Terrorismus - Belgien
Belgien liefert Terror-Verdächtigen Abdeslam an Frankreich aus
publiziert: Donnerstag, 31. Mrz 2016 / 18:26 Uhr / aktualisiert: Donnerstag, 31. Mrz 2016 / 19:53 Uhr
Ein Anwalt Abdeslams hatte gesagt, sein Mandant sperre sich nicht länger gegen die Auslieferung an Frankreich.
Brüssel - Der mutmassliche Paris-Attentäter Salah Abdeslam wird von Belgien an Frankreich ausgeliefert. Ein Richter habe den Antrag aus Paris am Donnerstag bewilligt, teilte die Staatsanwaltschaft in Brüssel mit.
Abdeslam hatte zuvor nach Angaben seines Anwalts zugesagt, im Falle seiner Auslieferung mit den französischen Behörden zusammenzuarbeiten. Der 26-Jährige mit französischer und belgischer Staatsbürgerschaft war am 18. März in Brüssel festgenommen worden - nach vier Monaten auf der Flucht.
Er sitzt in einem Hochsicherheitsgefängnis in Brügge. Abdeslam gilt als einziger überlebender Attentäter der Anschläge von Paris, bei denen am 13. November 130 Menschen von Dschihadisten getötet worden waren.
Die belgische Polizei hatte ihn vor zwei Wochen bei einem dramatischen Zugriff im Brüsseler Stadtteil Molenbeek festgenommen, wo er in den vergangenen Jahren lebte. Frankreich hatte seine Auslieferung mit einem europäischen Haftbefehl beantragt.
"Salah Abdeslam will an die französischen Behörden übergeben werden", sagte sein Anwalt Cédric Moisse am Donnerstag. "Ich kann auch bestätigen, dass er mit den französischen Behörden kooperieren will."
"Die Übergabe ist autorisiert", teilte die belgische Justiz am Abend in einer knappen Erklärung mit - unter Hinweis, dass Abdeslam dies selbst verlangt habe. Die Einzelheiten würden nun gemeinsam mit den französischen Behörden beschlossen. Ein Datum für die Auslieferung wurde noch nicht genannt.
Zusammenhang zwischen Paris und Brüssel
Am Tag nach seiner Festnahme war Abdeslam von den belgischen Ermittlern verhört worden. Dabei gab er an, er habe sich eigentlich am 13. November vor dem Stade de France in Paris in die Luft sprengen sollen, in letzter Minute aber anders entschieden.
Seit den Anschlägen von Brüssel am 22. März, bei denen 32 Menschen getötet worden waren, verweigerte er jede weitere Aussage. Die Behörden vermuten, dass zwischen den Anschlägen von Paris und Brüssel ein Zusammenhang besteht und Abdeslam dabei eine Schlüsselrolle innehatte.
So wurden in einer Wohnung des Brüsseler Selbstmordattentäters Khalid El Bakraoui Fingerabdrücke Abdeslams gefunden. Ein weiterer Brüssel-Attentäter, Najim Laachraoui, war einst mit Abdeslam nach Ungarn gereist, er soll auch die Bomben für die Paris-Anschläge fabriziert haben.
Flüge erst ab Wochenende
Der bei den Anschlägen beschädigte Flughafen von Brüssel ist nach Angaben der Betreibergesellschaft inzwischen "technisch bereit" für eine teilweise Wiederaufnahme des Flugbetriebs. Aber frühestens am Samstag werde es die ersten kommerziellen Flüge geben, teilte Brussels Airport am Donnerstag mit. Dafür sei eine formelle Erlaubnis der Behörden erforderlich, die noch ausstehe.
Am Dienstag vergangener Woche hatten sich zwei der insgesamt drei Attentäter in der Abfertigungshalle des Flughafens in die Luft gesprengt. Die Detonationen im Flughafen verursachten schwere Schäden in der Halle mit den Check-In-Schaltern, die weit vor den Sicherheitsschleusen stehen.
Brussels Airport will nun mit einer provisorischen Infrastruktur 800 Passagiere pro Stunde abfertigen - ein Fünftel der normalen Kapazität. Bis zur Reparatur der Abfertigungshalle und der Rückkehr zum vollen Betrieb könnte es noch Monate dauern.
Er sitzt in einem Hochsicherheitsgefängnis in Brügge. Abdeslam gilt als einziger überlebender Attentäter der Anschläge von Paris, bei denen am 13. November 130 Menschen von Dschihadisten getötet worden waren.
Die belgische Polizei hatte ihn vor zwei Wochen bei einem dramatischen Zugriff im Brüsseler Stadtteil Molenbeek festgenommen, wo er in den vergangenen Jahren lebte. Frankreich hatte seine Auslieferung mit einem europäischen Haftbefehl beantragt.
"Salah Abdeslam will an die französischen Behörden übergeben werden", sagte sein Anwalt Cédric Moisse am Donnerstag. "Ich kann auch bestätigen, dass er mit den französischen Behörden kooperieren will."
"Die Übergabe ist autorisiert", teilte die belgische Justiz am Abend in einer knappen Erklärung mit - unter Hinweis, dass Abdeslam dies selbst verlangt habe. Die Einzelheiten würden nun gemeinsam mit den französischen Behörden beschlossen. Ein Datum für die Auslieferung wurde noch nicht genannt.
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Am Tag nach seiner Festnahme war Abdeslam von den belgischen Ermittlern verhört worden. Dabei gab er an, er habe sich eigentlich am 13. November vor dem Stade de France in Paris in die Luft sprengen sollen, in letzter Minute aber anders entschieden.
Seit den Anschlägen von Brüssel am 22. März, bei denen 32 Menschen getötet worden waren, verweigerte er jede weitere Aussage. Die Behörden vermuten, dass zwischen den Anschlägen von Paris und Brüssel ein Zusammenhang besteht und Abdeslam dabei eine Schlüsselrolle innehatte.
So wurden in einer Wohnung des Brüsseler Selbstmordattentäters Khalid El Bakraoui Fingerabdrücke Abdeslams gefunden. Ein weiterer Brüssel-Attentäter, Najim Laachraoui, war einst mit Abdeslam nach Ungarn gereist, er soll auch die Bomben für die Paris-Anschläge fabriziert haben.
Flüge erst ab Wochenende
Der bei den Anschlägen beschädigte Flughafen von Brüssel ist nach Angaben der Betreibergesellschaft inzwischen "technisch bereit" für eine teilweise Wiederaufnahme des Flugbetriebs. Aber frühestens am Samstag werde es die ersten kommerziellen Flüge geben, teilte Brussels Airport am Donnerstag mit. Dafür sei eine formelle Erlaubnis der Behörden erforderlich, die noch ausstehe.
Am Dienstag vergangener Woche hatten sich zwei der insgesamt drei Attentäter in der Abfertigungshalle des Flughafens in die Luft gesprengt. Die Detonationen im Flughafen verursachten schwere Schäden in der Halle mit den Check-In-Schaltern, die weit vor den Sicherheitsschleusen stehen.
Brussels Airport will nun mit einer provisorischen Infrastruktur 800 Passagiere pro Stunde abfertigen - ein Fünftel der normalen Kapazität. Bis zur Reparatur der Abfertigungshalle und der Rückkehr zum vollen Betrieb könnte es noch Monate dauern.
(cam/sda)
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