.

(bert/sda)

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