Belz wechselt auf die Marathon-Strecke

Der Ökonom Belz ist sich gewohnt, Analysen zu machen. Nach dem undankbaren vierten Rang über die 10 000 m an den EM im August in Göteborg (Sd) war für ihn die Chance vertan, an internationalen Titelkämpfen auf der Bahn eine Medaille zu gewinnen.

Eine zweiwöchige Trainingspause, in die auch die Geburt seiner Tochter Ilaria fiel, gab ihm die Ruhe, um seine künftige Karriere als Sportler nochmals von Grund auf zu hinterfragen.

Fehlende Endschnelligkeit

Dem Ehemann der früheren 800-m-Läuferin Anita Brägger wurde rasch klar, dass es auch künftig einen Läufer Christian Belz geben wird.

«In Göteborg trat deutlich zu Tage, dass ihm im Vergleich zur Konkurrenz die Endschnelligkeit fehlt. Dieses Manko lässt sich im Marathon am ehesten ausmerzen», meinte sein enger Vertrauter Peter Schläpfer, ehemaliger Chef Leistungssport im Schweizerischen Leichtathletik-Verband.

Hochkarätiger Trainingspartner

Das Beispiel von Viktor Röthlin, der als erster Schweizer den Marathon unter 2:10 Stunden lief und in Göteborg hinter Olympiasieger Stefano Baldini (It) Silber gewann, dürfte ihn motiviert haben.

Zum einen steht ihm in der Schweiz ein hochkarätiger Trainingspartner zur Verfügung - diese Woche sind die beiden bereits zusammen in Magglingen im Rahmen eines WK unterwegs -, zum anderen hat der Obwaldner gezeigt, dass ein Umstieg rasch und erfolgreich vollzogen werden kann.

Röthlin war an den EM 1998 in Budapest im 10 000-m-Final überrundet worden, was für ihn den Ausschlag zum Wechsel auf die 42,195 km gegeben hatte. Bereits zwei Jahre später stand er auf der Startlinie zum Olympia-Marathon in Sydney.

(bert/Si)