Bergier-Kommission klagt an: Schweizer Zigeunerpolitik

publiziert: Mittwoch, 29. Nov 2000 / 22:27 Uhr

Bern (sda) Die Bergier-Kommission klagt die systematisch restriktive Politik der Schweizer Behörden gegenüber den Zigeunern während des Zweiten Weltkriegs an. Die Schweiz habe eine Politk konsequenter Abweisung und Ausschaffung betrieben.

Offiziell wird der Bergier-Bericht zur Schweizer Zigeunerpolitik zur Zeit des Nationalsozialismus am Freitag veröffentlicht. Der «Rundschau» von Schweizer Fernsehen DRS lag er am Mittwochabend bereits vor. Darin dokumentiert die Bergier-Kommission eine restriktive Schweizer Behördenpolitik gegenüber den Zigeunern.

Vom Schweizer Territorium ferngehalten

Wörtlich heisst es darin: «Die präsentierten Fallgeschichten vermitteln das Bild einer 'zigeunerpolitischen' Praxis, die darauf bedacht war, ausländische, staatenlose und selbst schweizerische Roma und Sinti und Jenische vom Schweizer Territorium fernzuhalten.»

Dies sei geschehen «unbesehen der Tatsache, von welchen konkreten Verfolgungsmassnahmen die betreffenden Personen bedroht waren und unabhängig vom Wissen um die Lebensgefahr, in der die insbesondere nach NS-Deutschland zurückgewiesenen Menschen schwebten».

«Rassehygienische» Theorien

Die Schweiz habe als einer der ersten europäischen Staaten ab 1913 eine Politik konsequenter Abweisung und Ausschaffung der staatenlosen und ausländischen Fahrenden betrieben. Auch Schweizer Wissenschafter hätten im internationalen Rahmen dazu beigetragen, die europaweite Verfolgungspolitik mit «rassehygienischen» Theorien zu legitimieren.

Diese Theorien hätten in der Praxis erschreckende Konsequenzen bei den Zigeunern nach sich gezogen: systematische Kindswegnahme, Einweisung in Erziehungs-, Straf- und Irrenanstalten, Eheverbote und Zwangssterilisation. Das generelle Einreiseverbot gegenüber den Zigeunern von 1917 sei erst 1972 aufgehoben worden.

(kil/sda)

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