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Bergbahn-Drama: Jetzt werden die Leichen geborgen
publiziert: Sonntag, 12. Nov 2000 / 20:30 Uhr / aktualisiert: Sonntag, 12. Nov 2000 / 21:31 Uhr
Kaprun - Bergungskräfte sind am Sonntagabend in den ersten Waggon der verunglückten Gletscherbahn am österreichischen Kitzsteinhorn vorgedrungen. Die Helfer untersuchten zunächst vor Ort die Leichen der Opfer. Ein Flammeninferno im Tunnel der österreichischen Kitzsteinhornbahn hat am Samstag mindestens 155 Menschenleben gefordert.
Weiterführende Links zur Meldung:
Liste der Überlebenden
Eine Liste mit rund 2500 Namen gibt Auskunft darüber, wer die Katastrophe auf jeden Fall überlebt hat
www.land-sbg.gv.at
Nur 12 Skitouristen konnten sich aus der
brennenden Standseilbahn retten, die für die meisten zur Todesfalle
wurde.
Auch am Tag nach der Katastrophe stand das Salzburgerland unter Schock. Aus aller Welt trafen Beileidskundgebungen ein. Auch Bundespräsident Adolf Ogi schickte ein Kondolenztelegramm. In Österreich herrschte Staatstrauer.
Die Tragödie nahm am Samstagmorgen gegen 09.00 Uhr ihren Anfang. Die mit rund 165 Snowboardern und Skifahrern voll besetzte Standseilbahn hatte bei der Auffahrt zum Gipfel etwa 600 Meter in dem fast 3,3 Kilometer langen Tunnel zurückgelegt, als aus bislang ungeklärter Ursache ein Feuer ausbrach.
Die Flammen breiteten sich mit rasender Geschwindigkeit aus. Viele Passagiere versuchten, sich bergwärts in Sicherheit zu bringen. Sie erstickten an dem giftigen Qualm, der wie in einem Kamin bis in die Bergstation zog und selbst dort noch drei Menschen den Tod brachte.
Nur zwölf tunnelabwärts flüchtende Personen konnten sich aus der Bahn retten. Die übrigen erstickten qualvoll und verbrannten. Rund tausend Helfer eilten vergeblich an den Unglücksort. Neben den zwölf Überlebenden aus der Bahn wurden sechs weitere Personen verletzt.
Endgültige Gewissheit über die Zahl der Toten gab es auch am Sonntagabend noch nicht. Unter den mindestens 155 Todesopfern - darunter viele Kinder und Jugendliche - sind nach amtlichen Angaben 52 Österreicher, 42 Deutsche, zehn Japaner, acht US-Bürger, zwei Slowenen und ein Kroate.
Die Nationalität von 40 Todesopfern war noch unklar. Hinweise auf Schweizer Opfer gab es nach Angaben des Schweizer Aussenministeriums nicht.
In der Nacht auf Montag solle der Unfallzug gesichert werden. Danach würden die sterblichen Überreste von Opfern zur Mittelstation gebracht. Am Montag könnten die ersten Leichen aus dem Tunnel geborgen werden, wie Rettungskräftechef Gerald Huber erklärte.
Als schwierig erachteten Experten die Identifizierung der Opfer. Klarheit könnten nur DNA-Analysen durch Gerichtsmediziner liefern, hiess es.
Die Ursache der Katastrophe gab den Experten auch am Sonntag Rätsel auf, da die Bahn keinen Motor hat und aus nicht brennbaren Materialien besteht. Es kursierten zahlreiche Gerüchte; so könnte die Bahn Treibstoff transportiert haben, Passagiere könnten Feuerwerkskörper mitgeführt haben.
Die Bahnbetreiber widersprachen Medienberichten, wonach keine Feuerlöscher an Bord des Zuges gewesen seien. Der Tunnel war demgegenüber weder mit einem Rettungsstollen noch mit einer Sprinkleranlage ausgerüstet. Zahlreiche Angehörige von Opfern des Gletscherbahn-Unglücks am österreichischen Kitzsteinhorn haben bei einer privaten Trauerfeier der Verunglückten gedacht. «Es haben sich erschütternde Szenen abgespielt», schilderte der Salzburger Landeshauptmann Franz Schausberger am Sonntagabend in Kaprun.
Es sei jedoch für die Hinterbliebenen sehr wichtig gewesen, selbst an die Unglücksstelle zu kommen. «Die Familien wollten den Ort selbst sehen», sagte auch Rettungskräftechef Gerald Huber. Sie seien bis zur Talstation geführt worden.
Für die Angehörigen sei die Situation «sehr, sehr schwierig», erklärte Huber: Niemand habe die endgültige Gewissheit darüber, dass seine Lieben tot seien, solange die Opfer nicht mit letzter Sicherheit identifiziert seien. Die Identifizierung ist jedoch wegen des Zustands der Brandopfer nur durch Gentests möglich, wie Schausberger erklärte.
Auch am Tag nach der Katastrophe stand das Salzburgerland unter Schock. Aus aller Welt trafen Beileidskundgebungen ein. Auch Bundespräsident Adolf Ogi schickte ein Kondolenztelegramm. In Österreich herrschte Staatstrauer.
Die Tragödie nahm am Samstagmorgen gegen 09.00 Uhr ihren Anfang. Die mit rund 165 Snowboardern und Skifahrern voll besetzte Standseilbahn hatte bei der Auffahrt zum Gipfel etwa 600 Meter in dem fast 3,3 Kilometer langen Tunnel zurückgelegt, als aus bislang ungeklärter Ursache ein Feuer ausbrach.
Die Flammen breiteten sich mit rasender Geschwindigkeit aus. Viele Passagiere versuchten, sich bergwärts in Sicherheit zu bringen. Sie erstickten an dem giftigen Qualm, der wie in einem Kamin bis in die Bergstation zog und selbst dort noch drei Menschen den Tod brachte.
Nur zwölf tunnelabwärts flüchtende Personen konnten sich aus der Bahn retten. Die übrigen erstickten qualvoll und verbrannten. Rund tausend Helfer eilten vergeblich an den Unglücksort. Neben den zwölf Überlebenden aus der Bahn wurden sechs weitere Personen verletzt.
Endgültige Gewissheit über die Zahl der Toten gab es auch am Sonntagabend noch nicht. Unter den mindestens 155 Todesopfern - darunter viele Kinder und Jugendliche - sind nach amtlichen Angaben 52 Österreicher, 42 Deutsche, zehn Japaner, acht US-Bürger, zwei Slowenen und ein Kroate.
Die Nationalität von 40 Todesopfern war noch unklar. Hinweise auf Schweizer Opfer gab es nach Angaben des Schweizer Aussenministeriums nicht.
In der Nacht auf Montag solle der Unfallzug gesichert werden. Danach würden die sterblichen Überreste von Opfern zur Mittelstation gebracht. Am Montag könnten die ersten Leichen aus dem Tunnel geborgen werden, wie Rettungskräftechef Gerald Huber erklärte.
Als schwierig erachteten Experten die Identifizierung der Opfer. Klarheit könnten nur DNA-Analysen durch Gerichtsmediziner liefern, hiess es.
Die Ursache der Katastrophe gab den Experten auch am Sonntag Rätsel auf, da die Bahn keinen Motor hat und aus nicht brennbaren Materialien besteht. Es kursierten zahlreiche Gerüchte; so könnte die Bahn Treibstoff transportiert haben, Passagiere könnten Feuerwerkskörper mitgeführt haben.
Die Bahnbetreiber widersprachen Medienberichten, wonach keine Feuerlöscher an Bord des Zuges gewesen seien. Der Tunnel war demgegenüber weder mit einem Rettungsstollen noch mit einer Sprinkleranlage ausgerüstet. Zahlreiche Angehörige von Opfern des Gletscherbahn-Unglücks am österreichischen Kitzsteinhorn haben bei einer privaten Trauerfeier der Verunglückten gedacht. «Es haben sich erschütternde Szenen abgespielt», schilderte der Salzburger Landeshauptmann Franz Schausberger am Sonntagabend in Kaprun.
Es sei jedoch für die Hinterbliebenen sehr wichtig gewesen, selbst an die Unglücksstelle zu kommen. «Die Familien wollten den Ort selbst sehen», sagte auch Rettungskräftechef Gerald Huber. Sie seien bis zur Talstation geführt worden.
Für die Angehörigen sei die Situation «sehr, sehr schwierig», erklärte Huber: Niemand habe die endgültige Gewissheit darüber, dass seine Lieben tot seien, solange die Opfer nicht mit letzter Sicherheit identifiziert seien. Die Identifizierung ist jedoch wegen des Zustands der Brandopfer nur durch Gentests möglich, wie Schausberger erklärte.
(sda)
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